Seungri pov.
Bestimmt sind schon zehn Minuten vergangen, seit ich auf dem Parkplatz der Schule stehe, den Rückspiegel in meinem Auto anstarrte und mich fragte, ob ich so wirklich zur Uni gehen sollte. Mein Gesicht war geprägt vom gestrigen Tag, was ich nicht zu entschuldigen wusste. Eine Dozentin die ich ausgerechnet heute habe hat mich schon mehrfach nach Verletzungen gefragt, die ich von zu Hause hatte. Immer wieder erzählte ich ihr von Prügeleien in die ich angeblich geraten sei, was meinem Ruf nicht gerade zu Gute kam.
Aber was sollte ich auch sonst sagen?
Die Wahrheit sicherlich nicht, auch wenn ich es mir wünschte. Die Scham und die Angst ist aber größer als das Leid zu vertuschen und still damit zu leben. Darum werde ich ihr heute auch auftischen was ich ihr sonst eh immer vorlüge.
Dazu musste ich mich aber erstmal aufraffen, was mir nicht so recht gelang. Wieder fühlte ich mich wie gelähmt, was in letzter Zeit immer öfter passiert. Darum kam ich auch zu spät, ohne zu bemerken wie schnell die Zeit und wie viel überhaupt vergangen war. Erst ein Klopfen an meinem Fenster holte mich ins Hier und Jetzt zurück.
Kurz schloss ich meine Augen und wünschte mir unsichtbar zu sein, bevor ich mich traute die Quelle des Klopfens zu deuten. Schlimmer hätte es echt nicht kommen können. Daesung.
Mein Fenster war leicht herabgelassen, weswegen das Nächste seine Stimme war die ich vernehmen konnte. "Bist du etwa auch- oh mein Gott, wie siehst du denn aus?!", sein breites Lächeln war schnell verschwunden und sein Gesicht nun überzogen mit Sorgen. Aber ich reagierte nicht. Dafür hatte ich gerade einfach nicht die Kraft.
Daesung schien das den Anlass zu geben ungefragt zur Beifahrerseite kommen zu dürfen und einzusteigen, womit ich in anderer Verfassung eigentlich ein riesen Problem gehabt hätte. Momentan war es mir aber schon fast egal.
,,Um Himmels Willen, du bist komplett zugerichtet... Wer zur Hölle war das?", fragte er mich leise, nachdem ich meinen Kopf in seine Richtung gelegt hatte. Sanft fasste er mir mit dem Handrücken auf einer meiner Wunden im Gesicht und schaute mich dabei mit einem leidenden Blick an, was etwas in mir wegbrechen ließ.
Ich konnte mir nicht erklären wie das passieren konnte, aber ich fing einfach an zu schluchzen und nur wenig später weinte ich stärker, saß aber immer noch regungslos da. Überfordert legte er seine Hand auf meine Schulter und fing an nervös auf dem Sitz hin und her zu rutschen. Ich hingegen ließ einfach die Tränen laufen und wünschte mir einfach nicht mehr zu existieren.
Noch einmal fragte Daesung daraufhin was denn bitte so Schlimmes passiert war, woraufhin ich ihm die Wahrheit zuflüsterte. ,,Ich hätte früher fahren sollen... Mein Vater war schon wach.", verriet ich kurz und knapp, was eine ordentliche priese Schock in sein Gesicht malte. Seine Augen waren geweitet und seine Haut kreidebleich, als er sich etwas in den Sitz fallen ließ.
Ich fühlte mich derweil erbärmlich und schäbig, weswegen ich mich wegdrehen wollte. Doch das konnte ich nicht, weil ich mich nur wenige Sekunden später in Daesungs Armen befand. Er hatte sich etwas näher rangesetzt und mich ohne zu zögern umarmt, was mich nur zu noch mehr Tränen bewegte.
Wieso ist er hier? Ausgerechnet er? In so einem schwachen Moment...
DU LIEST GERADE
Mein Rivale // Daeri - Gtop
FanficRivalen mit Aussicht auf Freundschaft? Eigentlich gut vorstellbar, aber ein absolutes No-Go für Daesung und Seungri. Sie kennen es nicht anders und ihnen wird immer wieder gepredigt, dass es auch nicht anders zu sein hat. Aber was ist, wenn einer de...