Sicherheit

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,,Fällt dir was Besseres ein?", fragte ich darum und schaute sie mit ernster Miene an. Stumm schaute sie zu Boden und schien nicht vorzuhaben zu antworten, weswegen wir nun endlich reingingen. Drinnen brachte einer von Daesung seinen Angestellten die Tasche meiner Mutter nach oben, wo mir erst auffiel, dass ich mir ja gar nichts mitgenommen hatte.

Dafür bat sich mir eben keine Gelegenheit.

Das würde ich aber später klären. Vielleicht kaufe ich mir auch einfach etwas Neues und scheiß auf das was bei meinem Vater rumfliegt. ,,Ihr seht echt schlimm aus, wenn ich das mal sagen darf.", meinte Daesung plötzlich und sprach etwas aus, dass er auch gerne für sich behalten hätte können. 

Meine Mutter sah daraufhin sofort beschämt zur Seite, während ich nur leicht den Kopf schüttelte. ,,War wohl etwas unangebracht... Kann ich euch vielleicht etwas zu Trinken anbieten?", lenkte er das Thema um, was meine Mutter stumm verneinte. Ich hingegen nahm jetzt zu gern ein Wasser mit Sprudel. Noch bevor wir aber den Weg zur Küche anstreben konnten kam die Mutter von Daesung zu uns zugestoßen, die ihren Schock nicht verbergen konnte.

,,Was ist denn mit euch passiert?!", rief sie verwundert aus, kam auf mich zu und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Kurz begutachtete sie mich und ging daraufhin zu meiner Mutter, die auch übel zugerichtet war. ,,Ihr müsst sofort ins Krankenhaus!", forderte sie, was ich sofort ablehnte, auch im Sinne meiner Mutter. Sie schien das besser zu verstehen und zu akzeptieren als ich dachte, bestand aber darauf das wir uns wenigstens verarzten lassen.

Sofort erhob mein Klassenkamerad das Wort und bat an das selbst mit einem Angestellten zu übernehmen. Die Diskussion die ich darum starten wollte überhaupt versorgt zu werden wurde sofort chancenlos von der Kangfamilie abgeschmettert, womit es beschlossene Sache war.

Nur kurze Zeit später fanden wir beide uns im Wohnzimmer wieder, wo Daesung sich um mich kümmerte, während meine Mutter woanders untersucht wurde. Ununterbrochen lächelte er leicht, während er mir sanft mit einem Lappen die Wunden abtupfte und das trockene Blut abwusch. Ich hingegen verzog nicht einmal vor Schmerz das Gesicht.

,,Ich bin froh, dass du wieder da bist.", meinte er plötzlich irgendwann und lächelte etwas stärker. ,,Ich nicht...", erwiderte ich daraufhin, weswegen sein Lächeln sofort verschwand und er in der Bewegung stoppte. ,,Also, generell meinte ich.", fügte ich darum hinzu, weil ich nicht wollte das er denkt, das ich damit sein zu Hause meine. ,,Das machts überhaupt nicht besser.", bekam ich nach einer kurzen Pause als Antwort, was mich schweigen ließ.

,,Ich hab mir wirklich unglaublich Sorgen gemacht.", leise flüsterte er und schaute nur noch an mir vorbei. War ihm das unangenehm das zu sagen? ,,Aber ich bin so froh, dass du dich dazu entschieden hast hierher zu kommen. Aber, wo warst du eigentlich die ganze Zeit? Man hat dich überall gesucht."

Kurz seufzte ich, bevor ich von dem alten Ehepaar erzählte, dass mich aufgenommen hatte. Zuerst bat ich mit Geld um eine Unterkunft, was sich schnell erledigt hatte. Sie erkannten in mir eine gewisse Ähnlichkeit zu ihrem Enkel, der vor gar nicht so langer Zeit gestorben war, weswegen ihnen die Illusion schon reichte, ich sei dieser besagte junge Mann. 

Natürlich war es traurig, aber für mich war es ebenso eine wunderschöne Illusion. Dieses gesunde Großeltern-Enkel-Verhältnis kannte ich nicht und war darum doppelt dankbar für diese schöne, wenn auch kurze Zeit. Und was soll ich sagen, ich habe jetzt neue Großeltern, da beide Seiten nicht für einen ewigen Abschied waren.

,,Das ist zuckersüß, aber auch sehr traurig.", mittlerweile war er fertig damit mich zu behandeln und saß einfach nur noch in der Hocke vor mir, was ich zugegebenermaßen etwas niedlich fand. Die Zeit die ich bei der anderen Familie verbracht hatte habe ich auch genutzt um mir Gedanken über ihn zu machen. Gedanken gegen die ich mich anfangs so massiv gewehrt habe, die nun aber eine gewisse Akzeptanz von mir erlangt haben. Natürlich vergesse ich nicht wie dumm und realitätsfern das ist, aber zumindest kämpfe ich nicht mehr dagegen. 

Ich bin es leid immer zu kämpfen und wenn wir ehrlich sind ist das eh ein sinnloser Kampf. 

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt