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Nach dem Tag war es merkwürdig zwischen uns. Er war vorsichtiger, schien nicht mehr zu wissen wie er mit mir umgehen sollte. Das Wochenende hatte kein gutes Ende. Er versuchte ständig in meiner Nähe zu sein, obwohl er es irgendwie nicht wollte. So kam es mir zumindest vor. Den Abend, bevor es wieder Montag wurde und uns wohl wieder der Alltag einholen sollte, war ich doch allein. Er wollte das ich mit ihm noch was unternehme aber ich sagte ab. Ich wollte sogar schon fast kündigen. Da ich ihn nicht unnötig verletzten wollte. Und ich gab die Hoffnung auf, das Chase bald wiederkommen würdd. Er war bald drei Tage fort. Ich vermisste ihn so unsagbar. Ich wollte alles hinschmeißen, aber wieder weglaufen? Wieder alles aufgegeben und Dad enttäuschen? Er würde mir das nie verzeihen. Und noch eine Chance würde ich nie bekommen. Vielleicht sollte ich Privates und berufliches trennen. Mich von den Jungs distanzieren. Egal wie schwer es mir fallen würde.

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Ich lief sehr spät draußen durch den Garten. Konnte nicht schlafen. Als ich um das Haus Richtung Pool lief, sah ich Licht im Haus. Da scheint noch jemand wach zu sein. Ich setzte mich an den Pool und hing die Füße rein. Schaute in den Himmel. Heute war es extrem warm.  Ein kurzer Windzug streifte meine Haut und ließ mein Haar kurz aufwehen. Ich bemerkte plötzlich eine Gestalt am Haus. Diese kam ein Stück auf mich zu. Ich war plötzlich wie erstarrt. Der Mond ließ mich nur die Silhouette erkennen. Ein Mann. Aber wer? Aber anstatt Panik zu haben, blieb ich einfach sitzen und versuchte zu erkennen wer mich da beobachtete. Dann lief er fort.

"Nein! Warte!" Schrie ich. Zuerst unbewusst. Und ich fragte mich warum? Aber ich hoffte so sehr, dass es Chase war. Leider verschwand er zu schnell. Ich wollte hinterher und rutschte am Rand aus ich fiel in das Wasser und vor Panik kam ich nicht mehr hoch. Ich strampelte mich wild durchs Wasser und versuchte mich zum Rand zu kämpfen, aber mein Körper fand einfach keine Kraft sich wieder über Wasser zu erheben. Mir wurde schwindlig und ich fing an unter Wasser Luft holen zu wollen. Dann wurde es schwarz.

"Komm schon! Atme!" Hörte ich eine Stimme. Dann eine zweite. Plötzlich hustete ich und Wasser strömte aus meinen Lungen. Adrian kniete neben mir auch Alaster war da.

"Chase ..." kam es leise von mir. Ich dachte noch an diese Gestalt, die mich beobachtete.

"Nein, ich bin es, Adrian. Gott sei dank habe ich dich gesehen."

"Gesehen? Warst du das?" Er schien nicht zu wissen was ich meinte.

"Am Haus? Wo?"

"Mich hat jemand ... beobachtet." Antwortete ich. Adrian war verwirrt und schien besorgt. Er lenkte aber sofort ab, schien etwas misstrauisch.

"Ich bring dich zu mir. Ich will dich im Auge haben. Wer weiß was du gesehen hast." Er schnappte mich und Alaster warf ein Handtuch über mich. Er trug mich durchs ganze Haus zu sich ins Zimmer und legte mich auf sein Bett. Glücklich über meine Anwesenheit schien er nicht, daher wollte ich aufstehen. Ich empfand es als besser, dass ich in mein eigenen Bereich gehe und ihm aus dem Weg. Aber als ich mich schleppend nach oben bewegte um mich aufzurichten, drückte er mich zurück.

"Was tust du? Du bleibst gefälligst liegen. Du bist gerade fast ertrunken!"

"Du ... ich will nicht das ... es wäre besser ich gehe." Ihm gefiel die Antwort ganz und gar nicht. Schien es auch etwas falsch zu verstehen.

"Gehen? Willst du weg? Oder ... wie meinst du das? Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst. Ich will doch bloß ..." ich fing aufeinmal an zu weinen, womit ich ihn unterbrach.
Er wollte mich wohl trösten, aber ich wehrte ihn ab.

Nein. Ich will es einfach trennen! Euch nicht mehr so nah sein. Es tut weh! Ich will ... es ist nur ein Job." Zum schluss wurde mein Blick so wie Worte kalt. Ich schluchzte noch, aber auch das hörte einfach auf. Dann versuchte ich wieder aufzustehen. Diesmal hielt er mich nicht auf. Stand einfach nur da. Schien geschockt zu sein. Er wusste absolut nicht was er tun oder sagen sollte. Ich schleppte mich zu Tür. Er bewegte sich noch immer kein Millimeter. Aber als ich an der Tür zusammenbrach, lief er zu mir um mir zu helfen. Mir wurde schwindlig. Mein Kopf wollte noch nicht so wie ich. Leider, sonst wäre ich einfach auf und davon. Er half mir hoch und stützte mich. Warum fühlte es sich so gut an in seinen Armen zu liegen?

"Du ... willst du uns einfach aufgeben? Als wäre nie was gewesen?" Sprach er schwer. Ihm schien es nahzugehen. Sehr sogar.

"Ich könnte das nicht." Flüsterte er und drückte mich fest an sich.

"Ich kann nicht anders ... ich will niemanden weh tun. Und ... ich ... es tut mir selbst weh. Ich will das nicht mehr." Anstatt ihn wegzudrücken, was ich eigentlich wollte, drückte ich mich näher an ihn. Vergrub meine Finger und Gesicht in seinem Hemd. Warum fiel es mir so schwer Abstand zu gewinnen?

"Dann bleib. Lass es so wie es ist. Wenn du gehst ... das würde wehtun, nicht das du bleibst. Ich ... verzeih ... ich denke nur an mich ..." er ließ plötzlich locker. Sein Atem wurde unruhig.

"Du solltest entscheiden. Ich will das du glücklich bist. Wenn das nicht geht bei uns, solltest du gehen. Egal was du tust, ich werde immer für dich da sein. Du bist meine beste Freundin. Meine einzige." Seine einzige? Aber er ist doch so beliebt. Was meinte er?

"Du hast genug Freunde. Ohne mich wäre es auch für euch einfacher ... Irgendwann bin ich vergessen." Sprach ich sehr niedergeschlagen. Er hob mein Blick. Schaute mir tief in die Augen.

"Freunde ..." sagte er ziemlich ungläubig. Und musste über die Aussage den Kopf schütteln.

"Nein. Das wärst du nie. Du würdest nur eine lerre hinterlassen, die nie jemand füllen könnte. Und für Chase wäre es mehr als das. Er liebt dich. Und mehr als er es jeh tat. Und das kann ich dir beweisen." Fügte er hinzu. Beweisen? Wieder wusste ich nicht, wie er das meinte. Aber dann tippte er auf seinem Handy rum, dass er aus seiner Tasche zog. Was hatte er vor?

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