Kapitel 57.

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Taehyung

Seine Worte waren mir Befehl. Da sich meine Hände sowieso schon an seiner Taille befanden musste ich bloß nach dem Saum seines Shirts greifen und zog es über seinen Kopf. Besonders langsam ging ich dabei nicht vor. Mein Verlangen danach, ihn endlich wieder in seiner vollen Schönheit bewundern zu dürfen war definitiv zu groß, um geduldig zu sein. So landete auch seine kurze Short schneller als er erwartete auf dem Boden und ließ somit uns beide vollkommen nackt zurück.

Ich hörte Jungkooks Herz förmlich bis hier hin schlagen. Aber ich konnte es durchaus nachvollziehen. Mein Blick blieb dunkel und lüstern und mein Kiefer blieb angespannt, während ich mir über die Lippen leckte. Als wäre er meine nächste Mahlzeit, die ich gleich verschlingen würde. Ein gieriger Vampir welcher sich danach sehnte, diesen hübschen Jungen zu vernaschen.

Stattdessen versuchte ich mich weitestgehend mit meinen Taten zu zügeln. Gegen meine Gedanken hatte ich schon lange keine Chance mehr. Diesen Kampf hatte ich aufgegeben. Jedoch sollte das hier ein gemütliches und erfrischendes Bad werden und ich meine Gelüste vorerst zurück schrauben. Sein Anblick reichte mir für eine Weile. Besonders lange aber hielt meine Geduld definitiv nicht mehr an. Dafür sorgte Jungkook ziemlich erfolgreich, unwissend, was er eigentlich so in mir anstellte. Wie verrückt er mich nach sich machte, ohne kaum etwas zu tun.

Sein Körper war göttlich. Natürlich gefiel mir alles an Jungkook und ich musste mit der Zeit feststellen, eine kleine Schwachstelle für ihn zu entwickeln, denn wieso sonst warf ich all meine Prinzipchen über Board, um ihn an meiner Seite zu wissen. Ich wollte Jungkook. Und ich wollte ihn nur für mich. Deswegen hatte es nicht lange gedauert, bis ich sogar anfing, Gefühle zu entwickeln. Ob es mir passte oder nicht.

Zwischen Jungkook und mir entstand im Laufe unserer gemeinsamen Zeit eine unglaublich intensive Beziehung mit einem immensen Verlangen nacheinander, welches jeden von uns in den Wahnsinn trieb.

Diese Gedanken jedoch schieb ich vorerst zur Seite und legte mich mit dem Jüngeren entspannt in die Badewanne, gefüllt mit kühlem Wasser. Keinesfalls zu kalt, aber eine ähnliche Temperatur wie in einem Pool. Erfrischend, ohne frieren zu müssen. Aber das könnten wir aufgrund des engen Körperkontakts sowieso nicht. Der Jüngere hatte es sich ohne viel Hemmungen zwischen meinen Beinen bequem gemacht und lehnte seinen Rücken gegen meine Brust. Ein wenig angespannt blieb er trotzdem. Denn wir beide lagen vollkommen unbekleidet in den Armen des anderen.

Und obwohl wir schon miteinander gevögelt hatten sorgte eigentlich genau dieser Fakt dafür, dass es ihm umso schwerer fiel, an etwas anderes zu denken. Statt daran, was ich in dieser Nacht alles mit ihm und seinem Körper anstellen durfte. Nach meinem ersten Mal ging es mir ähnlich. Durch einen erfahrenen Partner klappte alles genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte und somit verschwanden die Gedanken zurück an diesen Abend so schnell nicht wieder. Ähnlich ging es mir jetzt wieder mit Jungkook.

Als durchlebte ich dieses Gefühl gerade zum zweiten Mal erneut. Was stellte dieser Junge bitte mit mir an?

"Alle anderen sind gerade bestimmt... Bei Yoongi und dem riesigen Haus seiner Eltern, um den ganzen Tag zu trinken und im Pool zu entspannen." lachte Jungkook irgendwann ein wenig amüsiert, denn er lag damit ziemlich richtig. Die anderen besprachen schon untereinander, wer was an Alkohol mitbrachte. Bis auf Jimin sagte auch jeder zu. Bevor sich Yoongi und Jimin wieder unter die Augen traten, müssten sie wohl erst einmal über ihre Beziehung sprechen.

"Und wieso bist du nicht mit Jimin zu ihm gegangen? Deine Familie wohnt anscheinend ja fast nebenan. Stattdessen sitzt du hier, mit mir und lernst" fragte ich den Jüngeren, welcher es sich immer bequemer in seiner momentanen Position machte. Er schmiegte seinen Körper eng an meinen und kuschelte sich förmlich an mich, deswegen spürte ich umso deutlicher, wie angespannt sein Körper wurde, als ich über seine Familie sprach. Viel wusste ich nicht über den Hintergrund des Jüngeren. Womöglich hatte das auch seinen Grund, weswegen ich keinesfalls wahrlos nachbohren wollte und ihn am Ende damit verletzte.

Interessiert war ich dennoch, was seine Familie anging. Allgemein interessierte mich alles, was den Jüngeren betraf. Von mir aus konnte er den ganzen Tag bloß über sich reden und alle möglichen Geschichten über sein Leben erzählen und ich hörte vollkommen zufrieden dabei zu.

"Meine Familie... Ist seltsam. Die einzige normale Person ist meine kleine Schwester" erklärte er mir tatsächlich und drehte seinen Körper später in meine Richtung. Um mich ansehen zu können musste er eine kleine Drehung absolvieren und wimmerte etwas überrascht, nachdem mein Glied kurzzeitig gegen seinen Bauch drückte. Etwas, das auch mir ein kurzes und dunkles Keuchen entweichen ließ. Diese Berührung mit seinem Körper, ganz egal wie kurz sie war, stellte mich ehrlich auf die Probe. Ich versuchte ja schon alles, mich zusammen zu reißen und mit anscheinend eher ernsten Themen von meiner sexuellen Deprivation und Lust nach seinem Körper, abzulenken.

"Meinen Vater habe ich nie richtig kennen gelernt. Er war der einzig normale Freund meiner Mutter, wollte aber kein Kind und ist nach ihrer Schwangerschaft abgehauen. Und meine Mom... Denkt immernoch, ich wäre ihre Tochter" seufzte der Jüngere. Jetzt verstand ich umso besser, warum er nie über seine Mutter sprach. Er hatte einen sehr guten Grund gehabt, außerdem erschien er mir förmlich traurig und hilflos, nachdem ich fragte und der Jüngere darüber nachdenken musste.

Also führte ich das Gespräch nicht weiter fort oder vertiefte es. Irgendwann wollte er vielleicht darüber reden. Bis dahin würde ich warten. Fuhr deswegen bloß sanft durch seine Haare und streichelte dabei sein hübsches Gesicht. Immer mal wieder fiel eine Strähne in dieses, sodass ich sie hinter sein Ohr strich und ihn weiterhin ansehen konnte. Diesen wunderschönen und perfekten Jungen.

Wüsste ich nicht von seiner Vergangenheit und hätte er unten herum seine Geschlechtsumwandlung schon, dann wäre mir nie eingefallen, dass gerade er im falschen Körper zur Welt kam. Alles an ihm sah so richtig aus. Es passte zu Jungkook, selbst der untere Part seines Körpers passte irgendwie. Denn die Genitalien einer weiblichen Person waren, optisch und unvoreingenommen betrachtet, um einiges ästhetischer und hübscher, als die von Männern. Ein hübscher Körper für einen göttlichen Jungen. Passte also in gewisser Weise.

Nur wusste ich natürlich, wie schwer es ihm dieses Körperteil machte. Und dass er sich tief in sich schon lange wünschte, diesen Fakt an ihm zu ändern.

"Oh Pretty... Es tut mir so leid. Du bist der schönste Junge... Den ich jemals gesehen habe. Und ich weiß, dass dich alle anderen hier auch genau so sehen." hauchte ich sanft und fast ein wenig träumerisch. Man verlor sich so schnell in diesem makellosen Gesicht, diesen einladenden Lippen und seinen großen, braunen Rehaugen.

"Sieh mich... Nicht so an." murmelte er nach einer Zeit, in der wir beide kaum ein Wort gesprochen und stattdessen einander einfach angesehen hatten. Meine rechte Hand wanderte dabei liebevoll durch seine Haare, die andere ruhte an der Seite seines Brustkorbes.

"Wie sehe ich dich denn an?" Eine deutlich provokante Frage, mit der ich versuchte, etwas aus Jungkook herauszukitzeln. Dieses gewisse verführerische, das tief in ihm ruhte aber nicht oft zum Vorschein kam. Meistens gewann doch seine Unsicherheit und Schüchternheit. Jedoch konnte er auch anders.

"Als stellst du in deinen Gedanken schon alle möglichen, versauten Dinge mit mir an" Oh da lag er verdammt richtig. "Wäre das denn... So verwerflich?" flüsterte ich erneut verführerisch gegen seine einen Spalt geöffneten Lippen und grinste dabei dreckig.

"Nein. Es gefällt mir"

~

Ehehehe, solche Schlingel

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt