Kapitel 57

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Pov Clay
Ich rannte aus dem Zelt und hastete die durch die Menge. Ich wusste, sie würde nicht lange da sein, wenn sie es mal wäre, also musste ich sie finden.
,,Läufst du schon vor George weg?", rief mir ein Gast hinterher und seine Gruppe um ihn herum lachte. Ich hatte keine Zeit für so einen Unsinn.
Dann entdeckte ich sie doch relativ im Geschehen. An der Bar stand sie bei dem Barkeeper und unterhielt sich mit ihm, während sie ein Cocktail Glas in der Hand hielt, von dem sie immerwieder ein paar Schlücke nahm.
Ich lief zu ihr. ,,Mum!"
,,Oh, Clay!", rief sie erfreut und drückte Chris ihr Glas in die Hand, ehe sie ihren Sohn in die Arme nahm. ,,Warst du in der Kirche?", fragte ich sie, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. ,,Ja war ich, nicht entdeckt?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich hab nur George angesehen."
Meine Mutter lächelte stolz und gab mir einen Kuss auf den Kopf, obwohl ich viel größer war als sie. ,,Gut siehst du aus.", meinte sie und setzte sich an die Bar, ehe ich mich neben sie setzte. Ich bedankte mich und erkundigte mich dann nach ihr, wie es ihr ging und alles. Dann kam sie mit einer Info, die ich so garnicht erwartet hätte..

Pov George
Nachdem Clay weg war, war die Hölle los. Gut, so schlimm auch nicht, aber ich hatte keineswegs irgendeine Kontrolle über die momentane Situation.
Während Karl und Nick rumfummelten, war irgendwann dieser rothaarige Typ wiedergekommen, der aber glaube ich mal lange Haare gehabt hatte. Jetzt fielen sie ihm in leichten welligen Strähnen vom Kopf, während er den Rest zu einem Dutt nach hinten gebunden hatte. Sah echt gut aus, war aber trotzdem nicht mein Typ. Er sah viel zu furcheinflösend und schlecht gelaunt aus.

Er bahnte sich den Weg zu mir und wurde von den herumstehenden Gästen erfürchtug gemustert. Er setzte sich vor mich und ohne einen Hauch von Lächeln gratulierte er uns zu unserer Hochzeit und wo den Clay wäre.
Nachdem ich ihm wahrheitsgemäß sagte, dass ich es nicht wusste, verschwand er, als ich mich für einen Moment weggedreht hatte. Außerdem war Ravi gekommen und hatte mich nach Liebestipps gefragt und wie man denn Frauen anspricht. Ich bin zwar selbst keine und stehe auch nur auf männliche Personen, konnte ihm aber durchaus weiterhelfen. Ich glaube ich hab ihn danach mit einem Mädchen Richtung Tanzfläche gehen sehen..

Pov Clay
,,Warte was? Wo?", versicherte ich mich bei meiner Mutter, die mir soeben erzählt hatte, Georges Familie wäre hier und traue sich nur nicht in die Nähe der Party. Was ich voll verstand, schließlich hatte irgendeine seltsame Organisation, die nicht undubios war, sie und ihre Kinder von dem aggressiven Stiefvater gerettet und dann in irgendein Hotel nach einem Anschlag gebracht und das auch nich ohne weitere Informationen.. Und jetzt heiratete der erstgeborene Sohn diesen Anführer der seltsamen Organisation und führte ein ganz anderes Leben, von dem seine Familie nur wenig verstand.
Also hatte ich volles Verständnis, dass Georges Mutter und Geschwister eher vorsichtig waren. ,,Ja wirklich, sie müssten irgendwo beim Parkplatz sein.", meinte sie.
,,Ich lass George sie holen.", sagte ich noch schnell und verabschiedete mich bei ihr, ehe ich wieder zurück ins Zelt lief.
Da erkannte ich Techno, der sich mit schnellen Blicken nach Etwas oder Jemandem umsah. Als er mich erblickte, ging er auf mich zu. ,,Clay.", sagte er nur und klopfte mir auf die Schulter. ,,Alles Gute, man." Ich grinste. ,,Danke. Neuer Haarschnitt?"
Er nickte. ,,Vor 2 Monaten tatsächlich. Die wachsen schnell." Ich nickte und umarmte ihn dann.
,,Ist dein Bruder hier?", fragte Techno mich und schob mich Richtung Zelt, während wir uns unterhielten. Tatsächlich wusste kaum jemand über meinen Bruder Bescheid, er lebte lieber abgeschieden und in Ruhe seinen Reichtum aus. Ich schüttelte den Kopf.
,,Er hats nich so mit Menschenmassen."
Techno nickte.
,,Ja ich weiß."
,,Was läuft sonst so?", fragte ich und bestellte an der Bar unter dem Zelt 2 Whiskey.
,,Das Übliche."
Ich war seine kurzen, aber doch sehr vielsagenden Antworten gewohnt. Er sagte fast nie mehr, als nötig war und war verdammt ehrlich, was ich aber auch sehr schätzte.
,,Das heißt?", hakte ich nach.
,,Naja.. immerwieder ein paar Aufträge."
Ich setzte mich an eine Bank mit dem Blick zu meinem Ehemann und schob Techno sein Glas hin.
Aufträge, das hieß; Auftragsmorde, lebensgefährliche Deals und illegaler Auslandhandel.
Ich nickte ihm zu und gleichzeitig kippten wir die intensiv aromatisch brennende Flüssigkeit hinunter.
Wir tranken Whiskey immer sehr gerne zusammen, als wir jünger waren und uns öfter sahen als heute hatten wir das öfter getan. Ich hatte mit ihm auch schon Erfahrung mit Drogen gemacht, zumindest die Partydrogen. Bei mir hatte das allerdings nicht so wirklich gewirkt, wie es sollte und ich sah mehr Gewinn in Partys ohne Drogenkonsum.
Nach noch 2 Gläsern und eine Weile retrospektiver Unterhaltungen erhob ich mich. Ich hatte Georges Familie bei Technoblade total vergessen..

Ich erzählte George davon, während Techno neben mir stand. George stand sofort auf und lief Richtung Ausgang, um seine Familie herzuholen, damit sie mitfeiern könnten.

Ich und Techno liefen solang in der Dunkelheit herum und erzählten uns über unser momentanes Ergehen. Ihm schien es gut zu gehen, er war soweit ich wusste Single und er war auch eher weniger der Beziehungstyp. Er liebte nur seine Mutter und Schwester, eine Freundin hatte er nicht. Außerdem erinnerte ich mich daran, dass er mal erzählt hatte, bisexuell zu sein.
Trotzdem war in seinen wenigen Worten nicht die Rede von solchen Dingen und er schien mir auch eher uninteressiert gegenüber Mädchen oder Jungs (er wurde eh eigentlich nur von Mädchen angeflirtet).
Dabei dachte ich mir, dass sicher viele Frauen auf ihn standen. Oder ihn hübsch fanden. Aber kaum ein Junge hatte ihn so angeschaut, so angesprochen und solche Andeutungen gemacht, wie die Mädchen.
Vielleicht gab es ja welche, die aber dafür viel mehr in meinen Kumpel verschossen waren, als andere..

Als wir wieder beim Zelt ankamen, erkannte ich seine große Schwester mit Bruder und seine Mutter. Mit schlechtem Gewissen fiel mir auf, dass ich mich nichtmehr an ihre Namen erinnern konnte..
Ich begrüßte sie trotzdem herzlich und versicherte ihnen, hier willkommen zu sein.
Sie verteilen sich auch bald, Georges Mutter wollte zu meiner und seine Geschwister brauchten einen Drink. Techno lies mich dann mit George allein, da er hier noch Leuten ,Hallo' sagen wollte.
Techno und Leuten ,Hallo' sagen.
Ich glaubs auch.

,,Wo warst du denn so lang?", fragte George mich erstaunt und schlang seine dünnen Arme um meinen Hals. ,,Oh, ich hab nur mit Techno geredet. ,,Techno.. wie die Musik?", fragte George und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. ,,Nein, Techno wie Technoblade. Sein Codename. Woran man ihn erkennt."
,,Was ist sein echter Name?"
Ich zuckte die Schultern. ,,Weiß nicht."
Natürlich wusste ich es, aber das brauchte hier niemand zu wissen, auch nicht George.
Wir tanzten leicht zur Musik im Hintergrund und fingen irgendwann an, wild herumzumachen und unsere Hände waren auch längst unter unserer Kleidung verschwunden..

sugar baby (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt