sugar baby (BoyxBoy)

Kapitel 59

Pov Clay
Ich goss etwas Tee auf und schenkte meiner Schwester und meinem Ehemann einen nachdenklichen Blick. ,,Nun gut.. also es ist so..", ich holte einmal tief Luft.
,,Drista und ich hatten nie ein enges Geschwisterverhältnis. Wenn es drauf ankam waren wir für uns da, aber viel mehr nicht, richtig? Drista nickte. ,,Sie wollte allerdings nichts mit unserem Geschäft zutun haben und ist, sobald sie volljährig war in eine eigene Wohnung gezogen, soweit ich weiß. Seitdem haben wir uns nur ein paar mal getroffen, und dann kamst du. Da hatte ich sie schon sehr lange nicht mehr gesehen, da sie, wie sie mir vorhin erzählte, umgezogen ist, und mir dann ein Brief geschickt hatte - der aber nie angekommen ist. Der Grund war unser Vater - er hat alle Briefe aussortiert und dafür gesorgt, dass wir uns nicht mehr sehen würden."
Ich seufzte und goss den Tee in 3 Tassen.
,,Jetzt hat sie mich durch die Hochzeit gefunden und ist aufgetaucht..", ich sah flüchtig zu George. Glaubte er mir?
George nickte kurz und sah Drista an.
Sie lächelte schüchtern zurück.
,,Sorry wenn es so direkt ist.. aber bist du schwanger?", fragte er.
Drista nickte und lächelte wieder.
,,Bald sechster Monat."

,,Sag mal - ihr seid doch nicht verheiratet oder?", fragte ich jetzt und ahnte böses.
,,Oh gott nein ich hab Tommy gesagt ich sag erst ja wenn ich wieder Kontakt zu dir hab. Keine Angst großer Bruder."
Ich nickte erleichtert.
,,Tommy ist dein Freund oder?", fragte George und sah mir beim Tee einschenken zu. ,,Richtig. Schon sehr lange. Bald sind es 10 Jahre."
Ich riss die Augen auf. ,,Stimmt - oh gott du bist doch noch so jung.", ich wimmerte.
,,Wenn ich fragen darf, wie alt bist du? Wenn du sagst ihr seid 10 Jahre zusammen."
,,Naja also.. es ist krass, dass es gehalten hat. Aber wir haben gedated als wir 11 waren, und als wir 12 waren kamen wir zusammen. Jetzt bin ich bald 22. Und Clay.. 24. Wie alt bist du?" ,,Fast 25.", antwortete George und nahm einen Schluck des Tees.
,,Hast schon Falten bekommen.", kommentiere Drista Clays eigentlich perfektes Aussehen. ,,Aber gut - du wirst auch nicht jünger."
Ich konnte nicht antworten, da wollte George seinen Senf auch noch dazu geben.
,,Ja, merkt man im Bett. Wird immer schlimmer.", er verdrehte demonstrativ und übertrieben die Augen.
,,Sagt mal wie kann man so frech sein?!", ich schnaubte genervt. ,,Ich darf das.", grinste Drista. George suchte nach einem Konter, fand aber anscheinend keinen.
Dafür packte ich ihn jetzt und kitzelte ihn durch. Quietschend und lachend windete er sich. ,,Nochmal so frech und ich erinnere dich an die Nächte unserer Flitterwochen!"
,,Bitte nicht!", lachte Drista, die sich kaum einkriegte.
,,Stooopp..", flehte George und ich hörte sanft auf.

Stop hieß stop, egal worum es ging und man sollte dann auch aufhören.

George richtete seine Haare und lachte noch etwas.
Ich lächelte. ,,Alles gut?" Er nickte.
Wir setzten uns gemeinsam aufs Sofa und tranken den Tee. Es war total frisch geworden und es regnete etwas.
,,Wie geht's dir mit der Schwangerschaft?", fragte ich meine Schwester.
,,Es ist okay, ich meine.. Die ersten Monate war ich nur am kotzen.. Jetzt langsam fühle ich mich besser und ganz wohl, schwanger zu sein. Tommy ist, falls du das hören willst, eine große Unterstützung. Du weißt ja, er macht dieses Youtube.. Streaming Zeug und arbeitet nebenbei an Minijobs. Er geht auch fast zu allen Terminen mit."
Zufrieden nickte ich. ,,Nun erzähl mal was von dir.", forderte sie mich auf.
,,Naja also.. das Geschäft läuft gut, aber da wir jetzt ja lange nicht da waren, ist ein Haufen Arbeit da. Ansonsten zwischen mir und George läuft auch alles super. Wir haben ja jetzt auch Kinder, die werden wir morgen besuchen - oder abholen."
George nickte, da ich den letzten Satz auch zu ihn gesagt hatte.
,,Ihr habt Kinder? Durch eine Leihmutter, oder nicht?"
Ich bejahte und nahm einen Schluck, ehe mein Handy klingelte. Ich öffnete es und sah, dass mich ein wichtiger Geschäftspartner kontaktiert.
,,Oh ich muss da ran, ist das okay?"
Die beiden anderen nickten. Ich wischte zur Seite und nahm an, während ich in meinBüro lief. ,,Oh hallo Mister Gordon.", begrüßte ich ihn und verschwand im Arbeitszimmer.

Pov George
Drista und ich redeten sehr lange und sie war wirklich sehr lieb und witzig. Sie zeigte mir sogar Kinderfotos, die sie, aus irgendeinem Grund, dabei hatte.
Es machte mich sehr glücklich, da ich somit doch etwas mehr von Clay und seiner Kindheit erfuhr. Als wir bei seinen Highschoolfotos ankamen, kam Clay gähnend aus dem Büro auf uns zu. ,,Oh gott, hast du ihm das etwa alles gezeigt?", geschockt sah er Drista an und zeigte auf das Fotoalbum. ,,Er findet dich süß.", lächelte sie besänftigend. Ich trank den letzten Schluck des mittlerweile kalten Tees und sah nach draußen. Mittlerweile dämmerte es und ich spürte wieder meine Müdigkeit.
,,Nagut.", brummte Clay und lies sich neben mich fallen.
,,Ich sollte nachhause. Ich fühle mich jetzt schonwieder so müde. Seit ein paar Wochen bin ich ständig müde.. So schön sie auch ist, die Schwangerschaft macht einen müde.", lächelte sie und hob sich schwerfällig hoch.
,,Ich fahre dich.", entschied Clay und stand auch auf. ,,Oh das wäre lieb.", sie grinste und küsste ihren Bruder auf die Wange.
,,Ist das okay Süßer?" Clay drehte sich zu mir. Ich nickte gähnend und bekam noch schnell einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, ehe ich das Penthouse für mich allein hatte. Wäre ich nicht so müde, hätte ich die Musik jetzt aufgedreht und wie ein besoffener Teenager getanzt. Ich vermisste die Stimmung im Club, es war immer so ausgelassen und unbeschwert. Naja, bis ich mit einem 60 jährigen im Bett landete, der in mich hämmerte wie ein Stoßhammer. Ich verzog bei den Gedanken das Gesicht. Nun gut, so sehr vermisste ich es auch nicht.

Ich verzog mich ins Bad, nahm eine lauwarme Dusche und räumte die Küche auf. Dann legte ich mich ins Bett und sah auf die Lichter der Stadt hinunter. Als man Clay in die Wohnung kommen hörte, freute ich mich. Doch bevor ich ihn noch hätte sehen können, schlief ich ein.