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Als wir so da standen und lauschten, vergaßen wir alles um uns rum.

"Was tut ihr da?!" Fragte ein Kerl ziemlich brummig. Wir beide zuckten zusammen und dann wurden wir von hinten gegriffen und ins Zimmer gezogen.

"Du bist einfach zu neugierig! Ich habe dir gesagt, du ..." Fing mein Vater an zu Schimpfen.

"Sei still!" Aber Mr Crowd unterbrach ihn. Er schaute wieder so kalt. Mich schüchterte er ein. Jina hatte wieder diesen Adrenalinschub.

"Lasst mich los, ihr Affen! Sonst setzt es was!" Ich hätte am liebsten gesagt, sie soll ruhig sein. Aber gehört hätte sie eh nicht.

"Nicht sie, du! Ich habe nur gesagt, mach ihr Angst, nicht bringe einen meiner Söhne um! Und mich dann noch belügen?!" Dad war plötzlich wie erstarrt. Ich sah Angst in seinen Augen.

"Alles was dir gehört, hast du durch mich! Ubd so dankst du mir es? Aber jetzt wirst du alles verlieren. Du hast schon wieder eigenständig gehandelt. Und ein drittes Mal werde ich das nicht dulden." Dann wandte er sich an mich.

"Ich habe euch unterschätzt. Habe meine Söhne unterschätzt. Ich denke immer noch, du bist nicht gut genug für ihn. Aber ... du hast was geschafft, was ich für unmöglich hielt. Mein Versager Sohn aufblühen lassen. Ich werde dich nie akzeptieren, aber ich muss dich tolerieren. Und wie es aussieht jetzt sogar zwei von euch." Dann wandte er sich erneut an Dad.

"Das Haus kann ich dir nicht nehmen. Aber deinen Job und dein Leben. Du wirst nie mehr glücklich werden! Wegen dem Versuch meine Söhne zu töten und den Lügen. Du hast wohl vergessen wer ich bin!"

"Söhne? Warum erwähnen sie beide?" Wollte ich dann wissen. Und komischerweise beantworteter mir die Frage auch ohne wenn und Aber.

"Da er nicht nur Chase im Auge hatte. Leider ist ihm die Macht zu Kopf gestiegen. Dachte, wenn beide nicht wären, würde er höher gestuft werden. Wollten deren Platz einnehmen." Ich verstand das nicht. Was hat Mr Crowd ihm versprochen, damit er so handelte. Und seit wann war Dad so machthungrig?

"Entfernt ihn! Und das bitte Diskret." Aber diese Worte waren für Dad wie ein Schlachtruf. Er stürmte plötzlich auf mich zu und packte mich am Hals.

"Du bist an allem Schuld!" Ich wurde gegen die Tür gedrückt. Jina wollte helfen, bekam aber eine reingedrückt. Ich öffnete sie, somit wollte ich ihn entkommen. Ich fiel und er fast auf mich drauf.

"Schluss! Auch wenn ich es begrüßen würde, aber ich habe kein Bock auf einen dritten Suizidversuch." Dann wies er seine Leute an ihn von mir wegzuholen. Dad strampelte und wurde aus dem Raum gezogen.

"Was ist den hier los? Wo wart ihr? Wo ist Chase?" Lauter Fragen worauf ich nur eine Antwort gab.

"Chase!" Rief ich voller Sorge und rannte los. Ich suchte ihn überall. Hoffte er würde nichts dummes tun.

Irgendwann fand ich ihn im alten Gartenhäuschen. Ich rannte fast dreißig Minuten durch das Haud. Er saß da mit dem Rücnen zu mir. Mit einer Weinflasche, die komplett leer war.

"Wie kann man sowas bloß trinken. Wenn du mir schon nachmachst, mit was härteren Stuff." Wollte ich scherzen. Aber er rührte sich nicht.
Er machte mir Angst.

"Chase? Chase!" Ich rüttelte. Aber er bewegte sich nicht. Dann fiel mir das mit den Tabletten ein. Ob er ...? Nein bitte nicht! Ich lief nach draußen und rief um Hilfe. Völlig verzweifelt. Adrian und Jina kamen an. Hinten dran ihr Vater der alles beobachtete.

"Chase! Er ... ihr müsst was tun! Bitte!" Adrian lief rein. Ich hinterher. Völlig aufgelöst. Ich weinte wie ein Schlosshund. Fing an zu hyperventilieren. Mir wurde schwindlig.

"Bitte Zoey, beruhige dich! Er atmet noch. Ich werde ihn ins Krankenhaus bringen. Und Jina du kümmerst dich um Zoey!"

"Nein ich komme mit!" Ich wollte nicht ohne Chase sein. Bei ihm sein.

"Keine Wiederworte! Diesmal nicht! Willst du das er lebt, dann lass mich machen! Hast du verstanden?!" So habe ich Adrian noch nie gehört. Ich nickte dann. Er schmiss sich Chase über die Schultern. Ich hätte nie gedacht das er solche Kraft hat einen neunzig Kilo Mann zu Schultern.
Er trug ihn so schnell es ging zum Eingang. Ich sah ihr Vater, der schnell handelte und sich auch um die beiden kümmerte. Um die drei neugierige Blicke. Die Party war wohl damit offiziell beendet. Ich hielt es aber kaum aus. Wusste nicht was ich tun sollte. Die Sorge um Chase machte mich krank. Mir wurde schlecht. Plötzlich schwarz vor Augen. Dann war alles um mich rum Schwarz.

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Ich wachte in Chase Zimmer auf. Jina saß neben mir. Sie sah nicht gut aus.

"Jina?" Ich hoffte alles war ein Traum. Tränen liefen mir über die Wangen. Als sie merkte das ich wach bin, drehte sie sich ruckartig zu mir.

"Hey! Adrian rief an. Chase geht es gut. Magen wurde ausgepumpt, diesmal hatte er mehr Glück als die letzten male, wo er sogar einmal im Komma lag. Bist wohl sein Schutzengel. Er kommt heute wieder heim. Wollte es von sich aus. Dabei sollte er über Nacht bleiben. Er ... er will dich sehen. War angepisst das Adrian dich nicht mitnahm. Sein Vater wollte auch noch mit ihm reden. Er schien ziemlich ... schockiert. Bin gespannt, ob er den Jungs was sagt." Wieder redete sie wie ein Buch. So viele Informationen nach dem aufwachen machten noch mehr Kopfschmerzen. Als sie dann weiter reden wollte, wies ich sie an langsam zu machen. Dann wollte ich Adrian schreiben. Wollte unbedingt zu Chase! Damit er bleibt. Ich will nicht das er noch bleibt, Sicherheitshalber.

"Was hast du vor?" Fragte sie.

"Adrian schreiben." Gab ich kurz wieder. Sie schaute etwas skeptisch.

"Bist du sicher? Lass ..."

"Nein! Ich will zu ihm. Er soll noch da bleiben. Es ist sicherer. Mensch Jina, er hat versucht sich umzubringen!"
Sie erwiderte nichts mehr. Ließ mich einfach machen. Hätte sie mich abgehalten, wäre ich diesmal nicht ruhig geblieben. Ich wollte zu ihm egal wie! Und wenn die Jungs nicht mitmachen, erleben sie meine düstere Seite!

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