Kapitel 55

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Clay fuhr den Wagen auf den großen Parkplatz vor dem Park. Man hörte schon gedämpfte Musik und man konnte die Lichter durch die Bäume flackern sehen.
Es war jetzt fast dunkel, aber die Nacht war herrlich warm.
,,Man, alles voll..", murmelte er genervt. ,,George, siehst du einen freien Platz?"

George drehte den Kopf und suchte zwischen den Autos nach freien Parkplätzen.
Erst nach einer Weile herumfahren, entdecke der Brünette einen zwischen einem dunkelgrünen Lamborghini und einem dreckigen schwarzen Ford, der durch den Dreck und Staub schon fast gräulich erschien.
Zwei absolut unterschiedliche Welten..

Nachdem Clay eingeparkt hatte, stiegen die frisch verheirateten aus.
Clay zog seinen Ehemann an sich. ,,Ich liebe dich.", lächelte er und drückte George einen festen Kuss auf die Lippen. ,,Ich liebe dich auch.", schmunzelte George und nahm Clays Hand.

Als die beiden von Schotterplatz gingen und auf den geschmückten Park zu, seufze George zitternd. ,,Ich bin so aufgeregt..", murrte er und fuhr sich durch die zerzausten Haare.
Clay hielt ihn an und richtete Georges Haare wieder.
,,Ich auch. Aber brauchen wir nicht.", meinte er und gab dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn.
Als sie sich der Mitte dem Eingang des Parks näherten, begegneten ihnen immer öfter Bodyguards oder sogar einige Gäste, die Clay und George sofort mit Glückwünschen überfielen.
Es würde auch einen extra Geschenketisch geben, allerdings müssten sie davor noch eine Weile gehen, da er neben der Tanzfläche stand.

George taten die ganzen Frauen leid, die mit ihren Highheels hier entlang stöckeln mussten.
Er hätte aber an sich nichts gegen weiße Sportschuhe oder Ballerinas gehabt.

Die Musik wurde lauter, die Lichter heller.
Bald kam das frische Ehepaar nichtmehr vorwärts, da so viele Gäste ihre Aufmerksamkeit brauchten.

Nach einer gefühlten halben Stunde voller Glückwünsche, Geschenkübergaben und Handschläge, betraten sie eine Wiese, auf der ein großes, offenes Zelt voller Stehtische stand. Davor brannten mehrere Feuer und man konnte schon Korken krachen hören, Leute tanzen und lachen hören.
Irgendwo konnte George Karl ausmachen, der zwischen 2 Tischen und der Bar stand und lies Clays Hand los. Er rannte zu seinem besten Freund und fiel ihm in die Arme. Nach einer ausgiebigen Begrüßung von den beiden (als hätten sie sich nicht vorhin in der Kirche schon gesehen), bemerkte George jetzt auch die Anderen, die bei Karl standen.
Es waren Liss, Tessa, Amy und Amely.
Georges alte Club-Kollegen und gute Freunde.
George fiel einer nach der anderen in die Arme und schaute sich dann um. ,,Ich muss wieder zurück zu Clay, wir müssen seine Geschäftspartner begrüßen.", sagte George und verdrehte die Augen.
,,Ohhh haha, dann v..viel Spaß.", lächelten Liss, die sich eindeutig mit dem Alkohol übernommen hatte, bevor die Party überhaupt richtig losgegangen war.
,,Wo ist Nick eigentlich?", fragte George seinen besten Freund, als sie Richtung Clay gingen, der unter dem Zelt bei 3 Männern stand.
,,Der müsste hier auch irgendwo sein..", meinte Karl und sah sich um.

,,Oh hey Baby.", begrüßte Clay seine bessere Hälfte und knutschte Georges Wange ab.
,,Hey.", lächelte dieser und nickte dann Clay's Gegenübern zu. ,,Das sind einige meiner Geschäftspartner.", erklärte er. ,,Hallo.", begrüßte einer der Männer George und auch die anderen stellten sich vor.

Das ging etwa fast ganze zwei Stunden so.
Begrüßen, smalltalk, Geschenke und Glückwünsche annehmen, Drinks trinken.
Irgendwann schmerzen Georges Füße, er stand ja jetzt schon einige Stunden auf den Beinen.
,,Ich geh mal auf Toilette.", meinte er und entferne sich von der Hochzeitsgesellschaft.
Etwas weiter hinten stand ein Wagen für Toiletten und George frischte sein Gesicht etwas auf und stylte meine Haare neu.
Ich genoss die Stille. Naja, man hörte schon von Fernem das Lachen und die Gespräche der Geste, und das Dröhnen der Musik.
Aber ruhiger als in diesem Getummel war es auf jeden Fall. Aber ich wollte meine Hochzeit feiern und nicht stundenlang Gesprächen zuhören, die ich eh nur zur Hälfte, wenn überhaupt, verstand.

Ich setzte mich vor die Treppen des kleinen Klowagens und betrachtete die feiernde Gesellschaft.
Leise gähnte ich.
Bloß nicht müde werden George!
Schnell rappelte ich mich auf und gesellte mich wieder zu Clay und den anderen.
Als ich bei ihm ankam, unterhielt er sich mit einer blonden Frau, die ein dunkles, glitzernses Partykleid trug und einen Riesen-Ausschnitt hatte. Nichts gegen selbstbewusste Frauen, die anzogen was sie wollen. Aber das war eine Hochzeit, keine Strandparty von Teenagern.
Als ich erfuhr, wer die Dame war, würde ich das aber noch respektloser finden..
,,Oh Hey George. Das ist Katlyn.", er nickte zu der Frau. ,,George.", stellte ich mich vor, obwohl sie meinen Namen sicher schon kannte.
Sie lächelte leicht.. und falsch.
,,Woher kennt ihr euch?", fragte ich.
Clay trank aus seinem Sektglas und meinte wohl, deswegen nicht antworten zu müssen.
Katlyn biss sich auf ihre rot geschminkte Lippe.
,,Clay ist mein Ex.", platzte sie dann raus und ich hob kurz die Augenbrauen. ,,Oh..", machte ich nur und ab dann war unangenehme Stille.

Ich tat uninteressiert, aber ich hätte in diesem Moment am liebsten alles darüber gewusst. Wann waren sie ein Paar? Wieso waren sie es nichtmehr? Wieso war sie hier? Was fand Clay so toll an ihr? Wusste sie von der Mafia?

Was übrigens meine Freunde anging.. sie dachten, ich hätte mir einen saureichen Geschäftsmann aufgegabelt und hätte ihn nach wenigen Monaten geheiratet.
Dabei kannte ich Clay jetzt schon ein ganzes Jahr lang.
Wow, starke Leistung, George.

,,Ich.. hol uns mal noch einen Drink.", lächelte ich, obwohl ich weder Durst hatte, noch Lust, wieder herumlatschen zu müssen. Aber hauptsache weg von dieser lahmen Stimmung.

Ich schaffte es tatsächlich, ohne aufgehalten zu werden, mich durch die Menge zu winden.
Ich lächelte den Barkeeper, Chris an. Er war einer der beiden Barkeeper, in dem Club, in dem ich früher gearbeitet hatte, und ein guter Freund. Er hatte sich bereiterklärt, für unsere Hochzeit die Gäste mit kalten Drinks bei Laune zu halten.
,,Was darfs sein?", fragte Chris. ,,Darf ich selbst einen mischen?", fragte ich und er lächelte.
Ich stellte mich zu ihm hinter die Theke und fing an, meinen Lieblings-Cocktail aus dem Gedächtnis zu kreiren. ,,Wir vermissen dich ganz schön..", gab er zu und beobachtete mich.
,,Ich euch auch. Wir haben wenig Kontakt."

,,Nicht nur das.. einfach dass du da bist.. in unserer Nähe. Aber du scheinst glücklich zu sein.", stellte er fest und ich nickte.

,,Es.. ist aufregend.. meistens. Und er kümmert sich gut um mich.", lächelte ich und schüttelte den Shaker, während ich ihn ansah.

,,Freut mich zu hören."
Ich schüttete das hellrote Gemisch in zwei Gläser und lies eine Orange hineinplumpsen.
,,Ich geh dann mal wieder zu ihm.", verabschiedete ich mich von ihm und bahnte meinen Weg zurück zu Clay. Doch dort war weder er, noch Katlyn.

Ich legte die Stirn in Falten. Ich hätte mir selbst eine wischen können, dafür, dass ich dachte, was wäre wenn er mit ihr irgendwo gegangen sei. Ich seufzte und sah mich verloren um. Meine Finger schmerzten, da ich immernoch die eiskalten Gläser in der Hand hielt. Ich stellte sie auf einem der wenigen freien Stehtische ab und lies meinen Blick durch die Menge schweifen. Wieso ist er einfach gegangen, wenn er doch wusste, dass ich Drinks holen gehe?

Ich werde mal zu mal trauriger und gucke auf die blubbernden Gläser vor mir, als mich ein fester Griff an der Hüfte gegen sich zieht. Es ist so schnell und heftig, dass mein Körper sich beugt und mein Hintern gegen eine feste Hüfte prallt.
Ich keuche erschrocken auf und bin bereit, dem hinter mir eine reinzuhauen.

Als ich wieder stand, wollte ich ausholen, hielt mich aber mit aller Kraft zurück, als ich Clays lautes Lachen hörte. Mir wurde heiss und kalt. ,,Erschreck mich nicht so!", fuhr ich ihn böse an, er lachte aber nur weiter. Ich wartete, bis er sich beruhigt hatte und mich grinsend anschaute.
,,Gehts noch?", fragte ich vorwurfsvoll, aber nicht mehr so böse.
,,Sorry, dein Anzug is viel zu eng für deinen Hintern. Ich musste es tun.", entschuldigte er sich, ich emfand das aber absolut nicht als angebrachte Entschuldigung.

,,Ah, du hast drinks geholt."

sugar baby (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt