Kapitel 72

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Pov George
Tja, irgendwann hatte mein wunderbarer Ehemann dann doch einen Elternkurs gefunden, der uns für sicher genug schien. Seitdem wir die Babys bekommen hatten, waren schon mehrere Tage vergangen, die alle relativ ruhig verliefen. Hin und wieder wurden wir mal nachts geweckt, aber das tat man natürlich gerne für seine Kinder. Hauptsächlich kümmerte ich mich dann darum, da ich in meiner Freizeit oft Videos im Internet anschaute, um mich doch ein bisschen auszukennen. Zudem hatte Clay wirklich jede Menge zu arbeiten, und überhaupt schon sehr wenig Zeit für mich und die Kleinen. Trotzdem. Hatte er Zeit, kümmerte er sich wirklich gut um uns. Langsam fühlte ich mich wie eine Mutter, die sich um den Haushalt kümmerte, während der Mann arbeiten hing. Und auch wenn ich generell gegen solche sexistischen Klischees war, war mir diese Arbeits- und Rollenverteilung ganz recht. Wenn Clay außerdem Zeit hatte, sich um die Babys zu kümmern, fuhr ich weiterhin zum Verteidigungskurs, der momentan immer besser lief. Chris, wie sich Mister Fracston vorgestellt hatte, und ich, verstanden uns wirklich gut. Mit Schusswaffen - Training hatten wir allerdings noch nicht begonnen, weil Chris darauf bestand, mir erst die körperlichen Verteidigungstechniken beizubringen.

Außerdem hatte Clay angekündigt, das bald wieder Drista vorbeikommen würde und diesmal auch ihr Freund Tom mitkommen wollte. Das freute mich natürlich sehr. Ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen und auf Tom war ich auch total gespannt.

Ich war gerade einkaufen, als mir ein aufgeregter Karl entgegen kam. ,,Hey! Was ein Zufall dich hier zu treffen! Ich hab dich so vermisst, wie waren die Flitterwochen?", fragte er begeistert und warf sich überschwänglich um meinen Hals. Überrascht von seiner Person und seiner übertriebenen Freude, mich zu sehen, lächelte ich und erwiderte die Geste.

,,Hey", antwortete ich und grinste breit. ,,Die Flitterwochen waren super, ich hoffe du erlebst das auch mal, wenn der Nick dir einen Antrag macht, oder glaubst du, dass du einen machen wirst? Karls Blick verdunkelte sich. Er sah etwas traurig aus und ich war sofort um ihn besorgt. ,,Was ist denn los?", fragte ich neugierig ,,Naja..", druckste Karl herum. ,,Er und ich haben uns gestritten. Ich wollte ein bisschen Abstand haben, da er ein paar nicht so nette Sachen gesagt hat. Also bin ich zu dir gefahren mit dem Zug. Ich wusste gar nicht wo du wohnst, ich hatte gehofft Ravi antwortet mir noch auf meine Message. Naja, dann hatte ich Hunger und wollte hier was einkaufen gehen. Und jetzt sehe ich dich!"

,,Das ist doch super, erzähl mir später von Nick und dir, ja? Karl nickte und folgte mir zur Kasse. Draußen fanden wir eine Parkbank am Rand einer nicht so belebten Straße, und ich nahm die gerade eben gekauften Brötchen aus der Tüte. Ich schob Karl auch etwas von dem Gepäck hin und sah ihn dann abwartend an. ,,Also, erzähl mir mal was mit euch passiert ist." Mein Gegenüber seufzte und schaute einem vorbeifahrenden Auto hinterher. Naja, so genau kann ich das jetzt gar nicht mehr sagen.." seufzte er. ,,Er war total stressig drauf gewesen, hat ein paar generve Sachen zu mir gesagt, die mich teilweise auch verletzt haben und irgendwie, dass er wieder nach Hause möchte."

Verständnislos sah ich Karl an, ich verstand überhaupt nicht was der da sagte.. ,,Wie meinst du das?", fragte ich ihn deshalb.

Er seufzte wieder und holte tief Luft. ,,Also er war sehr genervt und ich habe ihn glaube ich noch mehr provoziert. Er hat dann gesagt dass er findet, dass ich manchmal ziemlich anstrengend sein kann und dass seine Ex-partnerin nicht so war. Das hat mich natürlich total verletzt aber ich hab mir das auch zu Herzen genommen und versuche wirklich nicht mehr so anstrengend zu sein.."
Ich lächelte verständnisvoll. Clay hatte zwar nicht zu mir gesagt, dass ich anstrengend sein konnte, aber das wusste ich auch so. Aber Karl und ich kamen eben aus einer ganz anderen Szene, und ich hatte dazu auch so gut wie keine normale Erziehung gehabt, wo man mir hätte sagen können wie man sich benimmt. Das meiste hatte ich mir tatsächlich selbst beigebracht. Zum Beispiel aber bei einem Geschäftsessen, zudem ich Clay begleitet hatte, hab ich gut zugeschaut wie die Tischmanieren sind, und habe sie so gut wie möglich versucht zu kopieren. Das funktionierte einigermaßen und langsam hatte ich gut verstanden, wie man sich wann zu benehmen hat.

,,Ich verstehe..", sagte ich deshalb leise und schautea auf mein angebissenes Brot.

,,Ja.. dann last euch halt mal etwas Zeit alleine. Er wird schon sehen was ihr miteinander habt und du auch. Ihr seid stärker und glücklicher zusammen, das versteht man irgendwann. Musste ich mit Clay schließlich auch, und danach waren wir verliebter als davor." ,,Okay..", nickte Karl und prägte sich meine Worte ein. ,,Achja, und wusstest du, dass wir jetzt Kinder haben?

Karl Gesichtsausdruck änderte sich von Traurig zu begeistert. ,,Oh ja, ich habe Nick zugehört, als er mit Clay telefoniert hat. Es hat mich so glücklich gemacht und ich wollte dich noch viel mehr sehen. Darf ich mit dir kommen? Sind sie bei dir zuhause?"

Lachend nickte ich. ,,Kannst ja gleich mit zu uns nachhause kommen, ich denke nicht, dass mein Schatzi was dagegen hat."

Wir grinsten uns an, packten die Lebensmittel ein und machten uns auf den Weg nachhause. Das Penthouse war überhaupt nicht weit weg, der Einkaufsladen war sogar ziemlich in der Nähe, und da ich sowieso nicht autofahren konnte, war das jetzt immer mein Job gewesen, und ich war auch sehr glücklich damit.

Nachdem wir den Aufzug nach oben gefahren waren, schloss ich die Wohnung auf und Karl blickte neugierig über meine Schulter. Ich starrte auf Clays nackten trainierten Rücken, wanderte mit meinen Augen nach unten, starrte auf seine Boxershorts und dann seine nackten Beine entlang. Ich errötete etwas, den Anblick fand ich immernoch so toll wie früher. ,,Geh etwas anziehen, ich hab Karl mitgebracht.", begrüßte ich ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

sugar baby (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt