58. Mehr Größe

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Anschließend forderte mein Dad mich auf ihm zu erzählen, was passiert war.
Ich erzählte ihm nur grob was war, doch ganz genau, dass Robby mir die Verletzung an den Rippen verpasst hatte.

"Robby wohnt nun bei den LaRussos.", gab er nur hasserfüllt zurück.
Ich sah zu Boden, denn ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich wusste nur, dass alles was Robby betraf meinen Dad sehr doll verletzte. Deshalb war er gestern also so betrunken...

Am Nachmittag stand ich mit meinen Kameraden im Dojo. Mein Dad wollte mit uns den Zweikampf üben und wohl auch unserem neuen Sensei genau zeigen, was wir konnten.

Er wählte mich und Miguel, wohl um unsere Streitigkeiten aus den letzten Tagen fair im Dojo zu klären.
Gerade, als ich meinen zweiten Punkt erzielt hatte klingelte die Glocke der Tür und Daniel LaRusso kam hereingestürmt.

Alle sahen zu ihm und auch Miguel und ich verließen unsere Kampfpositionen.
"Was soll das werden?", fragte mein Vater LaRusso und trat vor.
"Das weißt du genau!"

"Geh runter von den Matten, du zeigst keinen Respekt.", mein Vater ging immer weiter auf LaRusso zu, bis er fast vor ihm stand.
"Du willst wirklich mit mir über Respekt reden, Johnny?!", fragte LaRusso ihn laut, "Nach allem, was du mit meinem Dojo gemacht hast?!"

Prüfend sah ich zu Hawk und den anderen, die einen auf unschuldig taten, also tat ich es ihnen gleich.
"Ich weiß nicht was du meinst, ich war nicht ein Mal in der Nähe deines Dojos.", sprach mein Vater nun ruhiger.

"Ach ja? So wie du auch keinen meiner Angestellten geschlagen hast?!", warf LaRusso ihm weiter vor, "Ich hatte eine Zeit lang Mitleid mit dir, aber es fällt mir inzwischen so leicht mich zu erinnern, wer hier der Mistkerl ist."

Ich bemerkte, wie mein Dad leicht grinste aber nichts sagte. Auch Sensei Kreese stand dort und sah nur interessiert zu, so wie wir alle.

"Du nennst dich selber Sensei? Du weißt doch gar nicht was ein Sensei ist. Er ist ein Mentor und ein Vorbild! Er lehrt nicht Zerstörung und Respektlosigkeit!", LaRusso schrie meinen Dad weiter an, doch dieser hatte genug und trat auf LaRusso zu, "Ich habe dir schon gesagt, dass ich keine Ahnung habe, was du da redest und du hast auch keine Ahnung, was du da redest.", drohend stand mein Vater nun vor ihm und sah ihn an.

LaRusso trat zurück, "Ich erzähle euch etwas über euren Sensei. Er bringt euch vielleicht das Kämpfen bei, doch er hat keine Ahnung vom gewinnen im Leben. Wenn ihr euch etwas Gutes tun wollt, das Miyagi-Do steht euch immer offen.", sprach LaRusso nun zu uns.

Wütend und entsetzt ging mein Vater wieder drohend auf LaRusso zu, "Du kommst hier rein und nimmst dir meine Schüler?", fragte er ihn laut.
"Und was willst du dagegen tun?"

Mein Vater sah ihn weiterhin drohend an.
"Du weißt genau, dass ich nicht zuerst zuschlage.", LaRusso sah meinen Vater herausfordernd an, doch dieser trat zu meiner Überraschung zurück, "Ich zeige mehr Größe, als du."
"Klar. Das werden wir noch sehen.", mit diesen Worten verließ LaRusso das Dojo.

Plötzlich setzten sich einige Schüler in Bewegung und holten ihre Sachen.
"Was soll das werden?", fragte mein Dad an diese gewandt.
"Es hat mir hier noch nie gefallen.", so verließ Chris als erster das Dojo und viele andere folgten ihm.
Entsetzt sah ich ihnen hinterher, denn es war eine Menge, die dort verschwand.

"Also?", mein Dad drehte sich zu uns übriggeblieben, "Wer war es?", er ging durch die Reihen und sah sich jeden einzelnen von uns an, doch niemand wagte es etwas zu sagen.

"Also eine Strafe, bis jemand redet.", sagte er wohl mehr zu sich selber. Sofort wurde getan, was er sagte.
Doch schnell waren wir von der Strafe geschafft, machten jedoch weiter, uns blieb ja nichts anderes übrig.

"Es könnte sofort vorbei sein. Es ist eure Entscheidung. Wer hat das Miyagi-Dojo verwüstet?!", schrie er uns an.
Doch immer noch wagte niemand etwas zu sagen.
"Ihr wisst alle, dass ich LaRusso nicht ausstehen kann. Aber so etwas lehren wir hier nicht. Nicht mehr!", er kehrte von seinem Rundgang durch die Reihen zurück nach vorne, "Also. Ich frage euch noch ein mal, wer hat das Miyagi-Dojo verwüstet?!"

Schließlich meldete sich Miguel und unterbrach dafür die Strafe, "Wir wissen es wirklich nicht, Sensei.", außer Atem machte er anschließend weiter.

"Aber irgendwer weiß was.", sprach nun Sensei Kreese zu uns, "Die Frage ist nur, wer wird umfallen?"
"Ihr macht weiter. Und wenn es sein muss den ganzen Tag, es ist mir scheiß egal!", schrie mein Vater uns an, bevor er im Büro verschwand, um an sein klingendes Telefon zu gehen.

Endlich gewährte uns Sensei Kreese eine kleine Trinkpause.
Ich sah, wie Hawk zum Sensei ging. Er würde uns doch nicht verraten oder etwa doch.

Mit zittrigen Beinen durch die Strafe ging ich zu ihm rüber und sah ihn fragend an.
Er flüsterte mir zu, dass der Sensei es schon lange wissen würde, als wir gemeinsam wieder zu den anderen gingen, doch wir sollten nichts sagen.

Viel zu schnell kam mein Vater wieder nach vorne. Doch statt die Strafe fortzusetzen flüsterte er mit Kreese und kam anschließend auf mich zu.
Vor Angst riss ich die Augen auf. Hatte Sensei Kreese uns nun verraten?!

Sofort stand ich auf und machte mich bereit angeschrien zu werden.
Doch während Kreese die Strafe fortsetzte zog mein Vater mich zur Seite, "Ich muss etwas erledigen. Kommst du ein paar Tage alleine zurecht? Ich werde Miguels Mutter bitten nach dir zu sehen."

Erleichtert, aber dennoch entsetzt sah ich ihn verwirrt an und fragte, was er so wichtiges erledigen muss, dass er mich alleine lassen musste.
"Erinnerst du dich an die Bilder? Einer meiner Freunde von damals ist sehr krank."

Ich schluckte kurz, "Geh ruhig Dad, ich werde schon alleine zurechtkommen.", ich versuchte ihm mit einem guten Gewissen gehen zu lassen.

Cobra Kai: Der Weg von Enna LawrenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt