One of You!

61

Bei den beiden angekommen, wollte ich ihn doch drauf ansprechen. Der Blick ging mir nicht aus dem Kopf.

"Was ist vorgefallen? Der Blick von dir. Ich glaube nicht das es keine Freunde sind, oder waren. Das vielleicht ... es klang ... enttäuschend."
Er schaute zum Laden und atmete tief durch. Dann blickte er mich eine gefühlte Ewigkeit an.

"Wir haben uns nicht immer gut verstanden. Suchte einfach einen guten Laden für Bikes. Matha hatte was gegen mich. Ich schien ihr zu unhöflich. Deliah hingegen fand das gut das ich so ruhig war. Es ist viel vorgefallen. Und ich vertraue Martha immer noch nicht. Ich ..." dann schaute er wieder zum Laden, als würden dort die Antwort liegen. Er fuhr sich durchs Haar und schaute kurz zu mir, bevor er wieder gerade starr gerade aus schaute.

"Chase ... ich muss nicht alles wissen. Das reicht schon. Dann will ich auch vorsichtiger sein. Wenn du ..."

"Nein. Du kannst dir selbst ein Bild machen. Vielleicht war ich schuld, dass Martha so war. Ich bin mir sogar sicher." Ich hasste es, wenn er sich innerlich runtermachte.

"Du bist an gar nichts schuld! Sie hat dich wahrscheinlich einfach nicht verstanden, so wie viele. Du sagtest, sie kannten dich nur so, wie ich dich auch kennengelernt habe. Sie hat es einfach nicht geschafft zu sehen wie du wirklich bist und doch kommt ihr drei jetzt gut mit aus." Er lächelte. Aber etwas merkwürdig.

"Sie ist nur nett, weil sie muss. Wegen Deliah. Sie ist ihr einfach verdammt wichtig. Sie hat sich wohl einfach mit mir abgefunden. Ich bin wegen ihr, seit dem Vorfall auch selten da gewesen. Anfangs dachte ich wie du. Dachte, vielleicht wird es noch was, Deliah mag mich doch auch, vielleicht kann sie das auch irgendwann.
Aber dann versuchte sie sich mit mir anzufreunden, schaffte es, dass ich hier etwas vertrauen schenkte und hat das ausgenutzt. Wir wollten alle drei Motorrad fahren. Mein neues Bike einweihen. Aber da versuchte sie mir ein Bein zu stellen. Wollte einen Unfall verursachen und ihn mir in die Schuhe schieben. Aber leider hat sie nicht damit gerechnet das es so schief gehen würde." Völlig Baff schaute ich ihn an. Heißt das, sie konnte vorher noch laufen?

"Der Unfall. Ist sie deshalb ...? Ich meine ..." er nickte und schaute abermals zum Laden.

"Danach war alles anders. Sie war plötzlich so nett zu mir. Hat sich entschuldigt. Aber ich glaube und vertraue ihr nicht. Sie hätte in Kauf genommen, dass auch mir etwas passiert wäre. Wollte mich los werden. Das vergesse ich nicht." Ich wusste darauf nichts mehr zu sagen. Habe ich mich so getäuscht in ihr?

"Sie ... war so ..." Stammelte ich nur.

"Klar. Zu dir. Vielleicht gefällst du ihr. Oder sie sucht ein Grund mich runterzuziehen." Dabei linste er kurz besorgt zu mir rüber.

"Keine Sorge. Sie kann tun und sagen was sie will, ich werde immer an deiner Seite bleiben. Warum wolltest du dann her? Wir müssen nicht da rein. Lass uns was anderes machen."
Er schüttelte den Kopf.

"Deliah hat mir ja nie was getan. Und wenn ich sie jetzt komplett linksliegen lassen würde, wäre ich nicht besser. Ich bin mehr wegen ihr hier." Ich verstand was er meinte und fand es gut, dass er so dachte. Ich lächelte und folgte ihm dann in den Laden.

Es war ziemlich leer. Wir hörten dann irgendwo Stimmen. Und eine war unverkennbar. Deliah. Sie stand hinten und schien einen Kunden zu beraten. Als wir näher kamen und sie uns bemerkte, strahlte sie uns wieder so typisch auf ihre Art entgegen.

"Gott! Was für eine Überraschung!" Freute sie sich. Sie entschuldigte sich sogar beim Kunden um uns begrüßen zu können.

"Ihr seit zu Zweit hier und seht ganz gut aus." Dann betrachtete sie uns beide kurz.

"Ja. Scheint noch alles dran und normal. Also, habt ihr es geklärt bekommen?" Ich musste Schmunzeln und schaute verlegen auf den Boden. Chase nahm plötzlich meine Hand in seine. Ich blickte hoch und sah, wie er mir einen unglaublich süßes Blick zuwarf.

"Das muss gefeiert werden! Der kleine Cheesy hat endlich sein Püppi gefunden!" Verkündete sie lautstark. Chase fand das wohl ziemlich amüsant. Ich musste auch kichern. Sie war so herrlich erfrischend.

"Ich werde das hier schon erledigen. Und dann gehen wir einen Trinken mein lieber!" Chase nickte zustimmend und zog mich mit zum Hinterzimmer.

"Ich dachte du wolltest sie alleine drauf kommen lassen." Grinste ich.
Plötzlich stürmte Buddy auf mich zu. Ich wollte ausweichen, aber er schmiss mich wieder halb um.

"Hey! Ich bin doch kein Leckstein." Daraufhin Schmunzelte Chase.

"Jeder Kerl würde dich gern mal lecken." War klar, dass sowas wieder kommen musste.

"Aber nur einer darf mich schmecken." Gab ich kokett wieder, als sich Buddy endlich beruhigt hatte.

"Das können wir heute Abend gern ver ... tiefen." Mehr als ein verführerisches Lächeln bekam er nicht als Antwort. Aber dies reichte ihm.

"Hey ihr beiden. Ihr scheint euch ja wieder vertragen zu haben. Wie geht es dir denn?" Fragte sie mich. Warum mir? Uns! Wäre richtig gewesen.

"Es geht uns besser denjeh." Gab ich mit einem gespielten Lächeln wieder. Ich wusste kaum wie ich mich nach den Infos verhalten sollte. Immerhin hat sie ihn in einen Unfall verwickelt. Ich stellte mir vor, ich hätte ihn wegen ihr nie kennengelernt.

"Das hört man gern. Ich hoffe, er rennt nicht wieder weg." Zwinkerte sie. Ich klammerte mich an seinen Arm und lächelte weiter gespielt.

"Das wird er nicht." Gab ich kurz wieder. Chase zog seinen Arm weg und legte ihn um mich. Er drückte mich sn sich und ich merkte seine unruhe. Die Stimmung war diesmal ziemlich angespannt. Sie schien auch was zu merken. Ihr Blick sah jedenfalls danach aus.

"So! Wir können!" Platzte Deliah rein. Ich war froh, ihre Laute Stimme zu hören. Zum Glück unterbrach sie das peinliche Schweigen und verdrängte die drückende Stimmung im nu.