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Adrian begleitete mich zu meiner Tür. Er bekam auch noch eine verbal reingewürgt, weil er mich so umsorgte. Er solle sich nicht so um eine Bedienstete kümmern. Ich muss wissen wo mein Platz ist.  Solche Sprüche kamen noch von dieser Tussi. Sein Vater sagte nichts. Hielt sie aber auch nicht auf. Ließ sie einfach machen und nickte ab und zu.

"Tut mir leid." Entschuldigte ich mich. Da ich mir dumm vorkam.

"Dir muss nichts leid tun. Und du siehst, auch Chase würde hinter dir stehen."

"Sollte nicht einer vorne bleiben?" Kicherte ich. Mensch! Muss ich wieder pervers denken? Er verstand leider auch sofort was ich meinte und schmunzelte. Dann lenkte ich ab.

"Stille Wasser sind tief. Ich hätte nie gedacht das er das Wort erheben würde."

"Ja. Er ist nicht nur tief, sondern ein schwarzes Loch. Teils unberechenbar. Selbst ich kann nie wirklich einschätzen wie er nun reagieren wird." Ich wollte dann rein. Wusste aber nicht wie ich mich verabschieden sollte. Und faselte irgendwas zusammen.

"Ich  ... ich sollte reingehen. Auspacken. Naja, eher wegpacken. Aus hab ich ja shon. Also ... ich meine Ausgepackt. Und ich ..." zuerst hörte er amüsiert zu, fing aber an mich zu unterbrechen, als vor Nervosität meine Stimme immer mehr versagte. Es war alles einfach zu viel für mich.

"Alles gut. Du könntest auch gehen, ohne dich zurechtfertigen." Er schien es sehr lustig zu finden, mich so durcheinander zu sehen. Ich hätte ihn am liebsten das grinsen aus den Gesicht gewischt.

"Idiot!" Dann ging ich einfach. Aber bevor ich rein ging, streckte ich ihm noch die Zunge raus. Er lachte und das auf eine echt süße Art. Kurz bevor die Tür von mir geschlossen wurde,  schenkte ich ihm ein letzten Blick, voller Dankbarkeit.

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Ich saß auf dem Bett. Völlig in Gedanken. Irgendwann klopfte es an der Tür. Ich lief hin und Chase stand plötzlich vor mir. Erstaunt von seinem Besuch starrte ich ihn mit offenen Mund an.

"Was ist?" Fragte er.

"Nichts. Ich ... bin nur überrascht über deinen Besuch." Er schien plötzlich genauso verwirrt wie ich.

"Adrian schickte mich. Soll dir die Uniform bringen. Und du wolltest dich bedanken meint er."  Was erzählt er da!? Aber ja, das könnte ich mal tun.

"Ich ... Naja. Ja ... Stimmt."

"Ja!?" Er wartete wohl auf das Danke. Ich nahm ihn die Uniform ab und grinste völlig blöde vor mich hin.

"Danke ... und so." Gott, was ich tu ich da!? Kann ich mal normal antworten?
Er schüttelte den Kopf, schien aber irgendwie amüsiert.

"Ich wusste, da stimmt was nicht. Adrian, dieser Drecksack." Fluchte er leise. Und irgendwie war das merkwürdig. Ignorierte es aber.

"Sorry. Er hat aber recht. Also ... ich sollte mich wirklich bedanken. Wegen heute ... beim esssn." Er zuckte mit den Schultern.

"Sie ging mir wie immer auf die Nerven. Hatte nichts mit dir zu tun." Kalt wie ein Eisblock warf er mir die Worte entgegen. Irgendwie niederschmetternd. Ich hätte gedacht, er würde anders reagieren. Da er sich so ... interessiert benahm. Oder habe ich da was falsch gedeutet?

"Oh ... ok." Das klang voll enttäuscht. War es im Grunde auch. Er bemerkte das wohl ging aber nicht drauf ein.

"Ich bin mal wieder weg." Ich konnte nicht mal antworten. Er lief einfach los. Und ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Vollkommen buff. Perplex. Und irgendwie auch enttäuscht von seiner Reaktion. Aber ich verstand nicht warum. Es sollte mir egal sein.

"Arsch! Typischer Reicher Arsch!" Schimpfte ich. Ich feuerte meine Sachen in die Schränke und sah dann die Uniform die ich auf den Tisch legte. Ob ich sie mal anprobieren sollte? Und tatsächlich tat ich das.

"Wow!" Rief ich erstaunt aus. Das sah irgendwie cool aus  elegant und irgendwie ... süß und sexy. Ist das die richtige Uniform? Das kann doch nicht stimmen! Da waren auch Schuhe in der Tüte. Die sahen aus wie Lollita Schuhe. Schlich schwarz mit Schleifchen. Oh jeh. Die wollen mich doch verarschen!
Und schon wieder klopfte es. Wer jetzt shon wieder. Genervt öffnete ich die Tür, aber das verging mir schnell, als ich Mr Crowd erblickte.

"Mr Crowd! Äh ... kann ich was für sie tun?" Er nickte und trat ein Stück näher.

"Darf ich reinkommen."

"Selbstverständlich Sir!" Sprach ich und ließ ihn zugleich durch die Tür.

"Ich möchte mich gern noch mal persönlich mit dir unterhalten."
Ich nickte und wartete auf weitere Worte.

"Natürlich entschuldige ich ihr Verhalten nicht, sie wissen sicher selbst, dass auch sie zu weit gegangen sind. Meine Schwester ist aber ein komplett anderes Kaliber als wir. Ihre Tochter ist noch schlimmer. Aber ... ich werde das nicht gestatten, dass einer meiner Familienmitglieder so über den Mund gefahren wird von einer Fremden. Sie haben Temperament. Und leider sehr interessant für meine Söhne, aber wenn sie mit meiner Schwester reden sollten, oder mit ihrer Tochter, habrn sie zu ertragen, was sie sagen. Schluck sie es runter. Erspart uns allen viel Ärger.  Leider stehe ich zwischen zwei Stühlen. Schwester, Söhne. Ich glaube, sie möchtest nicht die Leidtrafende sein." Ob das eine Drohung war? Irgendwie wollte ich hier wieder weg. Aber ich musste wohl durch, egal wie schlimm es sein wird. Ich habe es Dad versprochen.

"Ich hoffe wir haben uns verstanden. Kündigen kann ich sie nämlich leider nicht. Ein Versprechen an Adrian. Aber wenn ich das ertragen muss, können sie das auch! Haben wir uns verstanden?" Ich nickte wieder nur. Mir fiel aber ein, dass er das ja nicht mochte.

"Ja Sir. Selbstverständlich." Dann schaute er verwirrt.

"Was haben sie da bitte an?"
Warum fragte er? Er müsste die Uniform kennen.

"Das gaben mir ihre Söhne. Angeblich die Uniform. Stimmt was nicht?"

"Ach ja .... Uniform." Er grinste. Irgendwie war ich voll perplex.

"Mit allem Respekt Sir, veraschen mich die zwei? Ist das keine Uniform? Sieht nämlich sehr ... naja ..."

"Das müssen sie mit meinen Söhnen klären. Im Grunde sind sie auch keine Hausdame." Er räusperte denn, als ob er was falsches gesagt hätte.

"Ich muss wieder gehen. Ein angenehmen Tag Miss Avens." Er ging dann und ich blieb verwirrt zurück. Ich musste mit Adrian reden. Warum haben sie mich hergeholt?

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