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Den Abend wollte ich nicht ins Zimmer. Fragte Adrian ob ich weiterhin bei ihm bleiben könnte.
Er fand die Idee nicht so gut, wollte mich aber auch nicht alleine lassen. Er war ziemlich im Zwiespalt und wusste nicht was er sagen sollte.

"Du weißt was im Büro passierte? Und was soll Chase denken, wenn er dich aus meinem Zimmer kommen sieht?"
Da hatte er recht. Daran dachte ich nicht.

"Ich habe hier sonst niemanden. Du bist der einzige dem ich traue." Gab ich dann wieder. Dabei stand ich total deprimiert da und spielte am Saum meines Tops rum. Mein gesenkter Blick wurde sanft von Adrian erhoben.

"Weißt du was? Ich war immer ehrlich zu ihm. Ich frag ihn einfach. Ich kümmer mich um dich, bis er es wieder kann. So weiß er bescheid und du musst es nicht heimlich machen ... naja, dass mit ... im Büro. Das vergessen wir." Ich schaute sehr unsicher. Ihm wird es eh egal sein. Adrian tippte auf dem Handy rum. Er schrieb ziemlich viel. Was er ihm alles  geschrieben hatte?

"Jetzt warten wir. Er war vor kurzem noch online." Ich fragte mich eher wo er steckt? Was er in dem Moment macht?

"Sollen wir so lange etwas in den Garten? Es ist bestimmt ..." Aber bevor er zu ende reden konnte klingelte sein Handy. Er schaute aufs Display und schien verwundert.

"Das ging schnell ..." nuschelte er.
Sein Gesichtsausdruck wurde von vielen Emotionen vermischt. Ich sah erst erstaunen, dann Verwirrung und teils Frust, oder Enttäuschung. Ich konnte es nicht definieren.

"Geht wohl klar." Sagte er plötzlich und lächelte. Es war aber eine Ablenkung. Ich sah, dass ihm etwas bedrückte.

"Was hat er geschrieben Adrian."
Er steckte das Handy aber weg und schnappte meine Hand.

"Es geht klar. Viel Bla bla." Von wegen. Chase würde nie viel schreiben oder sagen, wenn es nicht von Bedeutung, oder wichtig wäre. Er äußert sich immer überlegt.

"Adrian! Was hat er geschrieben?!"
Er schnaufte genervt, was mir völlig egal war. Ich wollte wissen was er geantwortet hatte.

"Er ... will ... ich soll dich kündigen. Ihm ist das zu viel. Ich ... Ich weiß nicht was ich tun soll."

"Du tust das doch nicht?" Wimmerte ich. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Er hatte mich tatsächlich aufgegeben. Wie soll ich damit fertig werden?

"Das kann ich nicht. Will aber Chase nicht verärgern ... Beziehungsweise ... ihn verletzten. Ich glaube er will dies, weil er es nicht ertragen könnte dich jeden Tag zu sehen ..." ihm schien es auch nah zu gehen. Er stand zwischen zwei Stühlen. Wollte mich nicht zurücklassen, aber auch seinen Bruder nicht enttäuschen.

"Ich will eure Beziehung nicht kaputt machen. Ihr beide seit Brüder. Ihr ... du solltest mich heim fahren."

"Zoey ... das kann ich nicht." Dann schnappte er mich und zog mich hinter sich her.

"Ihr werdet das jetzt klären." Ob das gut gehen wird? Was hatte er nur vor?

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Er fuhr an den Platz, wo Chase mit mir hinfuhr. An den See. Also kannte Adrian ihn auch. Chase saß auf dem Steg Kopf gesenkt. Ich habe seine Maschine gar nicht gesehen. Wo er sie wohl hingestellt hatte?

"Hey, Brüderchen!" Rief Adrian in einem ziemlich strengen Ton. Chase schreckte mit dem Kopf hoch und schaute uns beide fragend an.

"Ihr klärt das jetzt! Sofort!" Chase stand auf und kam uns entgegen. Er sah nicht erfreut aus. Adrian shubste mich ziemlich stark in Chase Arme. Er erntete dadurch von mir einen bösen Blick. Aber anstatt Chase mich los ließ, was ich erwartet hätte, hielt er mich fest und wandte sich an Adrian.

"Was habe ich gesagt? Ich wollte sie doch erstmal nicht mehr sehen!"

"Mir doch egal." Adrian verschränkte die Arme und nickte uns befehlerisch zu.

"Los, fangt an!" Sein ernst?

"Du hättest gewonnen. Warum tust du das?" Fragte Chase dann.

"Ich will nicht gewinnen. Sondern sie erobern. So das sie sich selbst entscheidet. Und das hat sie ... und zwar für dich! Ich möchte aber das du ihr auch diese Chance gibst, da du sie auch liebst! Ich weiß es!" Darauf antwortete er nicht mehr schob mich aber ein Stück von sich.

"Deswegen wäre sie bei dir besser aufgehoben." Adrian schien langsam die Geduld zu verlieren. Und ich verstand Chase Aussage nicht.

"Sie kann trotzdem bei mir sein. Als Freundin. Außerdem wäre sie bei mir nicht glücklich als Partnerin. Ich bin ein ganz anderer Schlag."

"Willst du das nicht ..." aber mir reichte es.

"Halt! Haltet die Klappe! Alle beide! Ich bin doch kein Spielzeug! Das msn hin und her schiebt. Ich will mich nicht durchtesten und nehme mir den, der gerade passt. Ich will ..." Aber Chase wollte das nicht hören.

"Das ist mir egal. Du bleibst da, wo du sicher bist. Und da wird gar nicht diskutiert. Ihr beide passt auch. Man lernt irgendwann lieben, was einen gut tut. Und das ist er."

"Ich will nicht lernen jemanden lieben zu müssen, sondern lieben, den mein Herz ruft." Dabei legte ich meine Hände auf seine Brust. Er war sichtlich irritiert. Schaute mich fast schon panisch an. Dann verzweifelt zu Adrian.

"Guck mich nicht an. Ich bin eher der rationale Typ. Ich denke anders als ihr beide zusammen."

"Und was sagt dein Rationales Hirn?" Veräppelt er Adrian.

"Lass es passieren. Entweder es klappt zwischen euch und ich hatte recht oder ich kann mich mal versuchen." Lachte er. Aber wieder bekam er einen bösen Blick. Er Zwinkerte mir zu und wandte sich dann ernster wieder an Chase.

"Du brauchst sie. So wie sie dich." Dann ging er einfach davon. Chase umd ich blieben verwirrt zurück. Sollte ich hinter Adrian hinterher? Aber das musste ich nicht. Das tat Chase schon. Er hielt ihn auf und ich sah wie sie redeten. Aber ich verstand nicht über was. Ich wolltr näher zu ihnen, aber Chase wies mich an zu warten. Dann liefen sie noch ein stück weiter ins Feld.

Ich wartete bestimmt fünfzehn Minuten. Bis Adrian wiederkam.
Verwundert schaute ich ihn an.

"Du bleibst erstmal bei mir. Es tut ihm leid. Er wird aber bald wiederkommen." Das gab mir mehr Fragen als Antworten. Warum ist er jetzt abgehauen?

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