"Veronica " (The library)

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Als ich erwachte war alles noch dunkel.
Ein Blick auf die Uhr meines Hotelzimmers verriet mir, dass es gerade mal 5:56Uhr war.
Super, wirklich geschlafen hatte ich nicht.

Vorsichtig stand ich auf und sah mich im Zimmer um.
Roshni war nirgends zu sehen und wie erwartet stand Leos Bett leer.
Wieder kamen die Tränen.
Sie flossen einfach, flossen ohne, dass ich es wollte.

Fluffy musste meine Unruhe bemerkt haben und schmiegte sich an mich heran.

Richtig, den kleinen Kerl hatte ich komplett vergessen.
Traurig nahm ich den Hund in die Arme und kraulte ihren Kopf.

Ich wollte nicht in Selbstmitleid versinken also setzte ich Fluffy wieder auf den Boden und ging ins Bad.

Dort bekam ich erst mal einen halben Herzinfakt als ich mein Spiegelbild sah.
Ich war leichenblass.
Mein komplettes Gesicht.
Meine komplette Haut.

Meine Lippen schon fast weiß und trocken.
Meine Augen feuerrot und von Tränen überfüllt.
Meine Haare, musste man noch nicht mal erwähnen wie schlimm sie aussahen und ich hatte immer noch die Sachen von letzter Nacht an.

Oder besser gesagt, dieser Nacht.
Riesige Augenringe hatte ich auch noch- jetzt war ich wirklich der perfekte Zombie.
Seufztend ließ ich mich an der Tür nieder und blieb erstmal so eine Weile bis ich mich schließlich unter die Dusche stellte.

Das warme Wasser floss meinen Körper hinunter und tauchte mich in eine unfassbar gutfühlende Frische.
Jetzt ging es mir schon ein bisschen besser.
Aber nur ein bisschen.

Sie hatten immer noch Leo und wer weiß wohin sie sie verschleppt haben.

Gerade als ich in meinen Bademantel schlüpfte klopfte es an der Tür.
Ist das jetzt deren Ernst??
Ich dusche!
Frustriert ging ich zur Tür und öffnete, aber nicht ohne mir vorher noch was angezogen zu haben.

"Hey Cupcake ".
"Was willst du?", gab ich trüb zurück.
Sein Blick war starr auf den Boden fixiert und er wagte es noch nicht einmal mich anzusehen.

"Ich hab Licht brennen sehen also habe ich geahnt, dass du wach bist"
"Aha"
Erst jetzt merkte ich wie müde er eigentlich war.

"Warum bist du hier Jay?"
Anstatt mir eine Antwort zu geben gab er mir erstmal einen blöden Kommentar.

"Wow du riechst unglaublich. Ist das Vanille mit Blumen?"
"Ist das jetzt gerade dein Ernst? Hör auf mit den dummen Kommentaren und Witzen!"

"Also ich würde es eher als Kompliment beschreiben Brownie", grinste er mich schüchtern an.
"Kommentar"
"Kompliment "
Ich seufzte und wollte ihm schon die Tür vor der Nase zuknallen als er einen Fuß über die Türschwelle trat und ich somit keine Chance mehr dazu hatte.

"Sorry Veronica "
Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter aber es war kein kalter.
Ganz im Gegenteil, es war ein heißer?
Was war nur los mit mir?

Wieso reagierte mein Körper so, wenn er meinen Namen sagte?
"Hör zu, Roshni, Ethan und ich müssen mit euch was besprechen und das sofort. Komm in die Bibliothek!"
Ohne ein weiteres Wort und den Blick immer noch auf Boden gerichtet ging er raus und schloss die Tür.

Ich die immer noch so verdutzt da stand, starrte erst mal mit offenem Mund zur Tür.
Fluffys Bellen riss mich aus meiner Starre und erst jetzt kamen Jays Worte wirklich bei mir an.

Ich stürmte los, Richtung Bibliothek immer noch mit nassen Haaren.
Oh mist, ich hatte total vergessen die zu Föhnen aber egal, falls die anderen etwas rausgefunden hatten, dann musste ich es erfahren.

Vor der Bücherei blieb ich stehen und öffnete gemächlich die Tür.
Drinnen waren bereits Roshni, Jay, Ethan und Caleb versammelt.

Doch Caleb war wieder in der Ecke, die im Schatten verborgen war und hatte die Arme um seinen Körper geschlungen.

"Gut,du bist dar!"
Roshni schloss die Tür hinter mir ehe sie anfing zu reden.

"Also, wir wissen ja was wegen L-"
"Sag ihren Namen bitte nicht!", bettelte Caleb in der Ecke und sie verstummte.

"Jedenfalls haben wir sie als vermisst gemeldet und die Polizei ist schon dabei nach ihr zu suchen. Ihren Eltern haben wir auch Bescheid gesagt und es war wirklich schwer sich zusammenzuteißen aber sie vertrauen der Polizei, dass sie ihre Tochter wieder finden!", übernahm Ethan das Wort.

Und wie zur Hölle sollte die Polizei Leo finden?
Wenn sie nicht in dem Geheimversteck war, wo war sie dann?
Wie als hätte Jay meine Gedanken gelesen hatte er nun das Sagen.

"Es ist möglich, dass diese Männer noch weitere Verstecke haben. Ich meine die waren auch in New York richtig?"
Dabei sah er mich an und ich ertrankt förmlich schon in seinen braunen Augen.

"Richtig" aber worauf wollte er hinaus?
Wir müssen einfach versuchen so viel wie möglich über diese Männer rauszufinden. Angefangen beim Namen dieser Organisation "

"Wartet! Das Versteck! Wir waren doch drinnen Roshni! Jetzt fällt mir alles wieder ein!"
Schnell stand ich auf und teilte alles was ich wusste den Jungs mit, die mich nur mit geschockten Blicken ansahen.

"Das heißt sie sind gefährlicher als wir dachten", faselte Ethan vor sich hin.
"Aber das hält uns noch lange nicht auf!", murmelte Roshni und sie hatte recht.

Wir würden eine Lösung finden, es musste eine geben, es gab immer eine.

"Ok also sammeln wir erstmal alles.
Während ihr im Versteck wart waren wir im Club und zur selben Zeit sind zwei verschiedene Dinge passiert, so als hätten siealles geplant", sagte Ethan.

Natürlich, diese Leute in Hollywood hatten doch etwas wegen dem Club gesagt. Wegen diesen Agenten.

"Aber die Frage, die jetzt noch bleibt. Wieso war das Versteck verschwunden?"
Das fragte ich mich auch.
Es machte überhaupt keinen Sinn.
Da fiel mir ein, wir hatten ja Fotos!
Aber die waren alle auf Leos Handy und das hatten jetzt diese Leute also war es wirklich hoffnungslos.

Jay bemerkte anscheinend, was ich dachte und kam zu mir.
"Wir werden sie finden und wenn es das letzte ist was wir tun"
Ich zwang ein kleines Lächeln über meine Lippen.
"Danke"

Noch den ganzen Tag saßen wir da und überlegten was wir machen sollten.
Ich war schon tausend Regale hoch gestiegen uns hatte nach Büchern gesucht.
Nach dem kleinsten Hinweis etwas zu finden doch da war nichts.
Absolut nichts.
Meine Kehle schnürte sich immer mehr zu als wir immer noch nichts fanden.

Aber irgendwie mussten wir Leo doch retten.
Da fiel mein Blick auf den Rucksack, den ich diese Nacht getragen hatte.
Dort war nichts weiteres als Wasser, Kaugummi, eine Bürste, ein Taschenspiegel und ein Notizblock drinnen.
Wieso hatte ich mein Handy nicht mitgenommen?

Da saß ich nun immer noch in der Bibliothek.
Aber ich wollte auf keinen Fall aufgeben.
Ich durfte nicht aufgeben.

Ich musste weiterkämpfen, kämpfen für Leo...

California Love♡♡✨️💫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt