"Veronica" (The fire)

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Und da schwebte ich, gehalten von zwei starken Händen, die aber zart zugleich waren.
Worauf hatte ich mich nur eingelassen??
Kaum war eine Woche vergangen und ich stand hier und tanzte mit dem größten Volldeppen Californiens, ich wusste wirklich nicht was falsch mit mir gelaufen war.

Wieder drehte er mich und wir kamen uns immer näher, ich ließ kein einziges Mal von seinen umwerfenden Augen ab, es schien so, als würden sie mich anziehen, wie Magneten.

Warte, was dachte ich bitte da? Nein, das durfte doch wirklich nicht sein, er war ein Idiot nichts weitere und ich tanzte nur mit ihm, damit ich meine Freunde nicht alleine auf der Tanzfläche im Stich ließ, Ende!

Kaum war das Lied vorbei sahen wir uns immer noch an.
Er starrte in mich hinein, so tief, dass es mich erschaudern ließ, etwas in mir spannte sich an, doch ich wusste nicht, was dies zu bedeuten hatte.

"Guter Tanz Cupcake"
Im Versuch mein Lächeln zu verstecken starrte ich ihn an.
"Idiot"

Nun lachte er auch.
Ein Blick um mich herum besagt mir, dass die anderen ganz verguckte Augen den anderen Jungs machten. War das deren Ernst? Naja, also mich würde Jay niemals kriegen, dafür würde ich sorgen.

"Komm mit"
"Was?"
Verwirrt blickte ich drein.
"Vertrau mir"

Diese Worte, sie kamen mir so bekannt vor aber woher nur?
"Ok"
Ich folgte ihm, hinab von der Tanzfläche, hinauf die Treppe, hinweg von der Party.
Schritt für Schritt glitten wir durch die Nacht. Eine kleine Hintertür, die zu einer kleinen Terasse führte. Diese war so prachtvoll ausgeschmückt, dass es mir so vorkam, als wäre ich im nächsten Liebesfilm gelandet.

Kissen, Decken, mehrere Sitzgelegenheiten sowie ein Teleskop, dass direkt auf die Sterne ausgerichtet war.

Er bat mich zu setzten und das tat ich, auf die erste Bank, die vom Mondlicht beleuchtet wurde.

Der Wind ließ meine Haare zurückwehen, ich wollte gar nicht wissen wie schlimm ich gerade aussah.

Jay blieb am Gelände stehen und schaute in den Himmel während ich ihn einfach nur vorwurfsvoll anschaute.

"Weißt du Cupcake, es gibt abermillionen Sterne im Universum aber es gibt nur einen, der heller leuchtet als alle anderen, die Sonne"

Ok, das wusste ich aber worauf wollte er hinaus?
Seine Augen wanderten in meine und wieder stand meine Welt wie still.
Ich löste mich aus der Starre und schaute stattdessen die Aussicht um mich herum an.
Auch nachts war Los Angeles noch funkelnder als tagsüber.

"Es ist so, die Sonne bestrahlt unseren Planet, alle Planeten, sie ist das Licht in der Dunkelheit, das Licht der Galaxy und...

Und du gleichst ihr besonders"

Ich wurde knallrot, hoffentlich verdeckten die Schatten mein Gesicht, andernfalls wäre das ziemlich peinlich gewesen.

"Jay, was-"
"Es gibt etwas, was ich dir schon länger sagen wollte"
Er kam näher und ich zuckte förmlich zusammen.
Die Art, mit der er mir in die Augen sah, fesselnder als eine Explosion.

Er starrte auf meine Lippen und ich auf seine, wieder rückte er näher, doch bevor irgendetwas auch nur geschehen konnte ertönte ein weiterer ohrenbetäubender Schrei.

In Lichtgeschwindigkeit rannten wir an das Gelände, nichts, nur ein ziemlich merkwürdiger Geruch in der Luft, hinter uns, noch mehr Schreie.

"Scheiße!"
Er nahm meinen Arm und eilte mit mir los.

Immer noch begriff ich nicht ganz was eigentlich los war, bis wir an der Treppe ankamen, dort spielte sich das unglaubliche Szenario meines Lebens ab!

Nicht nur der rauchige Geruch deutete auf das uns bevorstehende Feuer hin, sondern auch die Flammen, die sich um die ganzen Gäste schlugen.

Die Meisten hatten es raus geschafft, nur wir, wir waren die Einzigen, die mitten im Geschehen gefangen waren.

Die Flammen wurden immer höher und verschlucken alles, was ihnen in die Quere kam.
Alle hatten es bereits in Sicherheit geschafft, alle außer uns.

Da schnürte sich auch schon meine Lunge zu, sodass ich kaum noch atmen konnte und husten musste, auch mein Sichtfeld war voller Rauch.

In der hintersten Ecke der Tanzfläche, sah ich jemanden abhauen, eine schwarze Gestalt mit Sonnenbrille, der Mann!! Und er hatte Feuerzeug in der Hand.

Voller Panick schaute ich mich um, kein Ausweg, wir würden sterben, doch das taten wir nicht.

"Wir müssen hier verschwinden, komm mit"
Er zerrte mich kreuz und quer, doch immer noch waren wir gefangen.

Wir rannte die Treppe wieder nach oben doch wurden auch dort von den Flammen gejagt, sie waren überall, wir hatten kein Entkommen.

"Komm, wir müssen auf's Dach, sofort!!!"
"Soll das jetzt ein Witz sein??"
"Willst du lieber verbrennen?"

Wie auf's Stichwort stieg ich mit ihm hoch.
Es war so weit über dem Boden, dass mir mehr als nur Schwindelig wurde, ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen.

Auch diesmal steckten wir fest und das Schlimmste? Auf dem Dach, das meterhoch vom Boden entfernt war und die Flammen? Diese waren schon bis zum Rand des Dachs gekommen.

Ratlos sah ich mich um, nichts.
Leise fing ich an zu wimmern.
Doch da zog er mich schon zum Rand des Dachs und ich ahnte was er vorhatte.
"Spring, sofort!"forderte er mich im scharfen Ton auf.
"Ich,.. ich kann nicht,.. es,.. es ist zu hoch"
Sieh mir in die Augen"
Ich tat es und zerfloss in einem dunkelbraunen Funkeln, ein Meer voller Gefühle, die mich nur dahinschmelzen ließen.

"Vertrau mir und jetzt spring, bitte", versuchte er es noch ein Mal, diesmal wesentlich angespannter.
"..ok"
Ich tat es. Ich wusste er würde bei mir sein und mich beschützen.
Ich sprang, hinab in die tiefste Dunkelheit, doch wenn er bei mir war, hatte ich keine Angst mehr.

Die Landung war nasser als erwartet.
Natürlich, es war eine Party, direkt am Meer und wir waren geradewegs hineingesprungen.

Wieder starrte ich ihn entsetzt an.
Wir schwammen zurück ans Ufer, dort wo uns die anderen erwarteten. Auch die Feuerwehr war bereits eingetroffen und gerade dabei, den Brand zu löschen.

Leo und Roshni kamen zu mir angerannt und umarmten mich ganz fest, auch Jay's Kumpel taten das Selbe bei ihm.

"Wir haben uns solche Sogen gemacht, vor allem als ihr mitten in den Flammen wart, wir dachten es wäre vorbei", heulte Leo mich voll.

Auch Roshni schien geweint zu haben, lächelte mich aber trotzdem an.

"Mir geht's gut, wir, ..wir sind entkommen"
Zum Glück, noch eine Weile standen wir so da und schwiegen. Immer wieder blickte ich rüber zu Jay und er zu mir.

Er hatte mir das Leben gerettet und das, das was dieser süße Vollidiot getan hatte, würde ich niemals vergessen...

California Love♡♡✨️💫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt