"Veronica" (cute little fight)

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Noch immer hielt er mir die Augen zu.
Ich tapste durch die Dunkelheit.

Wahrscheinlich würde ich jeden Moment über irgendeinen Stein fallen, sowie ich mich kannte aber die Stimme leitete mich besser als gedacht.

Ich trat nur einmal auf seinen Fuß.
Am Ort angekommen zog er mir die Augenbinde ab.
Vor mir stand Liam.

Ein weitaus strahlender Liam.

"Liam?Was ist das hier?"
"Überraschung! Du warst vorhin so schnell weg und ich wollte einfach mal etwas Zeit mit dir verbringen.
Du solltest auch die Chance auf einen schönen Abend mit deinen Freunden haben!"

Da hatte er nicht ganz Unrecht. Etwas Ablenkung von Jay würde mir sicherlich gut tun. Schon jetzt fühlte ich mich viel entspannter und gelassener.

"Danke Liam, ehrlich!"
Er lächelte mich an und auch ich musste lächeln.
Jetzt betrachtete ich die Umgebung genauer.

Wir waren auf irgendeinem Aussichtspunkt mit einem fantastischen Blick auf's Meer.
Los Angeles war wirklich ein Traum.

Wir setzten uns auf einer der Bänke und fingen an uns zu unterhalten.
Währenddessen sprang Fluffy mal wieder in meinen Schoß.

"Huch, du bist mir aber einer, schleichst dich einfach so an!"
Wieder kraulte ich sie. Ich hatte den Hund komplett vergessen. Er musste mir wohl gefolgt sein, Fluffy war wirklich so schlau.

"Der Hund ist aber süß!", komplimentierte er das Tier, dass ihn nur mürrisch beugte.

"Shh, es ist alles gut. Liam das ist Fluffy"
"Hi Fluffy!"
Wieder nur ein Knurren.
Ich setzte den Flauschbeutel auf das Gepflaster.

"Jedenfalls wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig etwas über uns erzählen würden?"
"Natürlich "

"Also warst du schonmal in Las Vegas oder?"

"Nein noch nicht. Bis jetzt war ich eigentlich nur in Deutschland, meiner früheren Heimat. New York, Italien in den Sommerferien-"

"Wieso Italien?"
"Mein Vater ist Italiener"
"Echt? Das ist ja mal mega abgefahren. Macht er denn auch die klassische italienische Pizza?"

"Was?", gab ich mit dem größten Lachen der Geschichte hervor.
"Nein aber er ist toll"
"Das freut mich. Weißt du Fluffy erinnert mich an eine Familiengeschichte. Damals hatte meine Familie auch einen Hund.

Mein Onkel und meine Tante waren gerade zu Besuch und wir haben Spaghetti gegessen"

"Ja?"
"Der Stuhl meines Onkels war locker und gerade als er dabei war die Nudeln zu essen ging der Stuhl kaputt und er krachte mitsamt allem auf den Boden und dann kam der Hund!"

"Das hat er nicht gemacht!"
"Doch, er hat direkt die Nudeln vom Boden vom Kopf meines Onkels gefressen!"
Wieder kriegte ich mich kaum vor Lachen ein. Das kickte wirklich rein mit dem Hund!

"Das ist zu lustig. Was hat deine Tante dazu gesagt?", fragte ich empört.
"Naja, sie hat eigentlich nur angefangen zu lachen und ein Foto gemacht.
Aber sie musste ja alles wieder aufräumen"

"Wow, das ist, ich weiß nicht was ich sagen soll"
"Ich auch nicht"

Er rückte ein Stück näher an mich heran, was mich ziemlich unwohl fühlen ließ, selbst Fluffy wurde wieder grimmig.

Da tauchte aus dem Nichts der jenige auf, den ich am wenigsten sehen wollte.
Voller Schock stand ich auf.
"Jay?
Hast du uns etwa belauscht??"

Ich konnte es wirklich nicht fassen.
"Du, er, was ist hier los?"
"Das würde ich auch gerne mal von dir wissen Jay!"

"Ähm also ich schätze ich gehe dann mal solange ihr das hier klärt "
Schon war Liam weg und nur wir beide blieben zurück.

Dieser Vollidiot hatte wirklich Grenzen überschritten. Dass er mich noch nicht einmal für eine Sekunde mit Liam hatte reden lassen können!

"Was hast du dir dabei gedacht?"
"Ich war einfach nur spontan hier und habe das mitbekommen ok!"
"Und was gibt dir das Recht einfach so reinzuplatzen?"

"Reinzuplatzen? Dieser Typ will dich doch nur manipulieren. Ich rette dich vor diesem Verrückten!"

Liam ein Verrückter?? Das war Jay doch wohl selber mit dieser Aktion.

"Jay, hör auf mit dem Unsinn. Du hättest mir vertrauen sollen. Wir haben einfach nur zusammen geredet wie normale Freunde. Hör auf immer eifersüchtig zu sein und akzeptiere bitte, dass du nicht der Einzige in meinem Leben bist!"

Schweigen. Keiner von uns sagte nur einen Ton.
Wieder überschüttete mich das schlechte Gewissen. War ich zu weit gegangen? Hätte ich nicht schreien sollen!?

Ich bereute es jetzt schon so mit ihm geredet zu haben aber es regte mich einfach auf.
Immer und überall musste er sich einmischen. Er war nicht mein boyfriend und ich war ganz klar selbstständig!

Ich brauchte keinen Babysitter, der auf mich aufpasste!
So schön seine braunen Augen doch waren, so schnell waren sie wieder weg.
"Naschön, wie du willst Cupcake "

Mit diesen Worten drehte er sich um und machte einen Abgang.
Ich fühlte mich mehr als nur schuldig.
Langsam und mit Tränen in den Augen setzte ich mich zurück auf die Bank.

Fluffy kam sofort zu mir und sah mich mit trauriger Miene an.
"Jetzt nicht Fluffy!"

Ich versuchte nicht zu weinen, ich wollte nicht weinen aber ich konnte nichts dagegen tun uns brach auf der Stelle in Tränen zusammen.

Mein einziger Trost? Das Fellwesen, dass bei mir war und mich die ganze Zeit mit der Schnauze anstupste und ableckte.

Wenigstens einer war noch geblieben.
Ich ertastete die Kette an meinem Hals und nahm sie ab.
Fluffy fing wieder an zu murren doch mit einem Todesblick ermahnte ich sie zum Stop.

Ich ließ das Teil in meine Tasche gleiten und stütze mich beim Gelände ab.

Mittlerweile war es schon dunkel und Sterne funkelten über dem pechschwarzen Himmel.
Ich wusste nicht wie spät es war aber das war egal.

Wenn es sein musste verbrachte ich sogar die ganze Nacht hier, doch zurück zu diesem Idioten wollte ich auf keinen Fall...

California Love♡♡✨️💫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt