Blinkende Lichter, Sirenen und Polizisten, die sich etwas zuriefen, doch von meinen Freunden war keine Spur.
Überfordert von der Situation rannte ich außer Atem in eine Seitenstraße und hielt den Atem an. In meiner Hand hielt ich nur noch einen kleinen Teil unserer Beute, ich beäugte das Geld. War so wenig Geld das alles hier wirklich Wert?
Vorsichtig lugte ich um die Ecke, die Situation schien sich langsam zu beruhigen. Bemüht, keine Geräusche zu machen, drehte ich mich um, um mich davon zu schleichen, doch ich stand plötzlich direkt vor einem der großen Polizisten, der mich aufgespürt hatte.
Ohne nachzudenken, drehte ich mich wieder um, nahm meine Beine in die Hand und rannte um mein Leben.
Der mittelalte Polizist folgte mir natürlich sofort und auch seine Kollegen kamen zur Unterstützung, bis sie mich schließlich am Anfang eines Parks überwältigen konnten."Wenn du dich wehrst, macht das alles nur noch schlimmer.", sie legten mir Handschellen an und zogen mich auf die Beine, "Wir nehmen dich mit auf die Wache, Enna.", sagte eine der Polizistin zu mir, "Es erschien mir nur logisch, dass du wieder ein Mal beteiligt warst.", sie notierte nebenbei etwas auf ihren Block und steckte ihn anschließend weg, als wir am Streifenwagen ankamen.
Der Polizist drückte mich unsanft in das Auto."Du kennst die Prozedur.", sagte der Polizist genervt, als wir auf der Wache ankamen und steckte mich in eine der Zellen. Zu meinem Glück bekam ich eine für mich alleine.
"Ich rufe deine Mutter und das Jugendamt an. So kann das nicht weiter gehen."Der Polizist ließ mich alleine und ich dachte über seine Worte nach. Das Jugendamt wurde noch nie informiert, wenn ich etwas angestellt hatte, musste ich nun in einen Jugendknast?
Die Gedanken schwebten in meinem Kopf auf und ab, bis schließlich die Polizistin an die Gitter kam, "Ich kann deine Mutter nicht erreichen, möchtest du warten oder soll ich jemand anderen informieren?", fragte sie freundlich.
Ich sah sie nur mit leerem Blick an und antwortete nicht. Es wäre wohl auch ein Wunder gewesen, wenn meine Mutter erreichbar gewesen wäre.
"Jemand vom Jugendamt ist unterwegs. Wir werden erst ein Mal ohne deine Mutter reden."Sie ließ mich und meine Gedanken wieder allein. Stumm sah ich, wie sie hinter einer Tür verschwand und telefonierte. Sie versuchte wohl noch ein Mal meine Mutter zu erreichen. Spöttisch lachte ich auf.
10 Minuten nach dem sie mich verlassen hatte, kam eine ältere Dame auf die Wache, sie ging auf den Polizisten hinter dem Tresen zu und redete mit ihm. Plötzlich sah sie in meine Richtung, als auch schon der Polizist mit einem Schlüssel auf mich zukam, "Denkst du es ist möglich ein Gespräch zu führen, ohne dass wir Angst haben müssen, dass du versuchst abzuhauen?"
Trotzig sah ich den Polizisten an, nickte jedoch. Er schloss die Zelle auf, packte mich grob am Arm und brachte mich in einen Raum mit einem Tisch und vier Stühlen.
Langsam setze ich mich. Die nette Polizistin war bereits da und brachte mir ein Glas Wasser, was ich in einem Zug leerte.
"Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen oder getrunken, Enna?", fragte die Frau von Jugendamt.Ich drehte mein Glas auf der Stelle und tat so, als würde ich überlegen, doch ich hatte nicht vor ihr zu antworten.
"Enna, wann warst du das letzte Mal Zuhause? Wann hast du deine Mutter zuletzt gesehen?", versuchte es nun die Polizistin und setzte sich zu uns an den Tisch."Vor drei Tagen war ich das letzte Mal Zuhause.", murmelte ich desinteressiert.
"Was ist mit der Schule?", redete wieder die Frau vom Jugendamt auf mich ein.
"Da gehe ich schon lange nicht mehr hin. Meine Mutter habe ich vor einer Woche das letzte Mal gesehen...", ich legte eine Pause ein, drehte das Glas auf den Kopf und schob es von einer in die andere Hand, "...sie war wohl nicht ganz bei sich.""Gibt es noch Verwandte?", fragte sie an die Polizistin gewendet.
"Meinen Bruder.", unterbrach ich sie sofort.
"Der auch Polizeilich nicht unbekannt ist. Jedoch ist es in letzter Zeit ruhig um ihn.", antwortete sie eindringlich, "Außerdem ist er erst 16.""Keine weiteren Verwandten?", fragte die alte Dame erneut.
Beide sahen mich an und ich schluckte. Auch der Polizist, der sichernd vor der Tür stand verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich brauche niemanden. Ich komme allein zurecht.""Ich glaube du weißt genau so gut, wie ich, dass wir hier nicht sitzen würden, wenn dem so wäre.", tadelnd sah mich die Frau vom Jugendamt an.
Die junge Polizistin erhob sich und nahm eine Akte an sich. Sie blätterte drin herum und sah mich eben Falls tadelnd an, "John Lawrence."
Es fühlte sich an, als würde mein Herz einen Aussetzer machen, als sie diesen Namen vorlas.
"Deine Mutter hat mir beim letzten Mal, als sie dich abholen musste seine Kontaktdaten gegeben. Sie sagte er wäre dein Vater."Langsam und verträumt nickte ich, "Ja, er ist mein Vater.", ich starrte weiter auf den Tisch, der vor mir stand.
"Dann weiß ich nicht, warum wir hier noch sitzen.", meldete sich die Dame vom Jugendamt zu Wort, "Bestellen Sie ihn her und ich regel die nächsten Schritte mit ihm.", sagte sie an die Polizistin gewandt."Das geht nicht!", laut erhob ich mich und sah sie wütend an.
Sofort kam der Polizist von der Tür und drückte mich unsanft zurück auf den Stuhl.
Fragend wurde ich angesehen."Ich habe ihn 2 Jahre lang nicht gesehen. Ich will nichts mit ihm zutun haben!", sprach ich laut.
"Gibt es einen Grund dafür? Hat er dir körperlichen Schaden zugefügt?", fragte sie nun besorgt.Doch ich schüttelte den Kopf, schließlich hatte mein Vater nie etwas getan. Und genau das war das Problem.
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Cobra Kai: Der Weg von Enna Lawrence
FanficEnna fand sich in einer völlig neuen Welt wieder, als sie nach all den Problemen mit der Polizei und ihrer instabilen Mutter schließlich bei ihrem Vater, Johnny Lawrence, landete. Sie war wütend und fühlte sich verraten, doch das Jugendamt hatte ent...