20. Zeit zu zweit

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„YES! Super Lysop!", jubelte ich und sprang froh in die Luft, was ich kurz danach bereute, da mir mein Bein schmerzte. „Mist!", murmelte ich und ließ mich einfach nach vorne ins Gras fallen.

„War 'ne schlechte Idee!"

Neben mir hörte ich jemanden auf mich zukommen, der neben meinem Kopf anhielt. „Darf ich jetzt BITTE mein Schwert wiederhaben!", sagte dieser jemand, mit vor Wut zusammengebissenen Zähnen, den ich als Zorro identifizierte.

Stimmt ja, da war ja was!

„Bisschen freundlicher geht's ja, oder?", maulte ich und setzte mich wieder auf, da ich im Moment nicht aufstehen konnte, das schmerzende Bein ausgestreckt.

Stumm hielt ich ihm sein Schwert hin. Mit einem leisen Knurren entriss er es meiner Hand und steckte es wieder in die entsprechende Schwertscheide. Ohne ein Wort zu sagen, mich aber weiterhin anstarrend, zog er sich das Tuch vom Kopf und band es sich wieder um seinen linken Oberarm.

„Musst du mich so anstarren? Das ist unangenehm!", murmelte ich und drehte meinen Kopf weg. Was sollte das denn? So durchdringend angestarrt zu werden, da läuft es einem kalt den Rücken runter und dann auch noch fast halbnackt. Ein seltsames Gefühl. Ich brauchte dringend ein neues Oberteil!

Murrend drehte er sich zum Gehen.

„Hey! Warte! Du kannst mich doch nicht einfach hier hocken lassen! Moment!", rief ich ihm hinterher und er hielt auch an. Gut!

Ich hielt mich am Baum neben mir fest und zog mich daran hoch. Nun stand ich wieder auf einem Bein. Ich schubste mich vom Baum weg, hüpfte auf einem Bein nach vorne und fiel über eine Wurzel.

„Aua! Verdammt nochmal!", fluchte ich vor mich hin. Das gibt's doch nicht! So 'ne Scheiße aber auch!

Etwas Unverständliches vor sich hinmurmelnd kam er auf mich zu, packte mich und hob mich auf seine Schulter, als wäre ich eine Feder, sodass ich auf seinen Rücken guckte. Verdutzt vor mich hin blinzelnd realisierte ich, was er gerade gemacht hatte, oder besser gesagt, wo ich gerade war.

„Lass mich runter!", schrie ich und hämmerte ihm auf den Rücken.

„Halt den Rand, Kleine! Entweder ich lasse dich hier und du kommst nicht hinterher, oder ich nehme dich mit, muss dich aber tragen! Was ist dir lieber?", sagte er emotionslos mit einem genervten Unterton.

Murrend verschränkte ich die Arme so gut es ging. „Zweitens!"

„Was zweitens?", hackte er nach.

„Das zweite was du sagtest!"

„Und das wäre?" Ich konnte das Grinsen regelrecht raushören!

„Dass du mich trägst!", murrte ich.

„Geht doch!", grinste er. Eine kurze Zeit sagte niemand von uns etwas, doch dann fiel mir etwas auf.

„Äh, Zorro..."

„Hm?"

Ich ließ mich hängen und schaute an seiner Seite vorbei. „Wo sind wir hier bitteschön?!"

Der Angesprochene blieb stehen und schaute sich um. „Äh..."

„Nichts ‚ÄH'! Wir stehen an einer Klippe!" Meine Hand lag in meinem Gesicht und ich konnte nur ungläubig den Kopf schütteln. Wo hat er nur seinen Orientierungssinn gelassen?

„Wo hast du nur deinen Orientierungssinn gelassen?", fragte ich ihn nun.

„Ich kam schon immer irgendwie zu meinem Ziel!", gab er tonlos von sich.

Ein ungläubiges „Ah ha..." kam nur von mir. Der Schwertkämpfer ließ mich von seiner Schulter rutschen, packte mich an der Taille und stellte mich auf den Boden.

Ein „Hä?" entkam mir nur. Was hatte er denn bitte jetzt vor?

Nun drehte er mir den Rücken zu. Fragend legte ich meinen Kopf schief, was er jedoch nicht sah.

„Worauf wartest du?"

„Hä? Was meinst du?"

„Oh Man!" Nun kniete er sich hin und langsam verstand ich.

„Soll ich auf deinen Rücken?", fragte ich vorsichtshalber nochmal nach.

„Nach was sieht's denn aus?", sagte er ungläubig, als ob es nicht offensichtlich wäre, dass ich auf seinen Rücken sollte.

„Ähm... Ok..." Mit einem Hüpfer nach vorne stand ich direkt hinter ihm und ließ mich nach vorne auf seinen Rücken fallen. Er gab ein ersticktes „Uff" von sich.

„Sag mal! So schwer bin ich nicht, das du ‚Uff' machen musst!", beleidigt blies ich meine Wangen auf, was er nicht sehen konnte. Nun harkte er seine Arme unter meine Knie ein und stand auf. Er ging leicht in die Knie und wieder hoch, sodass ich in eine bessere Position rutschte.

„Wer sagt denn, dass du schwer bist? Schwer bist du auf keinen Fall! Du bist 'ne Feder! Und das ‚Uff' kam davon, dass du dich einfach auf mich fallen gelassen hast. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte du steigst auf mich und lässt dich nicht fallen!"

„Wie soll ich denn bitte auf dich steigen! So schien es mir einfacher!", zuckte ich mit den Schultern. „Und warum soll ich nun Huckepack?", fragte ich nach.

„So finden wir schneller zurück!", gab er zu.

„Du gibst also zu, dass du dich verlaufen hast?", sagte ich mit einem siegessicheren Grinsen. Ein grummelndes Murmeln sagte mir die Antwort.

„Alles klar! Ich werde dir helfen!", lachte ich und tätschelte seinen Kopf.

„Lass das gefälligst!", knurrte er mich an.

„Nö! Macht Spaß!", lachte ich weiterhin. Plötzlich löste er seine Arme um meine Knie und ich drohte runterzurutschen. Mit einem Aufquietschen umschlang ich Zorros Hals.

„Ah! Du erwürgst mich!!", keuchte er. Ohne ihm eine Antwort zu geben, zog ich mich mit den Armen an ihm hoch, was ihn wieder zum Keuchen brachte und schlang mein gesundes Bein so gut es ging um seinen muskulösen Bauch. Jetzt klammerte ich mich wie ein kleines Klammeräffchen an ihn.

„Was sollte das, Zorro?!", keifte ich ihn an und schüttelte ihn.

„Was das sollte? Du hast mich genervt! Außerdem kann ich dich auch fragen was das sollte, als du mich fast erwürgt hättest und ich beinahe taub geworden bin!", meckerte er mich an.

„Ich bitte dich! Wenn du mich loslässt und ich runterrutsche, muss ich mich festhalten! Und das auf quietschen war vor Schreck! Da bist du an allem selbst dran schuld und jetzt hopp!"

Er hackte seine Arme wieder unter meine Knie. „Ich bin nicht dein Pferdchen!!", keifte er mich an.

„Laber nicht und los! Die anderen warten bestimmt mal wieder auf uns!", forderte ich und hopste auf ihm rum.

„Ist ja gut! Halt gefälligst still!", gab er murrend von sich und machte sich auf den Weg.

Die Geschichte startet neu! (One Piece FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt