52. Tut mir Leid

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"Ich bin langsam ratlos. Selbst Bestrafungen sind dir egal.", er schüttelte mit dem Kopf, währen ich versuchte meinen nicht zu bewegen, damit sich nichts drehte.
"Ich habe dir gesagt, ich halte nichts davon. Ich wusste schon vorher wie das enden würde."

Ich versuchte ihm zuzuhören, doch ich fand keine passenden Worte auf seinen Vortrag.
"Willst du dazu nichts sagen?", fragte mein Vater schließlich, als er fertig war und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich schluckte kurz, bevor ich es wagte etwas zu sagen, "Es tut mir leid."
Doch er verdrehte die Augen, und beobachtete mich genau, "Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.", er lehnte sich ratlos zurück, "Ich habe versucht ein Vater zu sein, ich habe versucht dir Freiraum zu lassen, ich habe dir Dinge verboten oder dir die Wahl gelassen. Immer ist es schiefgelaufen."

Als ich nicht darauf antwortete stand er auf, "Bei der nächsten Party wirst du nicht dabei sein.", entschied er frei und stellte sein Teller und sein Glas weg.
Ich wollte nicht widersprechen, denn ich wusste, dass ich es verdient hatte und wollte die Strafe so hinnehmen.

"Ich fahre jetzt mit Miguel ins Dojo.", er nahm seinen Schlüssel vom Tisch, "Du hast den Tag Zeit, um hier nachzudenken.", er verließ die Wohnung und ließ mich mit Kopfschmerzen alleine.
Als ich hörte, dass mein Vater den Hof verlassen hatte, legte ich mich wieder in mein Bett, um noch ein wenig den Rausch auszuschlafen.

Gegen Nachmittag wachte ich erst wieder auf. Mir ging es um einiges besser.
Ich füllte mir ein Glas mit Wasser und setzte mich vor den Fernseher.
Ich wusste nicht, was ich noch großartig über mein Verhalten nachdenken sollte.
Es war dumm und falsch, aber ich konnte es nicht mehr ändern.

Am frühen Abend kehrte mein Dad aus dem Dojo und ging auf direktem Weg duschen.
Als wir beim Abendessen saßen, begann ich schließlich zu reden, "Ich kann nicht ändern, was passiert ist, Dad. Aber ich kann verhindern, dass mir so etwas noch ein Mal passiert."

Er blickte überrascht von seinem Essen auf und sah mich an, "Ich bin nun mal noch nicht erwachsen. Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist, das habe ich nie gelernt. Aber ich kann dir versprechen, dass ich von nun an drüber nachdenke, was den Alkohol und Partys angeht. Es passiert nicht noch ein Mal."

Immer noch überrascht sah er mich an und hob seine Hand, "Wenn du einschlägst, gilt dein Versprechen."
Ich willige ein und schlug auf seine Hand.
Ich war fest entschlossen nicht mehr so einen Fehler zu machen und das Vertrauen meines Vaters zu missbrauchen.

Am nächsten Tag im Dojo kam Hawk sofort auf mich zu, als er es betrat, "Du warst plötzlich einfach weg. Wir haben uns Sorgen gemacht."
Ich schüttelte mit dem Kopf, ich wollte nicht über den Abend reden und mich nur auf das Training konzentrieren.

Als er sich umgezogen hatte, kam er zu mir uns Aisha und begann, so wie wir die Dehnübungen.
Plötzlich trat Mr. Kreese ins Dojo und ging geradewegs in das Büro von meinem Dad.
Begeistert sah ich ihm hinterher, ich fand es toll, dass er nun so oft beim Training dabei war.

Hawk ging respektvoll auf Mr. Kreese zu, als dieser wieder das Büro verlassen hatte und begann mit ihm zu reden.
"Dein Dad hat mir alles erzählt, was bei euch Zuhause los war.", flüsterte Miguel mir zu, als wir alleine waren.

Entsetzt stöhnte ich auf, "Wieso macht er sowas? Das geht dich nichts an."
Doch Miguel versuchte vorsichtig auf mich einzureden, "Ich hatte den Eindruck, als wäre er überfordert."

"Misch dich nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen, Diaz!", zischte ich und erhob mich, um zu Hawk und Aisha zu gehen, die inzwischen alte Geschichten von Mr. Kreese zu hören bekamen.

Sofort musterte er mich, redete aber anschließend weiter und ich hörte ihm begeistert zu, bis Miguel sich einmischte und plötzlich Kreeses Aussagen wie ein Besserwisser hinterfragte.

Endlich kam mein Vater nach vorne und sah sich genau um, "Sieht nach neuen Schülern aus.", sagte er feststellend, "Aufstellen. Nebeneinander und hintereinander. Und das schön ordentlich.", forderte er uns auf.

Ich nahm meinen Platz in der vordersten Reihe ein, verschränkte die Arme hinter meinem Rücken und wartete auf weitere Anweisungen. Er ging durch die Reihen und begutachtete die neuen Schüler.

"Ich hielt die letzten Schüler für erbärmlich. Doch wenn ihr das macht, was ich sage, besteht die Chance, dass ihr Kämpfer werdet.", sagte mein Dad laut, als er wieder vor uns stand, "Also...wer von euch hat die Eier gegen den Champion zu kämpfen?"

Ich merkte, wie mein Mundwinkel zuckte. Natürlich war Miguel mit Champion gemeint, obwohl ich die beste Schülerin im Dojo war.
Niemand wagte es, bis sich eine der neuen meldete.

"Ich mache es.", alle drehten sich um, denn sie stand ganz hinten, "Ich habe euren Auftritt gesehen. Ihr könnt eine Show anziehen, aber könnt ihr auch kämpfen?"
Als ich sah, wer sie war, glaubte ich meinen Augen zuerst kaum, "Tory.", flüsterte ich leise und grinste ihr entgegen.
Mein Vater hob mir sofort dir Hand entgegen, was mir sagen sollte, dass ich leise sein sollte.

"Eine Herausforderung also.", antwortete mein Vater Tory, "Mr. Diaz, zeig ihr worauf es bei Cobra Kai ankommt."
Wir machten die Kampfmatten frei und ich stellte mich zu meinem Dad an dir Seite.

Da ich von damals wusste, dass Tory kämpfen konnte, war ich auf diesen Kampf gespannt und grinste nur noch vor Spannung.
Schließlich standen Miguel und sie noch als einzige auf den Matten und der Kampf konnte losgehen.

Cobra Kai: Der Weg von Enna LawrenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt