Auf nach Hause

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,,Wieso willst du eigentlich unbedingt so früh zu Hause sein? Heute ist Sonntag und morgen haben wir keine Vorlesungen, was drängt dich denn sonst?", fragte er eine Frage, die theoretisch nicht sonderlich schlimm ist, in meinem Fall aber zu persönlich.

,,Sorry, aber das geht dich nichts an.", sagte ich darum und versuchte dabei nicht unhöflich zu klingen, was mir schwerer fiel als man meinen sollte. ,,Hm.. wann bist du wieder weniger beschäftigt?", glücklicherweise hatte er meine Antwort hingenommen ohne doof nachzufragen, auch wenn es mich störte, dass er scheinbar jetzt schon wieder nach einem neuen Treffen fragen möchte.

Weil ich nicht direkt morgen, oder vielleicht sogar heute wieder hier sein wollte sagte ich ihm, dass ich erst aller frühestens Dienstag oder Mittwoch Platz in meinem Kalender hätte, was ihn schmunzeln ließ. Obwohl ich es nicht hätte müssen rechtfertigte ich mich damit, dass ich ja auch noch meine anderen Hausaufgaben für die Woche machen muss, die uns aufgegeben wurde.

Daraufhin stand Daesung auf und sagte mir, dass er gleich wiederkommen würde, bevor er lässig den Raum verließ. Nicht lange dauerte es auch bis er wiederkam und ein paar Unterlagen in der Hand hielt. 

,,Hier.", sagte er nur plump, wonach er zwei ziemlich dicke Mappen auf den Tisch legte und sich wieder auf seinen Platz setzte. Ohne zu erklären was das genau ist trank er genüsslich einen Schluck Kaffee und überschlug seine Beine, was schon wieder ziemlich abgehoben aussah. Neugierig, aber nicht zu forsch schlug ich die erste Seite von dem oberen Hefter auf und blätterte recht zügig bis zur Letzten durch. Es war ein Ordner voll mit Matheaufgaben, was schon jetzt in mir Schwindel auslöste. Ich hasse Mathe.

Fragend schaute ich ihn aber an, weil ich nicht wusste was genau ich damit anfangen darf. Sind das jetzt alte Hausaufgaben? Darf ich das komplett mitnehmen?

,,Das sind alle Mathehausaufgaben vom Fach Rechnungswesen für das Semester. Die Neuste von letzter Woche ist auch schon drin. Ich hatte das vorsichtshalber schon kopieren lassen, falls du meine Bedingung akzeptieren würdest. Damit hättest du zum ersten Mal aktuelle Hausaufgaben.", bei seinem letzten Satz lachte er, was ich ihm nicht ganz verübeln konnte, was aber nicht hieß, dass ich es weniger scheiße fand. 

Im Gegensatz zu vor ein paar Tagen ignorierte ich aber meine Gefühle weg und fragte stattdessen bloß ob ich ihm das zurückgeben müsste, was er verneinte. 

Danach schlug ich nochmal den anderen Ordner auf und schaute welches Fach das war, um mich zu vergewissern was ich alles mitbekomme. Das waren jetzt für zwei Fächer alles was ich bräuchte, womit mir Daesung einen riesigen Gefallen tut. 

Kurz huschte aber mein Blick auf seine, nein meine, Armbanduhr, die mir verriet das ich los müsste. Wenn ich mich nicht täusche dürfte mein Vater noch nicht wach sein, oder zumindest hoffe ich das.

Darum trank ich den letzten Schluck meines Kaffees und wurde von Daesung zu meinem Auto gebracht, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Dort verabschiedete er sich von mir, was ich wieder ignorierte und einfach losfuhr. Mit etwas erhöhter Geschwindigkeit fuhr ich nach Hause und versuchte meine Gedanken wegzudrücken, die mir die Konzentration auf die Straße raubten und sowieso einfach nur bescheuert waren.

Zu Hause angekommen versuchte ich so leise wie ich nur konnte die Wohnung zu betreten, wovon ich dachte, dass ich das ganz gut gemeistert hatte, was ich mir aber hätte sparen können.

Unglücklicherweise war mein Vater wach.

Er kam gerade aus dem Bad und stand nun wütend im Flur, während ich gerade meine Schuhe auszog. Da hat das Timing ja mal absolut gar nicht gepasst. ,,Du willst mir nicht erzählen, dass du eben gerade erst nach Hause gekommen bist, oder?!", fing er mit einer bereits sehr gereizten Stimme an, was mich ins Stottern brachte. Für diesen Moment hatte ich keine passende Ausrede zurechtgelegt. Wäre ich wenigstens schon in meinem Zimmer gewesen hätte ich einfach behaupten können, dass ich zu früh wach war oder sowas. Was ich aber dazu sagen soll, dass ich mich gerade entkleide und damit offensichtlich von draußen komme, wusste ich absolut nicht.

,,Seungri?", forderte er mit mahnender Stimme zu einer Antwort auf, wozu ich ihm eine Lüge entgegenbrachte. Ich behauptete gerade kurz draußen an der frischen Luft gewesen zu sein, um einen freien Kopf zu bekommen, was er mir mit gutem Grund nicht abkaufte.

,,Und die Ordner hast du draußen gefunden oder was?", scheiße, die Ordner.

Mein Rivale // Daeri - GtopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt