10

3.6K 94 29
                                    

Am nächsten Morgen zog ich mit Absicht und provokant die Uniform nicht an. Ich zog mir alles in schwarz an. Und dazu normale Turnschuhe. Ich bin keine kleine Barbie. Die werden schon sehen, dass sie mit mir nicht alles machen können. Ich ging so zur Haupttür. Ich sollte nämlich dort erscheinen und warten. Das tat ich. Setzte mich lässig auf die Mauer. Nicht gerade Damenhaft und für eine Angestellte von Vorteil sich so zu präsentieren. Aber ich will hier nicht länger bleiben. Und bald werden sie auch sicher die Schnauze voll von mir haben.

"Morgen." Chase stapfte an mir vorbei. Mir Motorradhelm und Rucksack. Wo er wohl hingeht.

"Hi." Kam es bloß von mir. Hintendran kam auch sein Vater. Er schien was von ihn zu wollen. Sah mich da sitzen und Schüttelte den Kopf. Sagte aber nichts, komischerweise. Ich Grüßte auch nicht. Die Dame grüßt zu letzt! Dachte ich arrogant. Ich beobachtete wie sie sich unterhielten und Chase etwas genervt war. Tja, muss schwer sein, als reicher Mensch. Spottete ich innerlich.

"Was lächelst du?" Adrian stand hinter mir. Ich antwortete nicht.

"Unhöflich." War darauf meine Antwort. Geschickt schlug ich die Beine übereinander. Er grinste.

"Guten Morgen die Dame. Darf ich bitten?" Er reichte mir die Hand um mir beim aufstehen zu helfen.

"Sehr galant der Herr." Zwinkerte ich.

"Für unseren ... besonderen Mitarbeiter nur das Beste." Neckte er mich. Ich musste irgendwie Schmunzeln. Riss mich aber zusammen, da ich ihm das nicht gönnen wollte. Wir hörten dann ein lauten Motor. Und Chase rauschte an uns vorbei.

"Angebeber." Sprach Adrian amüsiert. Ich war hin und weg von der tollen Maschine. Eine Yamaha R1. Ich stand auf solche Teile. Kawasaki war auch ein knaller. Vorallem die Ninja. Auch andere Marken hatten tolle Teile. Es muss toll sein, auf so einer Maschine zu sitzen und frei zu sein.

"Gefallen dir solche Dinge?"  Er sah wohl mein erstaunten Gesichtsausdruck. Ich nickte.

"Ja. So ziemlich."

"Willst du was viel besseres sehen? Ich hab da auch eine ... Maschine ... die dir auch gefallen wird." Mit Autos bekommt er mich nicht rum. Da müsste schon ein Muscle Car stehen. Aber danach sah er nicht aus.

"Na los. Versuch mich zu beeindrucken." Dabei verschränkte ich die Arme und grinste ihm arrogant ins Gesicht. Er schnappte meine Hand und zog mich hinterher. Ich war vollkommen überrumpelt.

"Hey! Mach langsam. Ich brauche meine Hände noch!" Schimpfte ich. Wir blieben vor einer riesen Garage stehen. Es war dunkel. Ich konnte kaum was erkennen.

"Und es werden Licht. Sehen und staunen sie meine Schöne!" Als das Licht anging, war es wie auf einem Laufsteg. Stück für Stück wurde die riesen Halle in Licht getaucht. Und er trat rein an ein Auto, was mich mehr als staunen ließ. Ich bekam den Mund nicht mehr zu. Da stand tatsächlich ein Muscle Car. Ein Schwarzer Mustang mit Gelben Streifen. Die Lichter waren auch mit Gelben Glas und die Fenster getönt. Das Ding riss mich voll  aus meinen Turnschuhen.

"Du? Das  ... Das ist niemals deiner!" Er griff sich an den Brustkorb und tat als sei er getroffen.

"Ich bin zu tiefst verletzt. Natürlich ist das meiner. Nur fahre ich ihn selten. Er ist zu schade dafür. Der BMW oder Vaters Mercedes sind da schon die bessere Wahl. Obwohl ich den letzten eher seltener bekomme." BMW. Bei dem musste ich Schmunzeln. Das sind nicht gerade Luxusautos. Ich dachte, ich sehe noch ein Lamborghini, oder andere Angeber Karren. Aber ein BMW und Mercedes. Obwohl ein Mercedes für Qualität steht. Aber nichts schlägt diesen unglaublich, hammermäßigen, heißen Super Schlitten, der in dem Moment vor uns stand.

"Vorsicht. Sabber nicht rauf, sonst putzt du. Aber in Unterwäsche!" Er und seine Witze immer. Ich zog deswegen eine Augenbraue in die höhe und Schüttelte den Kopf.

"Und? Hab ich es geschafft, dich zu beeindrucken?" Leider musste ich es zugeben. Ja hatte er. Aber das sagte ich natürlich nicht direkt.

"Ja. Ziemlich beeindruckend. Aber noch Luft nach oben." Log ich. Da bei so einem Auto, gibt es keine Luft mehr.

"Und eine Fahrt? Ob das dich beeindruckten wird?"

"Aber ... muss ich nicht mal arbeiten?" Er grinste kurz und lief ums Auto.

"Nein. Ich werde dir jetzt was sagen. Da du eh bleibst, muss ich keine Angst haben das du abhaust." Zwinkerte er.

"Du arbeitest nur für uns. Du bist keine Hausdame. Dad hatte recht. Unsere Bediensteten können alles gut ohne Hausdame. Wenn, steht Alaster zur Verfügung. Er ist Butler und Hausdame in einem." Kurz lachte er und versuchte mit diesem schlechten Witz wohl die Situation aufzulockern. Er betonte Hausdame auch noch, als ob er sich über Alaster lustig machen würde. Aber bevor er weiter reden konnte, fiel ich ihm ins Wort.

"Also bin ich doch nur zu eurer Unterhaltung da? Ich ..." Aber bevor ich mich aufregen konnte, unterbrach er mich diesmal.

"Bitte Zoey. Ich sagte dir doch. Lerne uns kennen. Vielleicht gefällt dir der Job."

"Und was ist das genau für einer?"
Fragte ich ziemlich genervt.

"Du bist unsere Assistentin, Begleitung, Hilfe. Von mir aus Unsere Persönliche Bedienstete. Aber kein Spielzeug. Außer du findest auch irgendwann daran gefallen."

"Nicht witzig!" Er hörte dann auch auf zu grinsen. Er merkte das ich irgendwie ein Problem mit den Thema hatte und schaute auch sehr fragend.

"Hast du nur schlechte Erfahrungen mit Männern? Oder warum so kalt und abweisend?"

"Das geht dich nichts an! Aber ja, nur Idioten! Es gibt keine Ausnahmen. Entweder wollen sie dich nur zum Vögeln. Eingestellt wegen dem aussehen, weil der Wichser dachte, dass ich leichte Beute bin. Und jeder Kerl dem ich eine Chance gab haben mich betrogen. Aber nein das reicht ja, nicht! Bloß weil ich ihn erwischt habe, muss ich herhalten und werde vergewaltigt. Warum? Weil ihr Männer denkt ihr könnt euch alles erlauben! Ihr ..." Ich sprach mich in rasche und fing an zu schluchzen. Tränen liefen. Und ich wurde immer lauter. Die letzten Ereignisse gingen mir noch immer nah. Ich schrie ihn förmlich an. Aber er unterbrach mich und zog mich zu sich ran in seine Arme. Zuerst wollte ich mich wehren, aber irgendwann ließ ich es zu. Weil er nicht aufgab und mich ganz fest an sich drückt. Ohne Worte. Er war einfach da. Ein merkwürdiges Gefühl.

One of You!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt