Du hast mir Beigebracht zu lieben

Kapitel 108

Samira

Was hat Wincent da gerade gesagt, das kann er doch nicht wirklich ernst meinen. Sprachlos schaue ich einen Moment Wincent an und zwar sprachlos. „Wincent", kommt es im ernsten Ton von Anna. „Ja?", fragt er nach. „Das ist doch nicht dein Ernst oder?", fragt sie ihn. „Doch das meine ich."
„Sei froh das ich dir noch keine Termine angenommen habe.", erwidert Anna. „Sonst hätte ich doch nicht zugesagt."
„Gut, wann startet denn die Tour im Sommer?", wendet sich Anna jetzt an mich. „Em, klar Moment.", damit wende ich mich meinem Handy zu und rufe die Tourplanung des Sommers auf. „Nun, wir starten am 29sten Juni mit der erste Show.", antworte ich Anna. „Wincent und wann kommst du zurück?", fragt Anna ihn. „Nun Ende Mai oder Anfang Juni", antwortet er. „Passt das mit den Proben?"
„Klar, unter Druck arbeiten wir immer am besten."
„Na, wenn du das sagst."
„Ja, klar", grinst er. „Super dann haben wir Kein Problem", damit gibt Anna ihr Go. In dem Moment klingelt Wincent's Handy. Sofort schaut er auf das Display seines Handy. „Entschuldigt mich kurz, die Damen, ist meine Mum ist bestimmt wegen Opa.", mit diesen Worten lässt Wincent uns beiden im Wohnzimmer zurück.
"Das ist jetzt nicht sein Ernst oder Samira?", fragt mich Anna direkt. "Scheinbar meint er das doch ernst.", erwidere. Ich weiß jetzt auch nicht, was ich dazu sagen soll. Wir sind in einer festen Beziehung und Wincent sieht es nicht ein mich in irgendeiner weise darüber zu informieren, dass er nach Peru will um bei seinen projekt zu helfen. Klar ich finde es wunderbar, dass er das machen will. Aber irgendwie fühle ich mich gerade wie auf das Abstellgleis abgesetzt. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. "Du wusstest scheinbar auch nichts davon, dass er auswandern will für einige Monaten.", stellt Anna sofort fest. Sofort nicke ich ihr zustimmend zu. "Richtig, ich wusste es genauso wenig wie du Anna. Ich dachte wir sind einer Beziehung und eigentlich erzählt man sich in einer Beziehung doch alles oder habe ich das Konzept einer Beziehung falsch verstanden. Zumindest war das so als ich Mit Fabian zusammen war. Wir haben uns alles erzählt, naja, bis ich mich ihm gegenüber irgendwie verschlossen habe."
"Kann ich verstehen, Wincent ist dir schon sehr wichtig.", stellt Anna fest. "Ja, das ist er, immerhin hat Wincent mir auch durch die schwere Zeit mit meinen Depressionen geholfen, er versteht mich wie kein anderer. Ich meine er hat mich wirklich verstanden. Das dabei Liebe entstanden ist, durch diese intensive Zeit, die wir miteinander verbracht haben, konnte wahrscheinlich keiner von uns beiden erahnen."
"Ihr beide tut euch verdammt gut das merkt man einfach."
"Ja, Wincent ist ein besonderer Mann für mich in mein Leben geworden. Ich habe nie gedacht das ich jemals so lieben werde wie ich es jetzt einfach tue. Ich bin glücklich und irgendwie helft mir das auch einfach in meinem Leben klar zukommen. Seit ich Wincent an meiner seite habe hatte ich einfach kein Rückfall mehr, ich glaube, sonst würden wir hier jetzt nicht sein, wo wir gerade sind. Er hat mir so vieles gezeigt und beigebracht ich bin mit ihm einfach so viel mehr."
"Und ich bin mit dir so viel mehr mein schatz", kommen die Worte von Wincent und im nächsten Moment umschlingt er seine Arme um meinen Körper.

"Samira, wir telefonieren einfach nochmal und machen dann ein Termin aus wegen der weiteren Planung der zwei Touren ok?", fragend schaut Anna zu mir wie wir an der Wohnungstüre stehen. "Ja, genau so machen wir das, finde ich eine wirklich gute Idee.", stimme ich ihr zu. "Super, dann melde ich mich bei dir.", damit wendet sich Anna von mir ab.
"So zu dir, ich schicke dir bevor du in 2 Tage abfliegst alle drehdaten zu The Voice Kids zu und dann sehen wir uns in Berlin wieder. Pass auf dich auf und mach kein Unsinn."
"Ja, Mamaaa", dabei wirkt Wincent ein wenig genervt. Oh, oh jetzt scheint er irgendwie auch noch genervt zu sein, nun ob das ein Gutes Zeichen ist. "Also, machts gut und wir hören oder sehen uns dann.", spricht Anna bevor sie meine Wohnung hinter sich lässt. Ich schließe hinter ihr die Türe und lehne mich dagegen. "Es tut mi..", setzt Wincent an dich ich stoppen ihn sofort. "Ich will kein Entschuldigung oder irgendwas in dieser Art hören damit das klar ist.", erhebe ich ernst meine Stimme. "Gut, ich sage nichts.", murmelt Wincent vor sich hin. "Ja, ist auch besser so.", ich stoße mich von der Wohnungstüre ab und greife nach Wincent's Hand und ziehe ihn hinter mir her.
Sofort setzten wir uns beide wieder ins Wohnzimmer. "Wincent, was den..", sofort breche ich ab als mir schlecht ist. Sofort springe ich auf und verschwinde ganz schnell ins Badezimmer.

Sofort sinke ich über das Klo und übergebe mich. "Sami, schatz alles in Ordnung?", kommt die Frage von hinten von Wincent. Ich will etwas sagen doch dazu bin ich nicht in der Lage. Wincent nimmt mein Haar und legt es ganz hinter mein rücken. "Ich bin da Liebling.", spricht er sanft zu mir. Dabei streichelt er meine Wangen. Nach einigen Minuten geht es und Wincent hilft mir auf. Gemeinsam setzen wir uns auf das Sofa. "Soll ich dir ein Tee machen schatz?", fragt er mich. Ich kann nicht einfach eine auf Heile Welt machen. Wincent hat es ja nicht mal für wichtig empfunden mich darüber aufzuklären das er nach Peru geht. Das macht man so doch nicht oder verstehe ich das Thema Beziehung einfach falsch. Ich weiß es einfach nicht!
"Einen Tee kann ich mir auch selber machen.", grummel ich. "Ich verstehe, dass du gerade schlechte Laune hast, Sami, wenn es dir nicht gut geht. Aber lass mich doch wenigstens dir helfen.", spricht Wincent auf mich ein. "Das bildest du dir doch einfach nur ein Wincent, mir geht es bestens. Ich habe das gerade auch einfach nur gespielt.", gebe ich empört von mir. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich davon halten soll. Er will sich jetzt um mich kümmern, super, das kann ich in Zukunft auch alleine, dazu brauche ich keine Hilfe. "Samira, beruhig dich mal. Was drehst du denn jetzt so durch?", fragt er mich. Er fragt mich gerade wirklich, warum ich so durchdrehe, kann er sich doch wohl denken, das ist doch wirklich gerade das allerletzte mir solch eine Frage zu stellen.
"Das fragst du mich nicht wirklich gerade ernsthaft?", frage ich ihn. "Doch, was ist los?"
"Wincent, das ist nicht dein Ernst." Du gehst wegen des Projektes so lange weg. Wie hast du dir das eigentlich vorgestellt, wir sehen uns dann einige Monaten einfach nicht mehr. Du hälst es nicht einmal ansatzweise für wichtig mich darüber zu informieren dass du weg bist. Ich erfahre das einfach so nebenbei als deine Angestellte. Ich finde das gerade nicht sehr vertrauenswürdig.", werde ich etwas lauter.
"Beruhig dich doch Samira"
"NEIN!!!", kommen die Worte aus mir raus. "Ich werde mich jetzt nicht beruhigen, ich habe jeden guten Grund mich aufzuregen. Du denkst scheinbar ganz schlecht von mir, wenn du nicht mal in der Lage bist, mich vorher zu informieren, was du vor hast."
"Ich dachte ich sags euch beide gemeinsam anstatt mich irgendwie zwei mal zu erklären.", dabei rauft Wincent sich das Haar. "Du vertraust mir nicht, ich finde das wirklich toll was du da bewirken willst. Dafür hast du schon immer mein ganzen Respekt seitdem ich dich kenne und davon weiß. Auch weil es für Kinder ist, wir lieben beide Kinder das wissen wir wohl. Aber damit hast du mir klar gemacht wie sehr du mir vertraust so hat unsere Beziehung einfach kein Sinn!!!", dabei komme ich richtig in Rage. "Was soll das bedeuten?, bedeutet das etwa dass du damit unsere Beziehung in den Sand setzt?", fragt mich Wincent.
"Du vertraust mir nicht das hast du damit bewiesen. Ja, das bedeutet, ich tue hiermit unsere Beziehung in den Sand setzen.."