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Ich hätte ich nie gedacht, dass ich so reagieren würde. Es einfach zulasse. Aber irgendwann kam mein Misstrauen wieder. Ich drückte mich von ihn weg. Ich wurde kurz verlegen und wusste wieder nicht, wie ich mich benehmen sollte.

"Und? Möchte die Dame doch einen kleinen Ritt wagen?" Ein böser Blick ging in seine Richtung.

"Ich meine das Auto! Nicht mich. Noch ... ach vergiss es." Lachte er. Ich musste dann irgendwie Schmunzeln.

"Adrian ... danke." Er lächelte. Dann holte er einen Schlüssel hervor und drückte auf einen Knopf. Dir Türen erhoben sich von alleine. Es waren Flügeltüren. Ok, das war wirklich mehr als beeindruckend.

"Madam." Ich machte einen Knicks und stieg ein. Irgendwie freute ich mich sehr auf diesen, wie sagte er? Ritt. Ohja, das wird ein heiler Ritt.

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Wir fuhren eine Landstraße lang. Sie Fenster waren offen und mein Haar wehte wild im Wind, der durchs Auto zog.

"Hoffe Madam ist zufrieden." Ich strahlte ihm entgegen. Er schien sich gleichzeitig zu wundern und zu freuen. Er sah mich das erste mal ziemlich glücklich.

"Dann kann ich dir auch gleich beichten, dass ich dich morgen Abend abschieben will. Du wirst mit Chase auf eine Veranstaltung gehen. "

"Veranstaltung?" Fragte ich und hielt mir die Haare fest, um ihn anklicken zu können.

"Er studiert. Und es stehen Semesterferien an. Es ist eher eine Party. Aber ich will, dass er ... etwas angeben kann bei den Jungs."

"Könnte er auch so ..." Mensch! Wieder laut gedacht. Fragend blickte er mich an.

"Naja ... er könnte jede haben. Schau ihn dir an. Ich meine ... wozu braucht er mich?"

"Da schätzt du ihn falsch ein. Leider oder für ihn, zum Glück, reißen sich nicht viele Mädels um ihn." Mehr als ein erstauntes Geräusch konnte ich nicht von mir lassen. Sein ernst?

"Das geht aber von ihn aus. Jede weiß, an ihn rankommen ist unmöglich. Er sucht sich die Dame aus, nicht umgekehrt." Also wie bei mir. Man muss es sich verdienen.

"Wieso dann ich? Er scheint mich nicht besonders interessant zu finden." Er schaute etwas irritiert.

"Woher willst du das wissen?" Ziemlich erstaunt kam die Frage. Als ob er das nicht glauben konnte.

"Weil er ziemlich kalt war, als er mir die .... Klamotten brachte. So abweisend." Dann lachte er.

"Was ist so witzig?" Ich war genervt das er wieder so blöde lachte.

"Sorry. Aber wieder falsche Einschätzung. Und du bist nicht besser. Geb ihm Zeit. Wenn, wird er dich Überraschen." Zwinkerte er. Nicht besser als er ... vielleicht nicht in dieser Hinsicht. Aber bei mir steckt viel dahinter. Er wirkt einfach nur abweisend und arrogant.

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Zum Mittag wollte ich alleine Speisen. Das sagte ich Adrian auch und hoffte er würde sich dran halten. Wirklich gearbeitet hatte ich noch nicht. Deswegen fragte ich mich, was ich hier zu suchen hätte? Ich ging nach dem essen raus und wollte mir das Grundstück ansehen. Ich wusste ja nicht ob ich hier einfach durch die Gegend laufen durfte, tat es trotzdem. Irgendwann sah ich zwei, die im Garten wuselten. Ein Mann und eine Frau. Sie unterhielten sich. Lachten ab und zu. Ich beobachtete sie kurz. Es sah aus, als stünden sie sich sehr nah. Irgendwann entdeckten sie mich. Mir war das peinlich, dass ich sie so anstarrte.

"Verzeihung." Ich wollte gerade wieder weglaufen, als sie meinen Namen riefen.

"Miss Avens?" Ich blieb abrupt stehen und drehte mich wieder um.

"Äh ... Ja?!" Er wank mich zu sich rüber. Und in der tat trat ich näher.

"Ja?"

"Schön sie mal kennenlernen. Sie sind also das so genannte Schmuckstück der Söhne?" Bemerkte er.

"Zauberhaft die kleine. Bildhübsch. Da hat Adrian guten Geschmack bewiesen." Fügte sie hinzu.

"Ja. In der Tat." Pflichtete er ihr bei.

"Verzeihen sie Miss, aber Adrian und  Chase haben noch nie eine Dame hergerbracht. Da waren wir neugierig, wer es wohl sei, der ihr Interesse geweckt hat." Noch nie? Das war für mich nicht zu glauben.

"Was meinen sie? Noch nie ... hatten sie noch keine Freundinin?"

"Aber selbstverständlich. Aber sie waren nur zum Speisen hier. Und wurden längst nicht so umsorgt wie sie. Sie bekamen das Gästehaus." Gäste-Haus? Gästehaus!? Ich konnte es nicht fassen. Was ist so besonders an mir? Und wie konnte er das in paar Minuten erkennen?

"Miss Avens ..." fing die Dame an. Aber ich wollte diese Anrede nicht. Ich streckte die Hand aus und wollte das sie mich beim Vornamen nennen.

"Zoey. Freut mich." Sie nahm sie an und schien sehr erfreut.

"Marinette Dupain und das ist mein Mann Oskar." Ihr Mann. Verständlich das sie so aussahen, denn sie stehen sich tatsächlich nah.

"Klingt Europäisch." Merkte ich lächelnd an. Sie nickte.

"Frankreich. Meine Heimat." Sie schien wirklich stolz zu sein, ihr Land erwähnen zu dürfen.

"Was verschlägt sie nach Amerika?"

"Die Liebe." Dabei täschelte sie Liebevoll Oskars Hand. Irgendwie süß.

"Zweiunyvierzig Jahre sind wir nun verheiratet. Und ich bereue keine Sekunde."

"Wow! Ich hätte euch jünger geschätzt. Vielleicht mitte vierzig." Oskar lachte.

"Das war ich vor zwanzig Jahren meine Liebe." Ich musste kurz auch kichern.

"Danke für das Kompliment. Da macht die Arbeit gleich mehr Spaß. Wir sollten auch weiter machen. Es hat uns gefreut Zoey." In dem alter noch so fit und Lebensfroh. Unglaublich. Und schön. Ich hoffe ich werde auch mal so sein mit sechzig.

Ich schlenderte dann weiter und sah noch drei weitere im Garten. Dieser war auch riesig. Irgendwann sah ich auch noch einen Pool. Ein Kleines Gewächshaus war auch im hinteren Bereich. Ich hätte hier ewig rumschlendern können. Traumhaft. Als ich wieder zurücklief, fuhr mich Chase fast um, der durchs Haupttor reingebrettert kam.

"Hey! Man kann auch vorsichtig reinfahren." Schimpfte ich empört. Er hatte es wohl gehört und drehte um. Er fuhr auf mich zu. Ich blieb stehen. Ich wusste das er mir nur Angst machen wollte. Er fuhr neben mich. Ganz dicht. Er streifte mich fast. Er nahm den Helm ab und schaute mich an. Wieder mit dieser versteinerten Mine.

"Hast du was gesagt?" Fragte er genervt. Er hat schon verstanden.

"Ja. Und ob ich das habe, du Flegel!"
Er zog wieder keck ein Mundwinkel in die höhe. Sagte aber nichts. Er war mir wie immer ein Rätsel.

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