Kapitel 47

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Pov Ravi
Ich gähne laut und schlurfe träge in die Küche. Noch niemand da, also hab ich die Kaffeemaschine für mich allein. Ich schnappe mir eines der frischen Brötchen aus dem Korb, der schon um 5 Uhr morgens rausgelegt wird und nehme Messer, Butter und Salz mit. Auf die Terasse scheint schon die Sonne, also setze ich mich auf eine der Stühle und bestreiche mein Brot, salze es und beisse herzhaft hinein. Der Bissen bleibt mir fast im Hals stecken, als ich jetzt auch mal nach oben gucke und meinen Blick über den hervorragenden Ausblick schweifen lasse. Am meisten ragt der kleine Körper auf der Bank hervor und ich reisse die Augen auf. Ist der tot? Wurde wer ermordet? Ich laufe auf den reglosen Körper zu, voller Schock erkenne ich Georges Gesichtszüge in der Decke eingewickelt. ,,George?!", ich knie mich zu ihm und schüttle ihn mal ordentlich durch. Gottseidank öffnet er seine Augen und frägt, was denn mein verdammtes Problem sei. Ich keuche. ,,Man, ich dachte du bist tot!!", rege ich mich auf und schaue vorwurfsvoll in seine schokoladenbraunen Augen. ,,Was machst du hier?!", frage ich entsetzt und setze mich neben ihm, immernoch außer Atmen, auf die Bank.
,,Morgeeen.", ruft eine Stimme von der Villa zu uns runter und George und ich drehen uns zur Villa um. Clay steht dort, breit grinsend mit einem Tablett voller Essen in den Armen da. Vermutlich denkt er, George und ich unterhalten uns nur ganz nett.
,,Du hast mir was zu erklären.", knurre ich meinen Sitznachbarn an und gehe zu Clay. Als ich mich umdrehe, erkenne ich, wie George mir hinterherwackelt als wäre er vergewaltigt worden. ,,Was is denn mit dem los? Bist du drann schuld?!", faucht Clay und schaut mich böse an. ,,Was redest du ich sehe ihn gerade auch das erste mal heute keine Ahnung was mit ihm ist!", erwidere ich. Was hat er denn für schlechte Laune, gerade grinste er doch noch so doof.

Pov George
Ich stolpere auf die beiden zu und gehe sofort jeder möglichen Konversation aus dem Weg. Dass ich hier geschlafen hab, vermutet Ravi wahrscheinlich, ich hab aber keine Lust es irgendwie in einer Weise erklären zu müssen und setze mich drinnen an den Tisch. Saumüde noch, von Ravis liebevollem Aufwecken. ,,George was hast du da draussen gemacht??", Ravi gesellt sich zu mir, hinter ihm Clay. ,,Nichts.", nuschle ich nur und ziehe die Beine an. ,,George du hast verdammt nochmal draussen geschlafen und alles was du sagst ist ,nichts'? Wow echt.."
Er geht wieder raus auf die Terasse und isst weiter. Clay schaut mich verstört an. ,,Hab ich geschnarcht oder so? Getreten? Genervt? George bitte, was ist los.", frägt Clay besorgt und setzt sich neben mich. ,,Naja also- ich will eigentlich ehrlich sein aber- also ich will mehr mit dir machen.. du hast so wenig Zeit..", murmle ich traurig und gucke ihn wie ein Welpe an.
,,Wieso schläfst du dann aber nicht bei mir.."
,,Weil du.. es hat mich traurig gemacht, dass du nur Sex willst oder sonst nur was, wenn du da bist.. und ich will nur kuscheln oder spazieren. Sex ist superschön mit dir aber mich nachts aufwecken und mit mir schlafen wollen ist.. naja.. uncool? Es erinnert mich voll an.. also-", ich gebe auf und wische mir eine Träne aus dem Auge. Er nickt bloß und küsst meinen Kopf. Ich erkenne Reue in seinen Augen und eine Besorgnis, die ich das letzte mal vor Monaten gesehen hab. ,,Das wird nicht wieder passieren..", flüstert er und küsst mich auf die Stirn. Misstrauisch runzle ich die Stirn und seufze. Dass er jetzt gaaanz plötzlich mehr Zeit hat, ist eher weniger glaubhaft und ich nicke nur. Was soll ich auch machen, ich kann mich ja nicht einfach trennen und davon abgesehen, will ich das auch nicht. Nur mehr Aufmerksamkeit, normale Aufmerksamkeit, das hätte ich gerne. Vielleicht ändert sich ja doch was? Clay beisst sich nachdenklich auf die Lippe. ,,Duu.. ähm eigentlich.. muss ich jetzt mich mit Geschäftspartnern treffen.. also in ner Stunde. Es tut mir so leid bitte halt' heute noch aus. Der Deal bringt mir viel.. uns. Es ist bald unser Deal, wenn wir verheiratet sind. Bitte vertrau mir und sei nichtmehr traurig.." Er streicht mir über die Wange und drückt mir dann einen Kuss auf die Lippen. Ich nicke blos, ehrlich gesagt habe ich gerade mehr Hunger um traurig zu sein. Er bemerkt meinen Blick auf das Tablett, das er vorhin noch in den Händen hielt und holt es mir. ,,Guten Appetit.", wünscht er mir und geht dann. Ich haue voll rein, mir wird kurz schlecht aber er hat das echt mit Liebe bereitet, ich kann das nicht einfach stehen lassen.

Ravi kommt zwischendrinn auch rein und räumt seinen Teller weg. Ich überlege, was ich machen könnte. Vielleicht schwimmen und dann den Rest des Tages schlafen? Vielleicht hat Clay morgen Zeit..
Also stehe ich auf und zieh mich um, schwimme ein paar Runden im See und dusche fast eine Stunde lang, mach eine Stunde Skin- und Bodycare und dusche dann nochmal. Ich bin richtig müde, als ich mich am Nachmittag ins Bett fallen lasse und auch schnell einschlafen kann.

Am nächsten Morgen wache ich schon früh auf, anscheinend habe ich durchgeschlafen. Clay ist weg. Suprise, suprise. Ich gehe ins Bad und gucke enttäuscht in den Spiegel. Ich vermisse ihn, seine Berührungen und seine warmen, tröstlichen Worte. Ich wasche gerade mein Gesicht, als jemand mich von hinten packt und meinen Nacken ableckt. Übers Waschbecken gebeugt, quietsche ich auf und schrecke nach oben. Ich höre Clays raue Morgenstimme und fühle dann, wie er über meinen feuchten Nacken pustet. Ich keuche auf und ziehe den Kopf ein. ,,Du Idiot! Erschreck mich doch nich so!", knurre ich geschockt und spüre seine Hände an meinem Hintern. ,,Ich hab dir Frühstück ans Bett gebracht. Kommst du?" Er lässt mich los und läuft wieder zum Bett und bereitet dort alles für mich vor. Ich sollte wirklich weniger Vorurteile haben.. Aber so richtig überzeugt bin ich erst, wenn er bis heute Abend bei mir sein wird. Ich setze mich zu ihm und werde sofort verwöhnt. Von Küssen, Berührungen und Erdbeeren. Er hat mir auch noch Obst und Brot gebracht und füttert mich wie ein Kleinkind. Glücklich esse ich fast alles auf, was ich nichtmal richtig bemerkt habe. Danach schlafe ich gleich wieder, in seinen Armen und spüre seine Hände an meiner Hüfte auf und ab fahren.

sugar baby (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt