Verhör bei Frau Kang.

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Seungri pov.

Obwohl ich die Nacht immer mal wieder panisch wach geworden war, hatte ich erstaunlich gut geschlafen. Auch wenn ich jedes Mal direkt nach dem Erwachen Angst hatte, war mir bewusst, dass dieses Gefühl ausnahmsweise mal fehl am Platz war, was mich immer wieder schnell beruhigte.

Es tat unglaublich gut einen anderen Geruch um mich herum zu haben. Einen Geruch, der mir mittlerweile fast schon vertraut ist, den ich zugegebenermaßen auch etwas vermisst hatte. Das bestätigte wieder einmal worüber ich mir die Woche so sehr den Kopf zerbrochen hatte.

Um darüber aber nicht zu viel nachzudenken beschloss ich langsam aufzustehen. Immerhin war es schon 10 Uhr, womit es vielleicht angebracht wäre mal das Zimmer zu verlassen.

Nachdem ich mich angezogen hatte streckte ich vorsichtig meinen Kopf aus dem Zimmer, wo mich direkt ein Bediensteter erspähte. Wenn ich mich nicht täusche dürfte das Derjenige sein, der hier auch den Koch spielt. ,,Ach Herr Lee.", fing er an, bevor er mir mitteilte, dass Frau Kang sich schon gewundert hatte wann ich wohl aufstehen würde und das meine Mutter sich unten im Wohnbereich aufhalten würde.

Etwas peinlich berührt nickte ich und begab mich nach unten in den besagten Bereich. Dort saßen unsere Mütter, was beiden nicht gerade zu gefallen schien. ,,Na, wie haben wir geschlafen?", empfing mich Frau Kang zuerst, bevor meine Mutter mich scheinbar überhaupt bemerkte. ,,Gut, denke ich.", gab ich daraufhin zurück und stockte kurz, bevor ich fragte, ob ich mich vielleicht duschen und mir meine Zähne putzen dürfte.

Leicht lachte sie, ähnlich wie Daesung es manchmal macht, bevor sie mich zum Bad begleitete, um mir dort zu zeigen woran ich mich bedienen kann. Bis dahin hatte meine Mutter noch nichts gesagt und mich nicht einmal angeschaut, was mich daraus schließen ließ, dass sie richtig wütend zu sein schien. So bestrafte sie mich immer. Jedes Mal wenn sie glaubte ich hätte irgendwas angestellt oder falsch gemacht ignorierte sie mich. Das sie das auch vor anderen machen würde war mir so aber bisher nicht bewusst gewesen.

Nachdem sie mir alles gezeigt hatte erzählte sie mir noch, dass Daesung nach der Uni für mich Zeit hätte, was wohl heute gegen 13 Uhr wäre. Sofort wünschte ich mir, dass ich nicht noch rund 3 Stunden warten müsste, da ich mich nicht zu beschäftigen wusste. Das erledigte sich aber unglücklicherweise ganz von selbst, da die Mutter von Daesung mich unter ihre Fittiche nahm.

Während sie mir mehr Räumlichkeiten von dem großen Anwesen zeigte schien sie mich aber fast schon ausquetschen zu wollen. Immer wieder fragte sie etwas das nicht nur mich, sondern auch Daesung betraf, was mich oft in Bedrängnis brachte. Manche Sachen sollte sie echt nicht wissen, da ich mich vor ihr richtig für mein vergangenes Verhalten schämte.

Normalerweise schämte ich mich dafür nie, aber bei ihr war es irgendwie anders. Darum empfand ich es fast schon als Rettung, als endlich Daesung wiederkam und ich mich keiner ihrer Fragen mehr stellen musste. Teilweise war das ja schon wie ein Verhör, auch wenn sie dabei unfassbar nett war.

Allerdings schmiss mich Daesung direkt ins nächste Unbehagen, als er fragte, ob wir direkt loswollen. Die Nachfrage von seiner Mutter, ob wir nicht gemeinsam essen würden lehnte er ab. Dabei wäre ich eigentlich schon froh gewesen erst was zu essen, da mir sofort unfassbar schlecht wurde.

Allerdings war ich mir ja auch bewusst, dass es die ganze Sache nur nach hinten rausschiebt. Also machte ich mich fertig und gab meiner Mutter bescheid, dass wir gleich fahren würden. Immer noch redete sie nicht mit mir, hatte aber schon ihre Tasche neben dem Sofa stehen, auf dem sie die ganze Zeit gesessen und sich kaum gerührt hatte.

Daesung warf mir einen skeptischen Blick rüber, verfrachtete uns dann aber in sein Auto. Da meine Mutter ja unbedingt wieder nach Hause wollte, fuhren wir erst dorthin, aber nicht bis direkt vor die Tür. Das wollte mir Daesung nicht antun, wofür ich ihm sehr dankbar war. Wortlos stiegen sie und Daesung aus, der sie die ganze Fahrt über versucht hatte umzustimmen, was natürlich nicht funktionierte.

Aber das hätte ich ihm auch vorher sagen können. Sie gab ihm ja nicht mal eine einzige Antwort, geschweige denn eine Reaktion. Auch bedankte sie sich nicht, wofür ich mich mehrfach bei ihm entschuldigte. ,,Hör auf dich für andere zu entschuldigen. Dein Tag wird noch anstrengend genug.", war aber das Einzige was er dazu sagte, bevor wir den nächsten Weg antraten.

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt