Kapitel 44

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Zwei Tage später sehen wir uns wieder Immobilien an und ich hatte mir aus dem Internet für mich wichtige Stichpunkte herausgesucht, die eine Wohnung für uns Zwei erfüllen sollte. Wir hielten fast die ganze Zeit Händchen weshalb ich ununterbrochen lächeln musste. Gerade schauten wir unserer Immobilienmarklerin zu, die uns gerade die elektrisch-steuerbaren Jalousien zeigte. Clay wechselte hin und wieder ein paar Worte mit mir oder fragte nach meiner Meinung, der Rest war auch für mich unbedeutend und eher langweilig. Ich sah mich etwas in der Küche um. Sie war sehr groß und geräumig. Schade, dass ich nicht so gut kochen konnte. Ich schaute mir noch ein paar andere Räume an, bevor ich wieder zu Clay zurückkehrte. Er schien sich gerade zu verabschieden. ,,Ah, da bist du ja George. Wir fahren weiter, kommst du?" ,,Sind wir hier fertig?", frage ich ihn. Er nickt. ,,Wiedersehen.", sage ich auch und wir fahren mit dem Aufzug wieder nach unten. Sanft küsst er meinen Nacken und zieht mich an der Hüfte an ihn ran. ,,Du riechst so gut.", raunt er und leckt meinen Nacken feucht. Wr pustet auf die Stelle. Ich quietsche empfindlich und zuckte nach vorne. Genervt verdrehe ich die Augen, kann er diesen Unsinn lassen? Ich kichere und drehe mich um, um ihn zu küssen.

Irgendwann sind wir dann unten und fahren zu einem anderen Penthouse. Oben angekommen gehen wir den Gang vom Fahrstuhl zum Eingang der Wohnung durch einen Korridor, dessen hintere Wand aus Glas ist. Man kann dort bis zum Horizont die Berge sehen und unten auf die vielen Pools der Hotels und Privathäuser. Mein Brauch kribbelt vor Aufregung.
,,Guten Tag, sie müssen Mister Wastaken sein?", fragt eine freundliche Stimme hinter uns. ,,Guten Tag.", grüßt der Angesprochene zurück und zieht mich am Handgelenk neben sich. ,,Sie sind hier wegen der Wohnung, nicht? Folgen sie mir."
Sie sperrt die Wohnung auf und geht hinein, wir hinterher.
Es ist ein sehr großer Raum, der wie ein Viereck liegt und um eine Ecke an den Seiten jeweils eine Abstufung hat. Ich kann ein großes Wohnzimmer sehen und einen riesigen Flachbildschirmfernseher. Alles ist sehr übersichtlich, man erkennt auch einen Flur, wo es wohl zum Bad und den Zimmern geht. Gerade durch sieht man ja das Wohnzimmer und durch die Fenster eine große Terasse, wo ich unbedingt hin will. Aber ich musste Geduld haben. Ein sanfter Druck auf meinem Rücken schob mich voran. Die nächste halbe Stunde schauten wir uns Drinnen um, bis Clay meinen neugierig-sehnsüchtigen Blick bemerkte. Er lächelte. ,,Darf er raus? Also auf die Terasse?", fragte er nach. Sie nickt und öffnet die Terassentür. Bedankend laufe ich raus, wie ein Hund der unbedingt in den Garten aufs Klo muss. Die Sonne blendet und als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnen erkenne ich eine Bar, einen Pool und einen riesengroßen Grill. Ich hab mich sofort hierauf verliebt und denke schon daran, Clay begeistert im Auto von meiner Meinung zu erzählen.
Als es endlich soweit ist, ist eine verdammte Stunde vergangen. Anscheinend hatte sich auch mein Freund blendend für das Penthouse interessiert und gleich nochmal einen Termin mit der Frau ausgemacht.

-

Pov George
Alsoooo.. irgendwie ist Clay wieder weg. Zwar erst seit gestern Abend, aber das ist mir schon genug. Ich hab Langeweile und irgendwie ist auch niemand da. Außer Karl, aber der schläft irgendwie den ganzen Tag.
Ich schaue aus dem großen Ovalen Fenster des Treppenhauses und überlege, was ich mit meiner Zeit anfangen könnte. Shopping wäre eine Idee. Ich schnappe mir Stift und Zettel und leihe mir von einem der Bodyguards die vor dem Haus rauchen ein Handy. In der Nähe gibt es viele kleine Souvenirgeschäfte und große, teure Markenläden. Klar, das hier ist Touristenort oder so ähnlich, hier ist nichts billig außer Grußkarten.

Irgendwann sehe ich auch Karl und schnappe ihn mir sofort. ,,Du und ich wir gehen jetzt shoppen. Zieh dich annn..", quengel ich. ,,Ich hab noch nichts gegessen..", murrt Karl und schlurft in die Küche, wird aber sofort von mir zurückgezogen. ,,Nichts da. Wir essen in der Stadt, ja? Beeil dich."
Genervt dreht Karl um und verschwindet in einem der Zimmer.
Auch ich drehe mich um und gehe zum Eingang um dort einem Leibwächter Bescheid zu geben, dass wir weg wären. Dieser teilte mir mit, dass er erst Clay oder Ravi um Erlaubnis bitten müsste. Geduldig seufze ich und warte, bis der Typ einen von beiden erreicht. ,,Ja?", hören wir aus dem Handy des Bodyguards und im ersten Moment bin ich mir unsicher, wessen Stimme das jetzt war. ,,George und Karl möchten in die Stadt.", sagt der Leibwächter einsilbig. Kurz hören wir garnichts, dann erklingt wieder Clays Stimme. ,,Ja dürfen sie. Meinetwegen solang allein in ein Geschäft, aber sie sollten in der Nähe sein.", sagt er und legt dann auf. Genervt verdrehe ich die Augen, das ist typisch er.
Erwartungsvoll schaut mich der Mann an. ,,Ähm Karl kommt noch.", erkläre ich und verschwinde dann auch einfach wieder im Haus. Unangenehm..

Ich finde Karl in der Küche sitzend an einem Brot knabbernd vor. Wenigtens angezogen.
,,Können wir?", fragte ich. Nickend steht er auf und räumt seinen Teller weg.

Wir sind in der Stadt. Es ist noch relativ früh, die meisten Menschen sind auf den Pisten oder in den Hotels.
Viele Geschäfte öffnen auch erst gegen Mittag, da da die ersten Besucher kommen.
Trotzdem finden wir viele öffene Shops, hauptsächlich für Ski Fashion, aber dazwischen immer wieder normale.
Ich ziehe ihn von einem Laden in den nächsten, aber erst nach einem Besuch in einer Bäckerei, läuft Karl freiwillig.
Wir beraten uns gegenseitig und ich finde Clays Kreditkarte glänzt heute ganz besonders schön.

Irgendwann entdecken wir in ein Wellness und Spa Center und kaufen Badeshorts. Nach einem warmen Bad in einem großen Pool mit Salzwasser massieren uns zwei starke Hände wo ich andauernd an Clay denken muss. Auch Karl scheint gedankenverloren und so reden wir erst wieder in der Dampfsauna miteinander. Ich bin benebelt von der Umgebung und der Massage, die wie Schlaftabletten wirkt. Murrend fummle ich an meinem Handtuch herum. ,,Was ist?", fragt Karl süß. ,,Das Ettiket kratzt.", lüge ich, eigentlich nervt mich das Handtuch generell. Karl fasst mir ungeniert in den Schritt und zieht mir das Handtuch weg. ,,Problem behoben.", grinst er. Ich bin kein wenig überrascht, wenn Karl sich wohl fühlt macht er manchmal solche Aktionen. Aber tatsächlich fühl ich mich besser, nackt sein hat was, wenn man alleine ist. Oder mit Karl.
,,Ich hab gleich ein ganz anderes Problem", flirte ich und küsse Karls Wange. Er kichert süß, weswegen ich ihn immer auffressen könnte. Er guckt mir in die Augen und nach 20 Sekunden intensivem Blickkontakt verliert Karl. Das Spiel haben wir im Stripclub immer gespielt. Wer gewinnt, hatte heute die meisten Bottoms unter sich. Lächelnd lege ich eine Hand auf seinen Oberschenkel und wische die Wassertropfen runter. Ich lege meine Hand wieder oben an und massiere mit sanftem Druck seine Innenseite. Solche Berührungen waren früher eher aus Spaß, oder als Herausforderung für uns. Aber jetzt war es etwas, das ich nicht beschreiben konnte. Wie ein Flashback, nur dass wir uns damals keine teuren Spa's geleistet haben. Er keucht, als ich seinen Oberschenkel anhebe und auf meinen lege. Dann drückt Karl seine Lippen gegen meine. Das Verlangen war vermutlich zu groß.

Nicht das erste mal, dass wir etwas hatten. Hauptsächlich um Dinge auszuprobieren, wir hegten noch nie ernsthafte Gefühle füreinander. Trotzdem hatten wir fast Sex, und trotzdem sind wir beide gekommen. Danach fühlten wir uns schuldig. Auch wenn er nicht offiziell mit Nick zusammen war, ich war es - mit Clay. Aber bitte, es war nur Karl und was erwartet Clay wenn er mich alleine zurück lässt? Ich bin gegen das Lügen, also habe ich Karl danach in der Dusche klar gemacht, dass wir es nicht verheimlichen werden. Und dass das nach meiner Hochzeit nicht wieder passieren würde, machte ich ihm auch klar.
Er verstand das, und so gingen wir auch wieder, als wäre nichts besonderes passiert. Es war ja wirklich nichts besonderes, zumindest für mich. Karl schien sehr nachdenklich, aber vielleicht täuschte es mich auch. Ich war saumüde und nahm alles nurnoch schemenhaft war. Das Baden, die Massage, die Saunen und der Orgasmus durch Karl's Hand, hatten mich wohl geschwächt. Nur mit großer Disziplin kam ich noch wach an der Villa an, aber Karl nicht. Also trug ich ihn in sein Zimmer, wo ich ihn ins Bett legte und zudeckte. Karl hatte einen ziemlich instabilen Schlafrythmus, was auch auf den Stripclub zurückzuführen war. Anstatt wie ich, sich erst nach der Arbeit lange aufs Ohr zu hauen, schlief er immer zwischen den verschiedenen Kunden, was ich nie verstanden hatte. Aber gut, seine Methode. Auch ich schaffte es gerade noch Zähne zu putzen und schlief dann auch fertig ein.

sugar baby (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt