68. Auf der Rollschuhbahn

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Er antwortete mir schnell und bestätigte sogar, dass er mitkommen würde, aber vorher noch etwas erledigen muss und es nicht zum Einlass schaffen würde.
Also verabredeten wir uns eine halbe Stunde nach Einlass vor der Rollschuhbahn.

Wir holten uns Rollschuhe und gingen auf die Bahn, "Ich hätte nicht gedacht, dass du auf so etwas stehst. Ich dachte du wärst eher für Action.", sagte Hawk, als wir schon eine Zeit lang nebeneinander fuhren.

Grinsend sah ich durch die Halle, "Rollschuhe laufen ist definitiv nicht meine Nummer eins, aber es gefällt mir.", ich zuckte mit den Schultern, "Außerdem wollte ich noch etwas mit dir unternehmen, bevor die Schule wieder losgeht."

Verschmitzt grinste er mich an, "Wieso gerade mit mir?"
Ich musste eben so grinsen, "Einfach, weil wir uns gut angefreundet haben.", grinsend drehte ich mich weg, bis ich etwas entdeckte, was mir nicht gefiel.

Ich ließ die Rollschuhe ausrollen und starrte in eine Richtung.
Auch Hawk blieb stehen, "Was ist los?", er verfolgte meinen Blick und stellte sooft fest, was nicht stimmte.

Sofort änderte sich das verschmitzte Grinsen in eine bitterböse Miene.
"Mein Bruder mit LaRussos Tochter.", stellte ich nicht gerade begeistert richtig.

Die beiden schienen Spaß zu haben und sich zu amüsieren.
"Die beiden haben uns fertig gemacht. Eine Revenge ist fällig .", wütend sah Hawk mich nun an, "Und was tun wir jetzt?", fragte er mich schließlich.
"Was sollen wir schon machen?", verbittert sah ich meinem Bruder nach, "Wir würden rausfliegen."

"Warten wir vor der Tür, bis sie raus kommen.", schlug Hawk sofort begeistert vor, als LaRussos Tochter plötzlich ohne Robby die Fläche verließ.
Hawk wollte wohl ohne Rücksicht auf Konsequenzen seine Chance nutzen, doch ich hielt ihn zurück und beobachtete die Situation.

"Dein Vorschlag ist gar nicht so übel, aber lass uns noch etwas zum Essen mitnehmen.", sagte ich, als wäre ich plötzlich ein anderer Mensch.
Fies grinsend sah ich ein letztes mal meinen Bruder an, bevor Hawk und ich die Fläche verließen.

Kurz vor dem Imbiss trafen wir auf Miguel und Tory. Wir begrüßten sie beide  grinsend.
Musternd sah Miguel mich und Hawk an, als wir schließlich unsere Bestellung aufgegeben hatten.

Auch ich sah Miguel mit zusammengezogenen Augenbrauen an, "Das ist Dads Jacke.", feststellend zog ich an der Jacke, die Miguel anhatte, um sicher zu gehen, dass es die war.

"Ja, ich durfte sie mir ausleihen.", ein wenig zu stolz lächelte er mich an, doch ich schüttelte abwertend mit dem Kopf.
Wieso hatte er mir seine Jacke nicht gegeben, sondern Miguel? Ich ließ die Jacke los und schubste Miguel leicht von mir weg.

Schließlich kam auch schon unser Essen und wir verzogen uns von der Rollschuhbahn, um auf dem Parkplatz, auf meinen Bruder und Sam zu warten, während wir Pommes aßen.

"Ich hätte damals beim All-Valley niemals gedacht, dass Robby Keene dein Bruder ist. Ihr seid euch kein Stück ähnlich.", bemerkte Hawk, während er weiter zum Eingang starrte, doch er erwartete wohl keine  Antwort von mir, denn er sprach sofort weiter, "Wann musst du heute wieder Zuhause sein?"

Ich zuckte mit den Schultern, "Dad hat nichts gesagt."
Verstehend nickte Hawk und schob sich Pommes in den Mund, "Also freie Bahn."
"Sozusagen.", murmelte ich leise, während ich auf die Tür der Rollschuhbahn starrte.

Wir saßen einige Zeit lang da, ohne etwas zu sagen, bis Hawk sich seine Cola nahm und mich ansah. Auch die Pommes waren bereits leer, "Wird dein Dad nicht ausrasten, wenn er das erfährt?"

Schelmisch sah ich Hawk an und begann zu grinsen, "Von wem habe ich noch den Satz Er wird nichts erfahren gelernt?"
Plötzlich begann auch Hawk zu grinsen und dem zuzustimmen, als sich etwas am Eingang tat.

Ruckartig erhob sich Hawk. Auch ich stand schnell auf.
"Sie gehen zu einem Auto, schnell.", flüsterte er und wir rannten in den Schatten vom Parkplatz zu dem Auto rüber.

"Na sieh mal einer an. Das Traumpaar.", rief Hawk spöttisch, als wir näher kamen. Beide drehten sich sofort um und sahen uns an.
Mein Bruder hatte seinen typischen Echt Jetzt?-Blick aufgesetzt und sah von mir zu Hawk und wieder zurück.

"Habt ihr einen schönen Abend gehabt?", fragte ich die beiden fies, als ich auf sie zu ging.
Sofort gingen sie in Kampfposition, doch ich nicht. Ich wollte ihnen den Eindruck vermitteln, dass ich nur reden wollte.

"Was wollt ihr?", fragte LaRusso mich, sie wirkte etwas ängstlich.
Amüsiert lachte ich auf, "Was schon? Ich möchte nur ein bisschen mit meinem Bruder sprechen.", ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu, bevor ich einige Meter vor ihnen stehen blieb.

Auch Hawk blieb neben mir stehen. Im Gegensatz zu mir, merkte ich, wie es in ihm brodelte und er am liebsten zuschlagen würde, doch er wusste, dass es meine Angelegenheit war und er sich anpassen musste.

"Ach ja? Und was willst du mir erzählen? Dass ihr das mit dem Miyagi-Do wart?", kalt sag er mich an und ließ plötzlich seine Fäuste sinken.
Ich schüttelte mit dem Kopf und ging langsam weiter auf ihn zu, "In letzter Zeit was von Mum gehört? Nein? Ich schon.", ich versuchte ihn abzulenken, damit er keinen Verdacht schöpfte.

Kurz vor ihm blieb ich stehen und redete weiter, "Ich schätze ich soll dich von ihr grüßen.", aus meinem ernsten Blick wurde ein freudiger und im nächsten Moment schlug ich ihm mit voller Kraft in den Magen.

Robby stolperte zurück, ging in die hocke und hielt sich den Bauch.
Sam griff mich sofort an, doch ich wehrte es mit Leichtigkeit ab.
Robby hatte sich inzwischen wieder gefangen und ging auf Hawk los.

Cobra Kai: Der Weg von Enna LawrenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt