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"Verzeih. Es gibt viele Mädels hier, die leider ein Auge auf mich und teils sogar Vater geworfen haben. Ich bin vielleicht auch oft zu nachsichtig. Hätte sie richtig maßregeln müssen."
Ich schüttelte den Kopf. Ich glaube die sorgen hat jeder Reiche. Selbst die weniger gutaussehenden. Geld macht Sexy. Leider. Ich gab ihn keine Antwort was ihm etwas stutzig werden ließ. Ich musste auch irgendwann Schmunzeln, was ihn wohl noch mehr verwirrte.

"Was denkst du gerade?"

"Nichts ... ich ... ich finde es nur lustig, wie Reiche wirken."

"Darf ich eine ausführliche Antwort erbitten?" Fragte er höflich an.

"Ok ... Ich meine, nicht nur gutaussehende wie du, jeder reiche ... Geld macht sexy und dann kommen die gierigen wie Ungeziefer und denken sie hätten das Anrecht auf das Geld. Genau so wie diese Mädels. Solche Menschen würden wohl für Geld, über Leichen gehen, die Bedeutung vom wahren Glück ist vielen aber fremd." Völlig baff schaute er mich an. Und schien auch etwas nachdenklich.

"Da stellt sich die Frage, wie du über reiche denkst." Ich wollte keine Antwort geben aber er ließ nicht locker.

"Was ... Oder wer bin ich in deinen Augen?" Er schien etwas unsicher zu werden. Was ich nie gedacht hätte.

"Ich halte nichts von euch." Gab ich trocken wieder. Aber damit gab er sich natürlich nicht zufrieden.

"Halt! Ich will eine richtige Erklärung. Die schuldest du mir." Enttäuschung lag in seiner Stimme. Vielleicht war ich doch etwas zu kalt. Er hatte mir ja nichts getan. Noch nicht. Ich hatte einfach immer noch kein Vertrauen zu ihm.

"Denkst du, alle wollen das? Ich zumindest kann drauf verzichten. Nicht jeder wohlhabende hat sich das augesucht in so eine Familie reingeboren zu sein. Lerne, nicht so Vorurteilhaft zu sein. Darum habe ich dich schon mal gebeten." Es schien ihm wirklich zu ärgern, gar zu kränken.

"Tut mir leid. Ich wollte nicht ..." Ich seufzte kurz und wollte mich richtig entschuldigen. Ich sollte das wirklich ändern. Meine Art alles negativ zu sehen.

"Glaub mir. Es tut mir wirklich leid. Ich dachte nicht nach. Es ist schwer Angewohnheiten abzulegen. Aber es ist schwer zu vertrauen und zu glauben, wenn man nur schlechte Erfahrungen machte. Ich kenne nur reiche, die nur nehmen, trotz das sie schon so viel haben. Und Menschen wie wir müssen drunter leiden. Sind oft nur Abfall für die großen Bosse da oben. Geld ist gut, dass streite ich auch nicht ab. Man kanm sein Leben genießen und gestalten wie man will, mit Geld ist fast alles möglich ... Leider ..."

"Nein. Nicht fast. Leider stimmt, aber das Wort ist eher passend auf den Bezug, das man sich sogar Freunde umd Frauen damit kaufen kann. Da sich viele wie Ware anbieten und das nur, um im Sonnenschein der Wohlhabenden zu baden. Das dass Licht aber künstlich und nicht von Dauer ist, interessiert niemanden. Das echte Leben fängt ganz woanders an und ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Echte Freunde, die auch im Schatten bei dir sind. Familie, die trost spendet. Echte Gefühle wie, Freude, Mitgefühl, ..." Er sah mich immer intensiver an. Kam mir auch näher und strich mir mit dem Daumen über das Kinn. Dann sprach er weiter.

"... Liebe, Vertrauen. Das sind Dinge, die unbezahlbar sind. Und vor allem der richtige Mensch, der alles vereinten." Seine Stimme wurde sanft, fast schon liebevoll. Ich wagte es kaum noch zu Atmen. Ich war völlig sprachlos. Ich versuchte mich wieder zu fangen und schaute nervös hin und her. Wir standen noch nah am Hotel. Somit gaben wir noch mehr Gesprächstoff.

"Die ... ich glaube nicht das dein Vater damit glücklich wäre ... ich meine ..."
Genervt schaute er sich kurz um und dann wieder zu mir.

"Das ist mir ziemlich egal. Noch ein Grund, warum Geld und Rum unvorteilhaft ist. Man muss sich immer an Regeln halten. Sich in der Öffentlichkeit präsentieren wie der hohe Standard es verlangt. Sich verbiegen. Drauf achten was andere Denken, dsmit man den Ruf der Familie nicht ruiniert." Er wurde dabei ziemlich laut und schien dies zu merken. Versuchte sich wieder zu mäßigen und richtete seine Grafatte.

"Nun. In kurzen Worten. Ich versuche mein bestes, aber nur weil ich muss. Wir sollten endlich wieder fahren." Er drehte sich um und lief ziemlich gefrustet zum Wagen. Ich lief ohne weitere Worte hinterher.

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Die Autofahrt war ruhig. Und ich hatte Zeit zum nachdenken. Ich hätte mich Ohrfeigen können. Ich dachte an Orlando. So wie mit ihm und Vorurteile gegen Schwarze ist es wohl auch bei den Reichen. Nicht jeder reiche ist ein selbstsüchtiger Arsch. Genau wie nicht jeder Schwarze kriminell ist. Das ist einfach rassistisch. In beiden Punkten. Und normal bin ich ziemlich tolerant und wegen Orlando von Vorurteilen befreit. Wieso tu ich das dann anderen an? Ich sollte auch den Brüdern eine Chance geben. Ohne das Geld zu sehen. Ich bin ja dann nicht besser als die Weiber, nur in die verkehrte Richtung. Sie wollen ihn wegen dem Geld, ich will ihn nicht auch wegen dem Geld. Da dies mir den Gedanken des Arroganten Reichen vermittelt. Das aber falsch ist!

"Ich sehe nur dich. Euch ... ab jetzt bist du ein Mensch. Einfach ein Individuum. Das Geld spielt keine Rolle und sollte nicht definieren wer du bist. Es tut mir leid. Ich versuche mich zu ändern. Versprochen." Platzte ich raus und hoffte, dass nicht zu bereuen. Zweifel waren noch da, aber die würde ich nicht in paar Minuten ablegen können. Sowas brauch Zeit. Und er verstand dies auch.

"Danke für deine Worte. Ich versuche der anständigste Reiche zu sein, denn du jeh kennenlernen durftes." Lächelte er.

"Nein, der ehrlichste Mensch, den ich jeh kennenlernen durfte." Er legte seine Hand auf mein Knie und schien dankbar. Eigentlich eine sehr intime Geste, aber ich ließ es zu. Immerhin war das ehrlich gesagt ein echt schöner Augenblick. Diese Normalität. Sein Lächeln. Es machte mich irgendwie glücklich.

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