Cobra Kai: Der Weg von Enna Lawrence

56. Arschloch

"Es ist Mittwoch. Ich weiß wo er ist.", voller Hass sah Hawk mich an und wir machten uns auf den Weg in den Comicbuchladen.
Hawk war schließlich mal Demetris bester Freund, er musste also wissen, wo er war.

Ohne etwas zu sagen nickte er Chris und Mitch zu, die am Eingang des Ladens links herum gingen. Ich folgte Hawk rechts herum. Er wirkte bedrohlich und war wohl niemand, mit dem man sich freiwillig anlegen wollte.

"Kannst das neue Heft also immer noch nicht erwarten?", stellte Hawk Demetri zur Rede, als wir ihn gefunden hatten.
Demetri sah ihn und mich genau an, "Tolle Frisur. Ist das jetzt die rote Hulk Phase?", fragte er Hawk respektlos.

"Ich habe die Bewertung gelesen.", drohend ging er auf Demetri zu, der gleich ein paar Schritte zurück wich, "Lösch sie!"
"Irgendwer musste etwas sagen. Abgesehen davon, ich verliere meinen Elite-Status, wenn ich etwas lösche.", besserwisserisch sah er Hawk an.

Nun ging auch ich drohend auf Demetri zu, als ich gemerkt hatte, dass Chris und Mitch hinter seinem Rücken aufgetaucht waren.
Wütend schubste Hawk seinen ehemaligen besten Freund gegen ein Regal, "Ich habe gesagt Lösch das!", wiederholte sich Hawk deutlich und ging weiter auf ihn zu.

Erschrocken sah er von Hawk zu mir und wieder zurück, "Denkt ihr ich habe Angst vor euch?", fragte er leicht ängstlich, "Ich weiß wer du wirklich bist, Eli! Also wie wäre es, wenn ihr mich einfach in Ruhe lasst, okay?"

Er drehte sich um, um zu gehen. Blieb aber erschrocken stehen, als er Chris und Mitch entdeckte.
"Toll, so weit sind wir also schon? Ein Gangangriff?!"

"Lösch den Text oder wir löschen dich aus.", sagte Hawk beeindruckend ruhig.
In mir kochte schon einiges über. Ich konnte Demetri noch nie wirklich leiden, seine besserwisserische und sarkastische Art waren nicht zum Aushalten.

"Du drohst mir? Dein Ernst?", entsetzt sah Demetri Hawk an, "Okay, weißt du was? Du bist nicht der Einzige, der Karate kann. Ich bin jetzt im Miyagi-Do!"

Belustigt drehte Hawk sich zu mir und grinste, bevor er sich wieder an seinen alten besten Freund wendete, "Na gut. Mal sehen was du kannst.", sofort riss er Demetri von den Beinen.
Doch wir hatten Aufmerksamkeit beim Ladenbesitzer erregt, diesen Moment nutzte Demetri und flüchtete.

"Schnappt ihn euch, los!", rief Hawk und wir begannen Demetri zu jagen.
Er war schneller, als er aussah und wir verloren ihn aus den Augen.
"Lassen wir es doch, er hat seine Lektion gelernt.", sagte Chris schließlich.

"Wen interessiert es was du denkst?!", fragte Hawk ihn laut, "Sucht weiter!"
Wir rannten wieder los und fanden Demetri endlich an einem Restaurant.

Bedrohlich ging Hawk auf ihn zu, "Es hätte nicht so kommen müssen. Du hättest ein Cobra Kai sein können, so wie wir und nicht so eine Pussy."

Drohend ging ich neben Hawk auf Demetri zu und sah ihn herablassend an.
"Immerhin bin ich kein Arschloch!", gab der Nerd zurück.
Diese Aussage war der letzte Tropfen, der mir fehlte, um zuzuschlagen, denn ich musste an Miguel denken. Ich holte also aus und steckte meine ganze Wut in diesen Schlag.

Doch statt ihn zu Ende zu bringen wurde ich aufgehalten und bekam einen kräftigen Schlag in die Rippen.
"Wag es ja nicht.", mein Bruder stand vor mir und sah mich ernst an.

Auch Miguels Ex-Freundin Sam war bei ihm. Beide stellten sich schützend vor Demetri.
"Vier gegen zwei?", fragte Hawk belustigt und deutete uns den Kampf zu beginnen.

Wie auf dem Valley Fest ging ich auf meinen Bruder los, der sich dieses Mal nicht zurückhielt und eben so mit Schlägen konterte.
Es ging alles so schnell und auf ein Mal stand Sam vor mir und griff mich an.

Ich konnte nur noch hören, dass mein Bruder mit Hawk kämpfte, bevor ich mich gegen Sam verteidigen musste. Ich verpasste ihr einen Tritt in den Bauch und brachte sie anschließend zu Fall. Gerade, als ich auf ihr Gesicht einschlagen wollte, riss mich mein Bruder von ihr und ich landete auf dem Rücken. Doch bevor Robby mich angreifen konnte, griff Hawk Robby an.

Inzwischen waren nur noch Hawk und ich von unserer Seite übrig, also war der Kampf ausgeglichen.
Ich stand schnell auf, um den Kampf mit Sam fortzuführen, bis ich schließlich ihren Kopf zu fassen bekam, um diesen gegen eine Tischplatte zu schmettern.
Doch dazu kam es nicht, da sie mich mit dem Ellenbogen unter meinem Auge traf.

Taumelnd ging ich zurück und spürte im nächsten Moment einen Tritt in den Rippen, der mich zu Boden gehen ließ.
Mit meinem anderen Auge erkannte ich, dass es mein Bruder war, der mich zu Fall gebracht hatte.

Im nächsten Moment griff Hawk ihn wieder an, doch auch ihn brachte mein Bruder mit einem Tritt zu Boden.
Ich spürte den Blick von Robby auf mir, bevor die drei verschwanden.

Ich wusste gar nicht wohin mit meinen Händen. Ich wollte mir mein Auge und meine Rippen halten, doch andererseits wollte ich mich abstützen, um aufzustehen. Also blieb ich vorerst liegen.

Es verging eine halbe Ewigkeit, bevor Hawk mir auf die Beine half.
Es war ihm anzusehen, dass er wütend war und er sich mit einer Niederlage nicht lange zufriedengab.

Fluchend verließen wir die Mall. Anschließend schlug er vor mich nach Hause zu bringen, doch es war meiner Meinung nach keine gute Idee, da mein Dad sicher wissen wollte, was passiert war.

Als ich am frühen Abend Zuhause auf den Hof trat, fuhr mein Vater gerade an mir vorbei.
Das hatte mir gerade noch gefehlt, doch ich musste mich wohl früher oder später mit ihm aussprechen.

Ich ging auf seinen geparkten Wagen zu, während sich die Tür öffnete und mein Vater total betrunken und zudem noch mit einer Flasche Vodka aus dem Auto stieg.