Chase lief auf mich zu. Hockte sich zu mir. Schien besorgt. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, dass ich dann weiter hinter meinem Arm vergrub.
"Toll das du abhaust. Zum Glück kommst du nicht weit." er klang gleichzeitig genervt und erleichtert. Und trotz meiner Verzweiflung, ließ ich ihn nah an mich. Normal würde ich in solchen Situationen jeden ablehnen und abwehren. Aber Chase schaffte es mit seiner Anwesenheit, dass ich mich beruhigte. Dann antwortete ich.
"Kannst du doch auch gut." Ich versuchte mich dann trotzdem kleiner zu machen. Zog mich zusammen wie ein Embryo. Dies gefiel ihm gar nicht. Und ich vergaß das er Keinerlei Scharmgefühl besitzt und ihm egal war, wer dabei war und was andere denken könnten.
"Du scheinst zu vergessen, wer vor dir steht. Soll ich dich übers Knie legen? Ich hatte auch ein Grund dazu!"
"Welchen? Doof sein?" Dann linste ich frech hinter meinem Arm hervor. Er musste kurz Schmunzeln und zog für Sekunden amüsiert seinen Mundwinkel in die höhe.
"Ja, dass kann auch ein Grund sein. Kennst dich ja mit aus, wie du wohl gerade beweist." Ich warf ihm einen genervten Blick zu.
"Touché. Arsch ..." Letzteres Murmelte ich so leise, dass ich hoffte, er hat es nicht gehört. Aber er hatte recht. Hat mich knallhart erwischt. Ich mekerte über ihn, dass er abgehauen ist, wegen sinnlosen Gedanken und ich machte dies selbst. Er kannte mich besser als mir lieb war.
"Kannst du jetzt mal aufstehen? Oder denkst du, ich lege mich dazu?!" Darauf bekam er keine Antwort. Aber als sein Blick wieder dieses gewisse Etwas bekam, stieg ich doch auf.
"Du ... wirst auch alles ertragen, oder? Ich meine ... ich bin ..." er hob sanft mein Kinn. Ich hielt Inne. Blickte ihm direkt in seine braunen, vertrauten Augen.
"Ich würde nie was verlangen, was ich selbst nicht tun würde. Du hast so viel ertragen und wirst noch viel erfragen müssen. Und ich habe das eigentlich nicht mal verlangt, da ich wollte, dass du Glücklich bist. Ohne Sorgen. Aber trotz allem hast du mich gewählt. Denkst du, ich lasse dich dann ziehen, wegen solcher Kleinigkeiten?!" Ich umarmte ihn stürmisch und drückte ihn fest an mich. Er hatte es wieder geschafft. Mit wenigen Worten meine Gedanken verschwinden zu lassen. Das Vertrauen zu ihm zu stärken. Aber dann erblickte ich Dad hinter uns, den ich ehrlich gesagt vergaß.
Er drehte sich weg und schaute auf deb Boden. Sein Blick undefinierbar."Komm, wir packen deine Sachen und fahren dann etwas ... schwimmen." Zwinkerte er. Er sprach dies auch ziemlich kokett aus. Mir war das etwas peinlich, genauso wie Dad. Er kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ich muss dann arbeiten." Kam es ziemlich kleinlaut von ihm.
"Wir fahren zusammen. Dann kann ich sie gleich noch bei Dad entschuldigen. Habs ja gesagt." Er schritt auf Dad zu. Beide blickten sich an. Dann streckte Chase ihm die Hand entgegen. Ich verstand diese Geste erst nicht und hätte es auch nicht erwartet, dass er so auf meinen Vater zugehen würde. Dad zögerte. Schaute kurz etwas fragend zu mir, aber erwiderte dann und gab ihm auch die Hand. Ich hätte eher gedacht, Chase würde die Hand wieder zurückziehen. Aber er hatte geduld mit Dad. Es war erstaunlich. Wieder eine Seite von Chase, die ich nicht kannte und erwartet hätte.
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Wir packten alles ins Auto und fuhrem Dad hinterher.
"Erstaunlich. Meine Wirkung auf dich. Ich versteh das immer noch nicht." Fing er plötzlich an. Ich verstand es selbst langsam nicht mehr. Das Vertrauen zwischen uns. Wie er mit mir umging. Wie er auf mich wirkte. Mich änderte. Alles fühlte sich richtig an. Zweifel verflogen schnell und jeder Streit war ... interessant. Intensiv und irgendwie Sexy. Als wäre er für mich erschaffen.
"Chase ... ich ..." ich wollte ihn sagen wie ich denke ubd fühle. Mein tiefstes inneres Freilegen. Aber ich wusste nicht wie. Er schaute kurz zu mir und wieder auf die Straße. Wartete auf das, was kommen sollte, aber vergebens.
"Es scheint was emotionales zu sein. Lass dir Zeit. Wir reden nachher drüber." Ich nickte nur. Aber ob ich bis dahin Worte finden würde? Es war wirklich sehr emotional. So wie noch nie. Ich hatte auch immer Angst vor Ablehnung. Das ich nicht das zurückbekomme was ich gebe. Es ist zwar selbstsüchtig so zu denken. Aber ich hatte noch nie so ein tiefes Gefühl für einen Menschen wie für ihn.
"Was hast du eigentlich mit Dad gemacht?" Fiel mir dann ein. Und ich wollte auch erstmal das Thema wechseln, damit ich nicht so viel nachdenken musste.
"Nichts. Er ist ein vernünftiger Mann. Man musste es nur aus ihm rauskitzeln." Zwinkerte er.
"Er?" Gab ich als ungläubige Antwort. Dad war schon lange nicht mehr vernünftig. Und war schon immer Stur.
"Ja. Man muss nur die richtigen Worte finden. Naja ... und der Sohn des Chefs sein." Grinste er.
"Sag schon bin neugierig. Bitte!" Dann kam sein Keckes Grinsen wieder.
"Bettel ruhig weiter. Gefällt mir. Und vielleicht erzähle ich dir dann was zur Belohnung." Toll! Machte er aus allem ein Spiel?
"Du ...!" Zischte ich ihn von der Seite an. Ich warf ihn einen missmutigen Blick zu. Der Blick schien eher süß als böse rüber zu kommen. Er grinste.
"Süß wie du dich aufregst und deine kleinen Fäustchem ballst. Kannst das alles gern nach her raus lassen. Mal sehen wer gewinnt." Jetzt machte er sich auch noch lustig! Dachte ich und knuffte ihn mit meinen genannten, kleinen Fäustchen in die Seite.
"Au! Du bist frech! Pass auf, sonst halte ich an. Und dann tragen wir das gleich hier aus." Da ich wusste, dass er nicht Scherzte und dies wirklich tun würde, ließ ich es und schaute ihn mit großen Augen an. Sein freches grinsen wurde breiter. Er schien meine Unterlegenheit zu genießen. Ich hätte ihn am liebsten noch ein paar gegeben, aber das Risiko, dass er anhält war zu groß. Wer weiß was er mit austragen meinte. Ich würde mich ungern auf offener Straße übers Knie, oder sogar Flach legen lassen. Ihm war alles zu zutrauen.

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One of You!
RomanceLeseempfehlung ab 16! Zoeys Leben ist ein Desaster. Sie verliert ihren Job, ihre Wohnung und ihr Freund geht ihr auch noch Fremd. Sie will da nur weg und sucht ihren Vater auf, aber er ist nicht so begeistert. Nimmt sie trotzdem auf. Er will ihr ein...