Eine Tasse Tee.

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,,Und?" ,,Ich zieh mich an und dann können wir los." Meine Schlüssel und die Unterlagen mit aus dem Zimmer genommen, ging ich in den Flur, wo ich mir Schuhe und eine Jacke anzog. ,,Jetzt können wir, aber ich will mit meinem eigenen Auto fahren." ,,Wieso das denn? Ich fahr doch eh in die Richtung." Muss ich immer alles begründen? ,,Weil ich nach Hause fahren können möchte, wann ich das will. Ich hab kein Bock drauf dich danach fragen zu müssen und mit dem Bus fahren will ich nicht." ,,Na dann."

Zusammen nach unten gegangen, ging ich Daesung ignorierend einfach zu meinem Wagen und fuhr hinter ihm zu sich nach Hause. An dem Tor angekommen, sprach Daesung wie beim letzten Mal in die Sprechanlange, woraufhin wir beide reindurften. Auf das Gelände gefahren, war ich mir sofort unsicher, wo ich bitte parken darf. Also fuhr ich weiter einfach hinter Daesung her, der nicht dort Halt machte, wo er es gestern getan hatte. 

Ein bisschen weiter gefahren, verstand ich auch wieso. Er fuhr seinen Wagen selbst zu einem Parkplatz, wo auch ich mein Auto abstellte. Aus diesem dann ausgestiegen, ging ich zu Daesung, der gleich wieder losquatschte. ,,Wieso warst du heute morgen eigentlich zu spät?" Wieso interessiert ihn das? ,,Geht dich nichts an." Er verdrehte die Augen und redete dann weiter. ,,Wollen wir zuerst einen Kaffee oder sowas trinken, bevor wir mit den Schulsachen anfangen?" 

Bei der Frage war ich mir nicht ganz sicher, wie ich antworten sollte. Einerseits wollte ich schnell wieder weg, andererseits wollte ich auch nicht nach Hause. Wenn ich mit ihm aber da sitze und was trinke, hört er wahrscheinlich aufmerksamer zu. Während den Hausarbeiten darüber zu reden, ist aber auch blöd. Warum ist alles so anstrengend? ,,Na?" ,,Ich weiß nicht. Meintest du nicht, dass du Besseres zu tun hast? Du hast doch gefaselt, dass du schnell fertig sein willst."

,,Eine Tasse Tee bringt mich nicht um. Die paar Minuten habe ich auch und ich möchte mich eigentlich nicht hetzen weißt du?" ,,Naaa gut, solange du mich nicht totquaselst." Freudig gab er noch ein ,,Nö, nö." von sich, wonach wir noch ein Stück wortlos nebeneinander reingingen. Vor seiner Tür, wurde er wieder begrüßt, bevor wir letztendlich rein in die Küche gingen, die im Übrigen verdammt riesig ist.

,,So, was möchtest du? Tee, Kaffee, ein Sprudelgetränk, oder etwas ohne Blubber?" Was sind das denn für Bezeichnungen? Blubber? Sprudel? Das er damit Kohlensäure meint ist mir bewusst, aber wieso zur Hölle solche Synonyme dafür? ,,Kommt drauf an was genau du mir anbietest. Ich trinke nicht jeden Tee und keinen starken Kaffee. Bei Getränken mit Kohlensäure ist mir alles recht und ohne Kohlensäure eigentlich auch fast alles. Außer du trinkst so ekelhafte Sachen wie Tomaten, oder Karottensaft." Daesung lachte einmal laut auf, was ich schon wieder gar nicht verstand. Was war denn schon wieder so lustig?

,,Weißt du eigentlich, dass du ziemlich knuffig sein kannst? Am liebsten kein Wort mit mir reden, aber alles ausplaudern. Du hättest auch einfach einen Überbegriff und ein Getränk dazu nennen können. Aber bitte. Haha. Du bekommst einfach meinen Lieblingstee. Glaub mir, der ist lecker." Ich bin was und ich tue... wie bitte? Wenn er mich sowas fragt, ist das doch völlig in Ordnung so zu antworten. 

,,Ssssooo!" Die dampfende Tasse stellte er schnell auf den Tisch und setzte sich hin. ,,Stehparty? Setz dich doch. Nicht nur ich beiße nicht, sondern die Stühle auch nicht. Und stell dir vor, mein Tisch auch nicht!" Der gibt auch zu allem einen blöden Kommentar. Mich hingesetzt, nahm ich das am Faden hängende Blättchen in die Hand, um die Teesorte zu lesen. ,,Das ist japanischer Kirschblütentee. Der schmeckt ein bisschen süßlich. Falls dir das aber nicht reicht, kannst du auch Zucker oder sowas haben." Das ist also sein Lieblingstee, aha, meiner auch.

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt