Ein bisschen redete ich mit ihm noch, bis er sich endlich dazu überreden ließ, es ihm zu sagen. Das ist meiner Meinung nach wirklich das Beste. Woher sonst soll er auch wissen, wie sich Seunghyun fühlt? Über seine Probleme sollte man reden. Ich bin zwar nicht das beste Beispiel, da ich das selbst nicht einhalte, aber ich mache auch niemand anderen traurig, außer mich selbst. Solange andere damit etwas zu tun haben, sollten sie es auch wissen.
,,Ich weiß nicht so richtig wo wir jetzt stehen Jiyong. Vergessen wir das Ganze?" Er zuckte leicht zusammen, drehte sich aber sofort lächelnd zu mir um. Wahrscheinlich war er gerade in Gedanken versunken gewesen. ,,Ist das für dich okay? Immerhin haben wir beide einen Fehler gemacht." Ich nickte, bevor ich ihm ein wörtliches Okay gab.
,,Ja, ist es. Ich habe auch mit Seunghyun alles geklärt. Deswegen würde ich jetzt übrigens gerne gehen, da er noch mit dir reden will." ,,Du solltet doch... AH!" Er raufte sich, seine zurzeit etwas längeren, Haare. Mir war bewusst, dass ich nichts sagen soll. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob die Beiden sonst wirklich miteinander darüber reden. ,,Keine Sorge, nichts Schlimmes. Darf ich mir nochmal deine Schuhe leihen?" ,,Klar... Schreib mir, wenn du angekommen bist. Falls du wieder nicht reingelassen wirst, kannst du gerne wieder herkommen."
Er sah auf einmal extrem bedrückt aus, obwohl er lächelte. Selbst seine Stimme war zwar freundlich, aber dennoch unecht. Ob Seunghyun mit seiner Annahme vielleicht doch recht hat? Ich hoffe so sehr, dass er sich irrt. Andernfalls geht sonst bestimmt die Freundschaft zwischen mir und Jiyong kaputt...
Aber das werde ich ja sehen, wenn ich das nächste mal mit Jiyong schreibe, oder telefoniere. Jetzt war es für mich erstmal wichtig, wieder zu Hause reinzukommen.
Mich also auf den Weg nach Hause gemacht, dauerte es auch nicht lange, bis ich wieder vor meiner Tür stand. Einmal tief durchgeatmet, klingelte ich. Nach einigen Minuten Wartezeit, wollte ich eigentlich schon wieder gehen, als dann doch das Geräusch des Türöffners ertönte.
Direkt musste ich breit grinsen und stürmte die Treppen hoch. Bestimmt hatten sie gestern einfach die Klingel aus und haben mich deswegen nicht gehört. Vielleicht hatten sie ja Musik an?
,,Hallooo!" rief ich fröhlich in den Flur hinein, während man ebenfalls zurückrief, was aber weniger freundlich gemeint war. ,,Brüll gefälligst nicht immer so rum, klar!?" Direkt verschwand mein Lächeln wieder. Ich hatte wieder einmal vergessen, dass ich mich ja ruhig verhalten soll, weil er es nicht leiden kann, wenn ich ein bisschen lauter bin. Naja, genau genommen, kann er es nicht einmal leiden, wenn ich überhaupt irgendwas sage. Im Gegensatz zu meiner Mutter.
,,Na mein Schatz? Wo warst du denn die Nacht?" ,,Bei Jiyong." gab ich trocken zurück, was meinen Vater sofort störte. ,,Dem schwulen Designer?" Auch wenn ich selbst nicht viel davon halte, klingt das bei ihm immer extrem abwertend. Ein bisschen kann ich es ja manchmal verstehen, da er nicht will, dass ich auch so werde. Aber bin ich doch nicht, was ist also sein Problem? ,,Ja, ihr habt ja nicht aufgemacht und..." Wie immer, ließ er mich nicht ausreden.
,,Mit Recht! Oft genug habe ich dir gesagt, dass du deinen Schlüssel nicht vergessen sollst und dann hast du auch noch so peinlich am Fenster hochgerufen. Die Leute müssen nicht unbedingt wissen wo wir wohnen. Ich habe diese Wohnung nicht gekauft, nur um wieder wegziehen zu müssen, weil hier irgendwelche zwielichtigen Gestalten ständig rumstehen. Das hatten wir schonmal. Außerdem hast du nicht bescheid gesagt, als du gegangen bist und wir haben von deiner Klassenlehrerin einen Anruf bekommen."
Aber ich bin doch noch nicht einmal absichtlich ohne Schlüssel gegangen und vergessen hatte ich ihn auch nicht. Es war Daesungs Schuld, aber das kann ich ihnen nicht erzählen, weswegen ich einfach stumm zuhörte. ,,Es reicht mir langsam mit dir! Nie machst du deine Hausarbeiten, nie hörst du auf die Lehrer, immer störst du den Unterricht und dann noch die Scheiße das du rauchst! So habe ich dich nicht erzogen!" Das stimmt, Mama hat sich immer um mich gekümmert...
,,Und dann noch die Sache mit diesem verzogenem Balg. Für wen hältst du dich eigentlich? Und nein, mich interessiert nicht wer angefangen hat. Sorge dafür, dass er dich erst gar nicht in solche Situationen bekommt. Das wirft ein schlechtes Licht auf mich. Alles was du anstellst kommt auf mich zurück. Reiß dich also gefälligst mal zusammen!" Da waren wir wieder angekommen, wo meine Mutter sich das nicht mehr angucken konnte. Allerdings hasse ich es, wenn sie den Ärger unterbindet, weil sie ihn so auf sich projiziert. ,,Schatz, lass ihn doch erstmal reinkommen. Findest du nicht außerdem dass das reicht? Immerhin musste er die Nacht schon woanders verbringen."
Lass es bitte nicht in einen Streit ausarten. ,,Nimm ihn nicht immer in Schutz! Es ist mir egal seit wann er hier ist. Ich habe es ihm schon tausend Mal gesagt und so langsam ist Schluss. Achja, übrigens. Deine Lehrerin hat erwähnt, dass du eine Strafarbeit zusammen mit diesem Daesung aufbekommen hast?" ,,Ja, Daesung hat mich..." Schon wieder unterbrochen worden. ,,Mach das so schnell wie möglich mit ihm fertig und den Rest deiner Hausarbeiten holst du ALLE nach. Das ist versäumter Stoff und so lasse ich dich nicht meine Firma leiten. Von dir lasse ich meinen Namen nicht in den Ruin treiben. Es reicht schon das du immer schlechtere Noten schreibst. Ist ja so auch kein Wunder. Und jetzt geh und fang deine Hausarbeiten an. Bis die und die peinliche Sache mit der Strafarbeit nicht erledigt sind, gibt es an keine Ausflüge für dich und erstrecht nicht zu der Schwuchtel!"
Ich nickte nur und ging wie aufgefordert in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett warf und die Arme über meinem Gesicht verschränkte. Auch wenn hier keiner ist der das sieht, wollte ich mein Gesicht verdecken. Ich hasse es zu heulen...
Tut mir leid, dass das Kapitel diesmal viel länger geworden ist... Habe das anders nicht besser kürzen, oder so verlängern können, um zwei daraus zu machen. Als Entschuldigung ein hot-cutes-Daesung. <3
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Mein Rivale // Daeri - Gtop
FanfictionRivalen mit Aussicht auf Freundschaft? Eigentlich gut vorstellbar, aber ein absolutes No-Go für Daesung und Seungri. Sie kennen es nicht anders und ihnen wird immer wieder gepredigt, dass es auch nicht anders zu sein hat. Aber was ist, wenn einer de...