Komische Gefühle

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Seungri pov.

Innerlich kämpfte ich mit mir, weil ich der Uhr wegen nicht lächeln wollte. Dabei ging es mir gar nicht darum, dass die Uhr wertvoller als meine Vorherige ist, sondern um irgendwas anderes. Um etwas das ich selbst nicht zuordnen konnte. Aber egal was dieses seltsame Gefühl war, es sollte nicht zum Vorschein kommen. Nicht vor Daesung.

,,Bitteschön.", fügte Daesung meiner Geste hinzu und zog etwas arrogant von seiner Zigarette, was ich ihm gleichtat, nur das ich nichts dazu sagte. Ein Danke bedarf es meiner Meinung auch gar nicht. Immerhin war er mir eine neue Uhr schuldig und wenn er der Meinung ist mehr auszugeben als er muss, dann ist das sein Pech. Oder er weiß nicht wie teuer die Modelle sind, was ich mir auch gut vorstellen kann. Wenn man so verwöhnt ist führt das bestimmt dazu, dass man aus den Augen verliert was welchen Wert hat. Ob nun Materielles, oder Zwischenmenschliches. Letzteres durfte ich ja bereits feststellen.

Außerdem wusste ich, dass ich die Uhr eh nicht tragen könnte. Jedenfalls nicht vor meinem Vater. Schon die Vorstellung ihm erklären zu müssen wie ich zu der neuen Uhr gekommen bin. Ich wüsste nicht mal was ich da vorlügen könnte. Andererseits muss ich auch vertuschen, dass meine Uhr kaputt ist. Lieber wäre mir eigentlich, dass Daesung meine Uhr reparieren lässt, als mir eine Andere zu geben. Aber sagen konnte ich das irgendwie auch nicht.

Diese Gedanken nervten mich unfassbar stark, weswegen ich auch einen Seufzer passend zu meinen Gefühlen von mir gab. ,,Was ist los?", fragte Daesung daraufhin, was ich damit abtat, das es mich nervt, dass ich müde bin. ,,Sollen wir das lieber wann anders machen? Normalerweise hätte ich dir angeboten, dass du dich ne Stunde oder so in einem der Zimmer hinhauen kannst, aber das willst du wahrscheinlich auch dann nicht, wenn es das letzte Zimmer im Hause ist. Haha.", zum Schluss lachte er, was mich ein bisschen wütend machte. Was findet er jetzt bitte lustig? Verspottet er mich?

,,Richtig, aber was gibt es da zu lachen?", fragte ich darum gereizt nach. ,,Naja, ich finds kindisch. Hier kann man jedes Zimmer abschließen und ich bin weder giftig, noch ein Monster. Ich finds nur irgendwie putzig, dass du damit ein sooo großes Problem hast. Besonders weil du das auch hättest, wenn es nicht diese ein oder zwei kleinen Vorfälle gegeben hätte.", erklärte er mir leicht grinsend, während er seine Aussage mit ein paar Gesten untermalte und zog wieder so arrogant wie eben an seiner Zigarette. 

Ich verzog dazu nur das Gesicht, weil ich ihm da irgendwo Recht geben muss. Aber auch nicht so ganz. 

Zu Anfang hätte ich bestimmt grundlos nicht gewollt, aber jetzt ist es tatsächlich wegen diesen "kleinen" Vorfällen. Außerdem finde ich etwas merkwürdig wie er mir gegenüber drauf ist. Er ist ganz schön aufdringlich und hat absolut keine Ahnung wo Grenzen liegen. Ist der zu jedem so? Ob er das nun ist oder nichts tut ja eigentlich nichts zur Sache. Theoretisch kann mir das egal sein, solange ich das durchhalte, bis es überstanden ist. Wir werden ja nicht für immer hier aufeinander hocken.

Umso öfter ich darüber nachdenke, umso öfter frage ich mich, ob das nicht wirklich ein bisschen kindisch ist. Seit er mich gefragt hat wieso ich ihn hasse frage ich mich das selbst immer wieder und komme immer seltener zu einem Ergebnis.

,,Naja, musst ja nicht.", sagte Daesung plötzlich, wahrscheinlich weil ich ihn einfach wegignoriert hatte, da ich zu sehr in meinen Gedanken verloren war. Abgesehen davon wusste ich auch gar nicht was ich dazu sagen soll. Zugeben dass es kindisch ist wollte ich nicht, wahre Gründe sagen auch nicht und generell war mir eigentlich nicht zu reden zu mute.

Ich war auch froh, dass Daesung das zu merken schien. In Ruhe rauchten wir auf und begaben uns danach in das Nebenzimmer, von dem wo wir bisher immer saßen. Dort schmiss sich Daesung schwungvoll auf sein Bett, während ich mich auf den Stuhl setzte. 

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt