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Chase wollte noch kurz zur Uni Bescheid geben, dass er momentan verhindert ist und dass er gern den Stoff zu Hause nachholen möchte. Zum Glück wurde das genehmigt. Die zwei Tage waren auch nicht viel, wo er fehlte. Sie gaben ihm die Woche frei. Natürlich musste er es trotzdem mit einem Arzt absprechen. Aber das war kein Problem für die Familie ihm ein Attest ausstellen zu lassen. Und das gute war, es war nicht nur eine Woche sondern zwei Zuhause. Der Arzt kannte Chase gut. Schon von Kindheit an. Er wollt ihm genauso helfen wie jeder in der Familie. Und noch besser, in zwei Wochen hatte auch noch Adrian Geburtstag. Bis dahin konnte sich hier hoffentlich alles entspannen.

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Der Tag verlief schleppend. Noch war hier dicke Luft. Adrian wollte wieder regulär arbeiten gehen und bat noch zum letzten Gespräch mit uns.

"Ihr beide ... jetzt liegt es an euch." Fing er an. Chase schien es für unnötig zu halten. Sein Blick sagte alles. Und Adrian reagierte auch darauf.

"Schau nicht so! Dir müsste ich eh mal durch die Mangel nehmen. Zeit braucht jeder, aber du hast dich regelrecht versteckt und deine Verantwortung auf mich abgedrückt und ich Trottel habe es zu gelassen, da ich glaubte ... glaubte etwas zu fühlen." Er strich sich über sein Dreitagebart und richtete die Krawatte.

"Lass das Glück zu Bruder. Ich bin mir sicher, sie würde für dich sterben. Sie ist die, auf die du gewartet hast. Lass es zu!" Dann wandte er sich an mich.

"Und du ... was soll ich sagen? Bei ihm machst du irgendwie fast alles richtig, sei aber nicht immer so aufdringlich." Dann grinste er.

"Aber bei mir darfste." Lachte er.
Chase fasste sich kopfschüttelnd an die Stirn.

"Spaß. Ich hoffe, du siehst nicht immer alles so tragisch. Glaube mehr an euch. Sei stark für euch beide. Und ... auch wenn es nicht Chase betrifft, ich hoffe, das du dich auch irgendwann mir öffnen kannst. Dein Schutzschild ist nicht nötig. Versprochen."

"Bist du dann fertig? Wir haben einiges nachzuholen." Entgegnete Chase. Diese Worte überraschten und verwirrten mich gleichermaßen.

Adrian Zwinkerte nur. Worauf Chase ein kurzes grinsen zu sehen ließ. Adrian ging dann ohne weitere Worte.

"Du solltest dich noch etwas hinlegen. Ich will dich gesund und fit an meiner Seite wissen." Mir war nicht danach und diesmal ließ ich mich nicht einschüchtern. Trotz, dass es mir schwer fiel bei seinem Blick.

"Ein paar Tabletten und es geht. Du ... bist wieder da. Da möchte ich nicht im Bett rumliegen. Du sagtest selbst, wir haben einiges aufzuholen." Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand des Büros.

"Ja sagte ich. Um Adrian loszuwerden. Da ich jetzt ja bleibe, hätten wir so oder so genug Zeit. Auch wenn ich wieder in die Uni gehen sollte." Er betonte das wenn. Es kam mir etwas komisch vor.

"Wenn?" Wiederholte ich fragend.

"Ja." Wieder nur eine knappe Antwort. Ich war es zwar langsam gewohnt, aber nervte mich noch immer.

"Warum betonst du es so?"
Abet er lenkte einfach ab.

"So ... da du nicht ruhen willst, müssen wir die Zeit nutzen, damit mir nicht langweilig wird." Das nahm ich diesmal nicht so hin und ignorierte seine Ablenkung. Ich wolltr eine Antwort.

"Bekomme ich Aufmerksamkeit und eine vernünftige Antwort, wenn ich mich nackig mache?" Sprach ich ironisch.

"Von mir nicht." Dabei schaute er kurz nach unten und warf mir dann seinen unglaublich heißen Blick zu. Das kecke grinsen dazu riss mir fast den Boden unter den Füßen weg. Ich versuchte mich zusammenzureißen und versuchte normal zu antworten.

"Von mir aus darf auch er Antworten. Ich wüsste einfach gern, warum du das Wort so betont hast. Willst du die Uni schmeißen?"

"Ich weiß es nicht." Es war zwar eine Antwort, aber nicht zufriedenstellend.

"Heißt das, du überlegst, ob?"
Er sagte nichts weiter. Aber ich glaubte die richtige Antwort zu kennen.

"Bist du sicher, dass es überhaupt überlegt werden muss? Warum aufeinmal diese Gedanken?"

"Wegen dir." Mit großen erstsunten Augen schaute ich ihn an.

"Ach, ich bin Schuld? Zieh es durch! Du bist so weit gekommen. Du kannst stolz sein, auf das was du tust."

"Das ist meine Entscheidung." Wieder diese Arschloch Antworten.

"Hör doch mal auf dich wie ein zickiges Mädchen zu benehmen, das ist meine Aufgabe! Glaub mir es ist besser du machst weiter. Wie sieht das denn aus, wenn du Arbeit suchst. Sowas wird doch in den Akten vermerkt, oder?" Aber leider hörte er wohl nicht richtig zu. Nach dem ,Mädchen Satz warf er mir ein bösen Blick rüber. Schien plötzlich angespannt, was ich an seinem Kiefer bemerkte. Ich ließ mich aber davon nicht beeindrucken und redete weiter, was ihm sichtlich störte. Und als ich keine Antwort bekam und noch mit den Augen rollend an ihm vorbei laufen wollte, hielt er mich am Arm fest. Ich war genervt und wollte deswegen gehen, da man mit ihm nicht normal reden konnte. Aber so leicht ließ er mich nicht davon kommen. Er zog mich plötzlich zu sich ran und packte mich etwas grober am Kiefer. Sein Blick strahlte wieder so eine unglaubliche Dominanz aus, dass ich dann doch weiche Knie bekam.

"Wage es nicht!" Brummte er. Dies verpasste mir eine Gänsehaut. Ich fing an schwerer zu Atmen. Reiß dich zusammen! Befahl ich mir selbst. Ich wollte dann auch noch aufmüpfig werden.

"Was? Das ich gehe? Was wohl mein gutes Recht ist. Und jetzt lass los." Der Versuch dabei stark und selbstsicher zu klingen, ging wohl schief. Er ließ sich null beeindrucken.

"Nein. Du hast dein recht verspielt kleines." Ich wollte mich von ihm wegdrücken, aber er griff mir ins Haar und zwang mich, ihm direkt in die Augen zu sehen. Sein Blick war heiß und seine Dominanz ließ mich schwach werden.

"Na los! Es ist doch deine Aufgabe, dann übernehme sie ... falls du dich traust. Oder überhaupt in der Lage bist." Grinste er keck und zog mich ganz nah an sich. Alles an ihm machte mich gerade wahnsinnig. Und er schien es zu merken, dass er mich vollkommen in der Hand hatte. Aber irgendwie wollte ich ihm das nicht gönen. Gott, wie habe ich das vermisst!

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