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Nach dem Frühstück liefen wir in das große Einkaufszentrum neben an. Ich war immer noch über Chase verwundert. Und die Frage für was wir hier sind, ging mir auch durch den Kopf. Aber diese wollte ich zumindest beantwortet haben.

"Was willst du hier eigentlich? Und wozu brauchst du uns? Vorallem beide."

"Ein wichtiger Tag steht an. Und da ich den ungern gezwungenermaßen von Angestellten organisieren lassen will, möchte ich es von zwei Menschen, die mir am Herzen liegen." Damit war ich nicht zufrieden und hakte nach.

"Beantwortet nicht meine Frage."

"Ich werde bald dreißig. Und Dad hat keine Zeit für sowas. Und Überraschungen mag ich eh nicht. Aber wenn schon Party, dann von und mit euch." Er sah mich schon als so enge Freundin, dass ich nicht zu den Bediensteten zähle? Ich war baff. Irgendwie auch sehr gerührt.

"Halt! Du planst deine eigene Party? Das geht doch nicht. Wenn, lass es Chase machen. Und ich helfe. Ist ja mein Job." Er blieb stehen. Drehte sich aber nicht gleich um. Atmete tief durch und wandte sich dann zu mir.

"Nein. Kein Job. Ich möchte das du das tust, weil es dir Freude machen würde. Du bist keine wirkliche Angestellte, sondern unsere Freundin." Mit großen Augen starrte ich ihn an. Freundin ... Er schien mich sehr zu mögen. Und ich musste zugeben, ich tat das gleiche. Er hatte recht, als er vor Tagen sagte, ich suche nur ein Grund ihn zu hassen. Da ich ihn nicht gern haben wollte. Genauso ging es mir mit Chase. Und dann ... dann fühlte ich mich wohl bei ihnen. Ich wollte gar nicht mehr zurück. Als ich Chase anschaute um zu wissen wie er denkt, setzte er erst ein unglaublich süßes Lächeln auf. Gemischt aus liebevollem und nachdenklichen Blick. Er wich meinem aber wieder schnell aus. Schien seit vorhin auch unsicher zu sein. Aber warum?

"So! Dann kauf ich mir ein neuen Anzug und ihr könnt ja ... Planen. Wenn ihr wirklich wollt."

"Klar du doofi! Sonst würde ich es nicht anbieten. Und jetzt ... mehr als zuvor. Danke ... Adrian." Sprach ich liebevoll. Dann tat er was, was noch nie ein Mann, außer Dad tat. Ein Kuss auf die Stirn. Das fühlte sich so ... merkwürdig gut an. Nicht wie von jemanden der dich liebt als Frau und geliebte, sondern als Familie. Schwester. Und das war komisch. Weil er sich doch so viel Mühe gab. Er schien mehr zu wollen, aber bei diesem Stirnkuss fühlte es sich anders an. Jetzt fing auch er an mich zu verwirren. Was sollte ich davon halten? Oder bin nur ich das? Täuschen mich meine Gefühle? Will ich einfach so fühlen und ignoriere die Wahrheit?

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Ich rannte mit Chase durch die Gegend und irgendwie gefiel mir die Stimmung nicht. Als wir an einer Nische vorbeiliefen für einen Notausgang, schnappte ich ihn mir und zog ihn mit.

"Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?" Fragte ich frei raus.

"Nein." Wieder so kurz angebunden.

"Lüg nicht. Bitte, sag mir was los ist."
Er lehnte sich an die Wand und schien etwas genervt. Er fuhr sich wieder durch sein Haar und ließ ein seufzer von sich.

"Ist das wahr? Das was du sagtest." Etwas verwirrt schaute ich ihn an, dann überlegte ich. Vielleicht dachte er, ich log. Versuchte schöne Worte zu finden um mein Verhalten gegenüber ihm zu rechtfertigen, oder abzutun. Aber so war es nicht.

"Ich ... ja. Deswegen ... du verwirrst mich. Falls du das von gestern meinst. Normal würde ich das nie tun. Ich will nicht das du denkst ich bin leicht zu haben ... ich will nicht ..." er legte mir einen Finger auf die Lippen und beugte sich zu mir, so das er ganz nah war.

"Da scheinen wir was gemeinsam zu haben." Wieder rätselhafte Worte. Aber irgendwie konnte ich mir vorstellen was er meinte. Adrian meinte ja, er sucht sich seine Mädels aus und die muss sich ihn verdienen. Das es schwer ist an ihn ran zukommen. Vielleicht geht es ihm wie mir? Uns zog irgendwas magisch an. Aber nicht nur das Körperliche. Für mich ist da mehr.

"Wir sollten weiter. Sonst kommen wir mit leeren Händen zurück." Er wollte gerade wieder gehen, aber ich hielt ihm am Shirt fest. Wie ein trauriges, kleines Mädchen stand ich da und schaute ihn mit großen Augen an. Vollkommen schüchtern senkte ich aber schnell meinen Blick, als er mich auch anschaute. Warum hab ich das getan? Dachte ich mir und wollte loslassen, meine Hände hatten aber keine Lust ihn gehen zu lassen.

"Wir können es später gern fortsetzen, aber jetzt haben wir zu tun." Ich wollte aber noch nicht und zupfte stärker am Hemd.

"Nee! Ich will noch reden. Brauchen halt länger. Will wissen was du denkst. Und ... warum ... warum hast du mich geküsst?" Er seufzte abermals genervt und drehte sich wieder zu mir um.

"Ich sagte später! Zick nicht wieder rum. Wir haben heute noch genug Zeit. Immerhin habe ich Ferien, schon vergessen?" Ich stumpte ihn etwas. Das schien ihm nicht zu gefallen, dass ich mich das traute.

"Arsch ..." Murmelte ich.
Er schüttelte nur den Kopf und wollte mich stehen lassen, aber ich stellte mich vor ihn.

"Dein ernst, Zwerg?" Grinste er dämlich vor sich hin.

"Hey! Bin zwar klein, aber ..." dann schnappte er mich einfach und schmiss mich über die Schulter.

"Süß, dass du denkst du hättest ne Chance. Du weißt immer noch nicht wer hier der Boss ist?" Ich strampelte dann und boxte ihn. Aber meine kleinen Fäuste schien er gar nicht zu merken.

"Immer geht alles nach deiner Nase! Nicht mit mir!" Aber er lachte wieder so sexy und tief.

"Bis jetzt klappt es ganz gut." Er war wieder extrem überheblich. Gott! Warum muss ich ihn bloß so toll finden?! Ich gab dann auf, da es doch ziemlich peinlich war. Er lief mit mir einfach wieder in die Halle. Die Blicke, unbezahlbar.

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