"Den will ich nicht mehr. Jeden Falls zurzeit nicht."
Nickend nahm er den Karton und stellte ihn in sein Zimmer. Ich hörte, dass er ihn öffnete und sich den Inhalt ansah.Kurze Zeit später stand er wieder im Türrahmen meines Zimmers, "Ich will nicht, dass du deinen Bruder oder deine Mum wegen mir hasst, okay?", sanft sah er mich an.
Ich stand vom Boden auf und schmiss einen Pullover auf mein Bett, "Sie hat sich im letzten Jahr nur zwei Mal gemeldet. Und das eine Mal nur, um dich anzuschreien.", ich schüttelte mit dem Kopf, "Und Robby ist ein Verräter."
Mein Vater wusste nicht, was er sagen sollte und sah einige Zeit nachdenklich zu Boden, "Ich will nur nicht, dass du einen der beiden hasst, nur weil ich meine Probleme mit ihnen habe, Enna. Mach meine Probleme nicht zu deinen."
Verstehend nickte ich, doch ich hatte meine Entscheidung getroffen.
Gerade, als er gegangen war rief ich ihn zurück, "Können wir mal was zusammen machen? Ich meine nur wir zwei, wir haben schließlich noch einige Jahre aufzuholen.", es fiel mir schwer diese Frage zu stellen.Genau so schwer tat sich mein Vater mit der Antwort, "Klar, bestimmt.", versuchte er glaubwürdig herauszubringen. Er nickte eifrig, "Machen wir."
Ich beobachtete meinen Dad, er schien auch nach so langer Zeit mit so einer Frage überfordert zu sein, obwohl ich schon so lange bei ihm war.Es sah aus, als wenn er wieder gehen wollen würde, doch er blieb stehen, "Und an was hast du da gedacht?"
Doch ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste nicht so ganz genau, was man mit seinem Dad unternahm."Vielleicht kannst du mir endlich das Fahren beibringen?", warf ich schnell ein, bevor er gehen konnte.
"Klar.", er nickte wieder, "Damit du nicht mehr einfach so das Auto klaust? Du hast doch bestimmt schon Mal Autos geklaut.", warf er mir plötzlich vor.Ein wenig ratlos sah ich ihn an, denn ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Den kleinen Vorfall, als ich in der Nacht das Auto meines Vaters klauen wollte, hatte ich fast schon vergessen. Aber dass er denken würde, dass ich Autos geklaut hätte ging zu weit.
"Ich werde mich darum kümmern.", sagte er schließlich und verließ mich. Er schien, als hätte er gemerkt, dass es blöd von ihm war, was er da sagte.
Ich war gespannt, ob er wirklich mit mir das Fahren üben würde oder es nur leere Worte waren.Einige Tage später traf ich mich mit Hawk vor dem Dojo. Begeistert zeigte er mir auf seinem Handy Videos von einem Turnier in Mexiko.
Es war wirklich beeindruckend und ich freute mich bereits seit dem letzten All-Valley auf das nächste Tunier. Doch ich musste noch härter trainieren, damit ich die Gegner mit Leichtigkeit besiegen konnte.Zur Abwechslung war beim heutigen Training Hawk für das Aufwärmen zuständig.
Wie so oft war Mr. Kreese auch da und sah beim Training zu.Mein Vater erklärte uns gerade eine neue Technik, bis Hawk eine Frage stellte.
Mein Dad hielt inne und wendete sich an Mr. Kreese, "Sensei Kreese, wollen Sie hier übernehmen?", sprach er seinen ehemaligen Sensei an.Begeistert sah ich zu Kreese. Mein Vater hatte sich entschieden, von nun an hatten wir also zwei Senseis.
Kreese schien ein wenig überrascht. Er wusste wohl nichts von der Entscheidung meines Vaters."Natürlich, Sensei Lawrence.", Kreese nahm den Platz meines Vaters ein, der sich zur Seite stellte.
Sofort hörte ich Miguel meinem Dad etwas zu flüstern, was ich nicht verstehen konnte. Sowieso war ich nun nur noch auf unseren neuen Sensei fixiert.Sensei Kreese erklärte uns ein wenig zu der Technik und führte sie ein Mal durch.
Anschließend sollten wir sie mit einem Partner üben.
"Hättest du das gedacht?", fragte Hawk mich begeistert, als wir übten.Ich schüttelte mit dem Kopf und setzte zum Tritt an, "Ich wusste, dass Dad am überlegen war, aber ich hätte niemals gedacht, dass er es wirklich tun würde.", genau so begeistert sah ich Hawk kurz an und sah anschließend zum neuen Sensei.
Hawk hatte jedoch nicht gemerkt, dass ich abgelenkt war und traf mich mit seinem Tritt im Bauch. Ich fiel erschrocken zu Boden und sah ihn entsetzt an.
"Was soll das?", fragte mein Vater und kam sofort zu uns herüber, als Hawk schon dabei war mir aufzuhelfen."Wechselt die Partner. Lawrence, Diaz und Hawk, Robinson.", er zog mich von Hawk weg und schubste mich leicht in Miguels Richtung, bevor er weiter durch das Dojo ging, um zu sehen, ob alle die Übungen richtig machten.
Ich hatte keine Lust auf Miguel. Er hatte sich verändert und war in meinen Augen nicht mehr so wie früher.
Doch wir trainierten zusammen, sprachen aber kein Wort währenddessen miteinander.
Nicht reden passte nicht zu Miguel, er sprach sonst so oft ununterbrochen mit mir."Ist was?", fragte ich schließlich und brach die Übung ab.
Miguel kam näher und flüsterte mir etwas ins Ohr, "Ich habe meine Bedenken mit Kreese."
Er sah mich abwartend an, doch ich zog nur meine Augenbrauen hoch, "Was?", fragte ich nicht verstehend.
Doch Miguel winkte ab, als mein Dad das Training beendete.Beim nächsten Training kämpften mein Dad und sein Alter Sensei sogar gegeneinander. Es war beeindruckend dem zuzusehen. Auch Hawk und Miguel sahen begeistert zu.
Anschließend wiederholten wir die Technik aus dem letzten Training."Holt euch eine Cola und wartet draußen.", forderte mein Dad Miguel und mich nach dem Training auf. Er drückte mir Geld in die Hand und deutete zur Tür.
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Cobra Kai: Der Weg von Enna Lawrence
FanfictionEnna fand sich in einer völlig neuen Welt wieder, als sie nach all den Problemen mit der Polizei und ihrer instabilen Mutter schließlich bei ihrem Vater, Johnny Lawrence, landete. Sie war wütend und fühlte sich verraten, doch das Jugendamt hatte ent...