88. Mathetest

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"Ist doch gut. Robby brauchen wir nicht. Und das Gespräch bei meinem Lehrer war nicht so wichtig.", doch mein Dad unterbrach mich und wurde lauter, "Enna, mir ist jetzt nicht danach, also sei einfach still, okay?"

Ich sagte kein Wort mehr, bis wir die Wohnung betraten und mein Vater das Wort ergriff, "Abendessen musst du dir selber machen. Ich gehe schlafen.", er verzog sich in sein Zimmer und schloss die Tür.

Also kochte ich mir Nudeln und setzte mich vor den Fernseher.
Viel zu spät ging ich auch an diesem Abend schlafen, doch am nächsten Tag stand ich pünktlich zum Klingeln in meinem Klassenzimmer.

"Wie Sie hoffentlich noch wissen, schreiben wir heute einen Mathe Test. Also Hefte weg und Stifte raus.", sagte unser Lehrer unmotiviert, während er die Zettel austeilte.

Ich war noch nie gut in Mathe gewesen, doch ich strengte mich an. Nur leider waren schon die Aufgaben so kompliziert, dass ich gar nicht verstand, was verlangt wurde.

Grübelnd saß ich die ganze Stunde vor den Aufgaben und begann auf einigen Seiten eine Berechnung, die ich schnell wieder abbrach.

"Lief wohl nicht so gut, hm?", fragte mich Michael, als ich die Klasse verließ. Er stand  dort mit seinen Freunden, doch als er mich erblickte, kam er zu mir rüber.
"Mathe ist echt keine Stärke von mir.", seufzte ich, "Wie lief es bei dir?"
Er grinste vielsagend, "Sehr gut würde ich meinen.", er hielt kurz inne,  "Mach dir nichts daraus. Es ist nur Mat..."

Er konnte seinen Satz nicht zu Ende aussprechen. Es ging so schnell, dass ich nur verfolgen konnte, wie Michael gegen ein Schrank geschubst wurde.
"Was glaubst du, was du da tust?", hörte ich Hawk, der auf den am Boden liegenden Michael zutrat, aggressiv schreien.

Ehe ich mich versah packte er ihn und verpasste ihm eine.
Da die meisten Schüler den Schulkampf erlebt hatten, trauten sie sich nicht einzugreifen, doch ich ging dazwischen.

Wütend riss ich Hawk am Arm und zog ihn von Michael weg, "Was ist denn in dich gefahren?", fragte ich ihn viel zu laut.
Sofort riss er sich von mir los.
Er musterte erst mich, dann wieder Michael, "Was wollte er von dir?", fragte er immer noch aggressiv.

"Wir haben nur über den Mathe Test geredet!", sagte ich entsetzt.
Doch er sah es nicht ein.
Inzwischen waren Michaels Freunde gekommen, die ihm wieder auf die Beine halfen. Einer reichte ihm ein Tuch, um das Blut aus dem Gesicht zu wischen.

Doch bevor wir die Sache unter uns klären konnten, kam eine Lehrerin zu uns, "Was ist hier los?", sie versuchte das Geschehene zu deuten. Ihr Blick blieb sofort bei Hawk und mit stehen.

"Lawrence, Moskowitz, mitkommen.", sie richtete noch ein paar Worte an Michaels Freunde, bevor wir ihr folgten.
Sie setzte und vor das Büro des Direktors und trat durch die Türen.

Da wir nun alleine waren, versuchte ich Hawk erneut zur Rede zu stellen, "Was sollte das?", fragte ich erneut.
Das aggressive war sofort wieder da, als ich es ansprach.

Bevor er mir antworten konnte, war die Lehrerin zurück, "Eure Eltern sind informiert.", streng sah sie uns beide an, "Sie warten hier, bis sie eintreffen und mit dem Schulleiter reden.", sie verschwand wieder.

"Mit der Aktion hast du mich mit reingezogen.", beschwerte ich mich bei Hawk.
"Glaubst du ich guck mit an, wie er sich an dich ran macht oder was?", er verschränkte die Arme und sah mich an.

"Vielleicht wird es Zeit, dass wir das zwischen uns endlich klären.", sagte ich nun auch aggressiv.
Doch er antwortete mir nicht mehr, "Wir sollten erst das mit unseren Eltern hinter uns bringen."

Stur sah er nach vorne, holte sein Handy heraus und scrollte drin herum.
Ich hingegen starrte verträumt vor mich hin, bis Elis Mutter nach einiger Zeit auftauchte.
Sie schaffte es nicht ein Wort mit ihrem Sohn zu wechseln, denn der Schulleiter bat sie bereits herein.

Keine zehn Minuten später tauchte auch mein Vater auf. Anders als Elis Mutter holte er ihn nicht gleich herein.
"Was hast du jetzt wieder angestellt?", begrüßte er mich ungeduldig und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich sah von meinem Platz zu ihm auf, "Ich habe dieses Mal gar nichts gemacht.", sagte ich ehrlich, aber abweisend.
"Aha und das soll ich glauben? Du hast bestimmt wie die ganzen letzten Male nichts gemacht, habe ich Recht?"

Wütend stand ich auf und sah ihm in die Augen, "Vielleicht solltest du mir zur Abwechslung Mal glauben und nicht gleich verurteilen!", sagte ich nun lauter.

Schließlich erhob sich auch Hawk, "Sie sagt die Wahrheit, Mr. Lawrence. Ich bin Schuld, nicht Enna."
Mein Vater nickte, doch musterte ihn skeptisch, bis er ihn aufforderte zu erzählen was passiert war.

Als Hawk die Geschichte zu Ende erzählt hatte, nickte mein Vater erneut. Immer noch skeptisch sah er ihn an, "Du triffst dich nicht mehr mit meiner Tochter.", er schubste mich in eine Richtung, "Geh zum Auto."

"Aber Dad! Das kannst du nicht einfach entscheiden!", schrie ich nun laut.
Auch Hawk war entsetzt, doch er sagte nichts dazu.
"Ich bin dein Vater, natürlich kann ich das.", sagte er erstaunlich ruhig.

Er gab dem Schulleiter Bescheid, dass er mich mit nach Hause nehmen würde, doch er deutete ihm sich zu ihnen zu setzen. Schließlich wollte er sowieso noch mit ihm reden.
"Das kann er nicht verbieten.", zischte ich wütend.

Schließlich kam Hawks Mutter heraus, "Eli Moskowitz!", sagte sie wütend, als er auch schon aufstand.
Sie zog ihn wütend mit sich. Ich konnte sie noch schimpfen hören, als sie um die Ecke bogen.

Cobra Kai: Der Weg von Enna LawrenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt