Geld regiert... alles?

5 1 0
                                    

Seit unserem Gespräch über meinen Berufswunsch unterstützte mich Daesung nur noch mehr. Er hatte es sich viel mehr zur Aufgabe gemacht für mich das Passende zu finden, als ich es selbst tat. Täglich trat er mir also regelrecht in den Hintern, damit ich mich mit diversen Dingen auseinandersetzte.

Sogar Besichtigungstage vereinbarte er mit diversen Krankenhäusern und anderen Arbeitsplätzen, wobei wir wenigstens langsam die passende Richtung fanden. Wir blieben auf der medizinischen Schiene und überlegten, welche Schule da wohl für mich infrage kommen würde. 

Das war das erste Mal, dass wir auf Probleme stießen. 

Die meisten renommierten guten Schulen lagen weiter außerhalb, was wahrscheinlich einen Umzug mit sich bringen würde. Für Daesung natürlich unglaublich schlecht. Immerhin ist um die Ecke seiner Firma und das Haus verlassen ist auch absolut keine Option. 

Darum überlegten wir auch lange wie es mit einem Fernstudium aussieht. In dem Fall müsste ich mir online alles beibringen lassen, was den theoretischen Teil betrifft und dann immer für ein paar Monate weg für den praktischen Teil. Auch keine besonders schöne Lösung, wie wir beide fanden.

Also überlegten wir noch Monate lang weiter, während wieder andere Dinge ebenso unsere Aufmerksamkeit erforderten. In dem Fall um meinen Vater ging es endlich weiter, wobei sogar auch die Anschuldigung gegen meine Mutter bearbeitet wurden.

Jiyong und Seunghyun hatten ordentlich Stress mit der Polizei angefangen und mit der Öffentlichkeit gedroht, sollten sie sich nicht auch um die Geschichte der häuslichen Gewalt kümmern. In der Zeit, wo Seunghyun sich um seine inzwischen tote Mutter gekümmert hatte, bekam er nochmal eine ganz andere Sichtweise darauf wie wichtig Familie sein kann. 

Darum setzte er sich für meine Gerechtigkeit besonders ein. Wir wuchsen dabei immer enger zusammen und auch unser Zusammenhalt wurde von Tag zu Tag stärker. Für mich waren Freunde alleine aus dem Grund schon lange wichtiger als eine Blutsverwandtschaft es jemals sein könnte. 

Über das Privileg so großartige Menschen um mich rum zu haben war ich nur allzu dankbar. Ich hatte mir damit quasi eine eigene Familie aufgebaut, die immer an meiner Seite stand und hoffentlich auch dort für immer bleiben wird.

Das ältere Pärchen hatte mit ihrem Druck und ihrer Ausdauer bewirkt, dass meine Mutter tatsächlich sogar ins Gefängnis musste. Sie bekam 18 Monate und eine hohe Geldstrafe aufgedrückt. In einem halben Jahr dürfte sie erst gegen die Strafe Einspruch erheben, um Milderung zu erlangen, was nach aktueller Lage aber niemals was bringen wird. 

Ein Urteil, was mir jedoch das Herz zerbrach.

Wenn es jemanden wie mir schon so schlecht im Gefängnis ergangen ist, will ich gar nicht wissen, wie es ihr damit gehen wird. Die Anschuldigen waren nun mal aber schwer genug und reichten von leichter bis starker Körperverletzung, hin zur Freiheitsberaubung, sowie emotionaler und körperlicher Missbrauch, Beihilfe zum Betrug und Korruption. Wenn man bedenkt was sie damit alles auf den Kasten hatte war sie eigentlich ganz gut davon gekommen. Das alles aber auch nur, weil sie nicht nur Täter, sondern auch Opfer war.

Trotzdem ließ es mich aber nicht kalt zurück.

Umso mehr hatte ich Angst vor dem Urteil meines Vaters. Inzwischen waren unglaublich gute Anwälte auf der Seite von Daesung, die sich dem Fall angenommen hatten. Mein Vater hatte für solch eine Verteidigung nicht die nötigen finanziellen Mittel. 

Daesung trug dazu auch aktiv bei, muss man an dieser Stelle einfach erwähnen. 

Damit das er den Kauf der Firma angefragt hatte und nur super schleichend alles in die Wege leitete, zog sich der Verkauf wie Kaugummi. Damit hielt Daesung das Geld zurück, was er damit potenziell verdienen würde. Natürlich müsste er davon den größten Teil an den Staat abtreten, weil er mit Sicherheit der Schuldenhinterziehung belangt wird, aber eben nicht alles. 

Einen geringen Teil könnte er davon behalten, wobei ich nicht weiß, wie viel das ist und ob er davon vielleicht sogar die Strafe meiner Mutter zahlen müsste. Auf den ersten Blick klang es aber so, als wäre Daesung für seinen Untergang verantwortlich.

Da merkte ich wieder wie mächtig jemand mit Geld sein konnte. Auf einer Seite unfassbar heiß, besonders wie Daesung sich dabei anstellte, auf der anderen Seite aber extrem beängstigend. In seiner Entscheidung wollte ich mich aber mit keinem Wort einmischen, da er für seine Handlung meiner Meinung nach jedes Recht hatte.

Immerhin hat sein Vater nicht mehr die Möglichkeit seine Fehler in einem Gefängnis abzusitzen, anders als mein Erzeuger, der dafür büßen soll.

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt