Kapitel 149

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Samira

Gemeinsam mit Wincent bleibe ich vor dem Grab meiner Eltern stehen. Unsicher schaue ich Wincent an. Er nickt mir zu. "Hey Mama, Hey Papa", fange ich an zu sprechen und muss kurz schwer schlucken.
"Ich muss euch etwas erzählen..", setze ich an, weiter zu sprechen.
"Das hier ist Wincent, aber das wisst ihr ja, das letzte Mal, als ich hier war. Da kam er und hat mich aufgefangen. Wincent und ich machen gerade eine sehr schwere Zeit durch. Ich bin erst vor einige Tage aus dem Komma aufgewacht! Ich kann das ganz auch noch nicht so ganz begreifen. Wincent und ich hätten einen gemeinsam Sohn erwartet, wir haben ihn Paul genannt. Ich habe ihn verloren und damit kämpfen wir beide gerade sehr. Wir nenne Paul ein Sternenkind. Wir dachten damit Paul nicht so allein ist und wir ein Ort haben wo wir nicht nur an euch sondern auch an Paul denken können ist er bei euch gut aufgehoben. Ich weiß ihr werdet als Oma und Opa gut auf Paul aufpassen. Ich liebe euch", spreche ich. Wincent schlängt seine Finger um meine.
Einen Moment schauen wir beide gemeinsam auf das Grab meiner Eltern. "Bereit?", fragt mich Wincent nach einer Weile der Stille. "Ja, mit dir schaffe ich das", antworte ich ihm. Gemeinsam gehen wir in die hocke. Wincent nimmt die kleine Schaufel zur Hand. "Leg deine auf meine", spricht er sanft zu mir. Ich nicke ihm zu und lege meine Hand um die seine. Gemeinsam graben wir ein kleines Loch. "So!", spricht er beide lassen wir die kleine Schachtel in das gegrabene Loch sinken.
"Paul, wir werden dich immer in unserem Herz tragen", spreche ich. "Für immer und ewig", ergänzt Wincent dazu. Gemeinsam machen wir das Loch zu und dabei laufen uns beide die Tränen.

Wir beide erheben uns als das Grab zu ist. Sofort nehmen Wincent und ich uns in den Arm. Wir schauen beide in den Himmel, als es anfängt zu regnen. Ist das ein Zeichen, will uns der Himmel damit etwas sagen. "Wir werden dich immer bei uns tragen", sprechen Wincent und ich gemeinsam.
Einen Moment bleiben wir stehen.
Wincent und ich machen gemeinsam die Grabkerze an, bevor wir sie abgedeckt abstellen. Einen Moment schauen wir gemeinsam auf das Grab meiner Eltern und nun auch das Grab von Paul.
"Bis bald", spreche ich leise.
Wir atmen tief durch, bevor wir uns beide vom Grab abwendet und Hand in Hand den Friedhof verlassen.

"Wincent", spreche ich nach einer, weil zu ihm, nachdem wir schon eine ganze Weile auf der Couch in unserer Wohngemeinschaft sitzen. "Wissen die andere denn bescheid das ich im Komma lag?", frage ich ihn ganz unsicher. Er nickt. "Sie haben alle frage gestellt wieso Amelie deinen Job macht und nicht du selber. Ich dachte, es wäre richtig das ich ihnen sage, was passiert ist", klärt mich Wincent auf.
"Das war richtig! Wissen sie denn auch das ich wieder wach bin?", frage ich ebenso weiter. "Amelie weiß es aber ich weiß nicht ob sie es das dem Rest vom Team gesagt hat. Die werden sich allerdings gefragt haben, warum ich auf einmal aus Rosenheim verschwunden bin", spricht er. "Würdest du Ihnen eine Nachricht schreiben, ob sie morgen oder heute Abend zeit haben?", fragend schaue ich Wincent an. "Klar, kann ich das machen. Aber was hast du den vor Sami?", mustert er mich fragend. "Ich möchte gerne einen Videoanruf machen und mit ihnen reden. Ihnen sagen das es mir gut geht, irgendwie so weit es eben möglich ist, ich will einfach meine Kollegen sehen, die so etwas wie meine Freunde für mich geworden sind, kannst du das verstehen?"
"Ja, Sami, das kann ich sehr gut verstehen", lächelt er mich an. "Ich werde Ihnen eine Nachricht schreiben. Aber bevor ich sie abschicke. Lass ich sie dich Lesen ok?", schaut Wincent mich an. "In Ordnung", ich nicke ihm zu.
Ich beobachte Wincent dabei, wie er sein Handy entsperrt und dann den Gruppenchat vom Team auf macht und im nächsten Moment fängt Wincent auch an, eine Nachricht zu schreiben.

Nach einer weile des Tippen reicht mir Wincent sein Handy. "Du kannst es gleich dann abschicken wenn die Nachricht so in Ordnung ist!", spricht er dazu. Ich nicke ihm zu.
"Hey ihr lieben, es tut mir leid, dass ich so schnell weg war nachdem Konzert in Rosenheim. Es war ein Notfall aber das hat euch Amelie sicher allen gesagt. Ich habe etwas wichtiges mit euch zu besprechen wegen der Tour im Herbst. Ich schlage vor, wir machen das alle Facetime. Sagt mir doch einfach bescheid ob es euch heute abend oder doch lieber morgen abend besser für euch passt. Euer Wincent", lese ich seine Nachricht. So wie Wincent die Nachricht geschrieben hat muss ich nichts weiter ändern. Immerhin soll es eine Überraschung sein.
So schicke ich die Nachricht sofort ab und reiche gleich darauf Wincent wieder sein Handy. "Hast du gut geschrieben", lächel ich ihn an. "So ahnt wirklich keiner das es doch nicht so wichtig ist, wobei mir ist das schon sehr wichtig diese tolle Menschen zu sehen wenn ich schon auf Tour nicht dabei sein konnte", spreche ich dazu. "Das kann ich verstehen, die haben dich auch alle sehr vermisst!", antwortet mir Wincent darauf.
"Ich liebe dieses Team einfach", gebe ich zu.
Wincent lächelt, "ich finde auch du passt super in dieses Team, ich bin froh das du bei uns bist", dabei streichelt Wincent ganz sanft meine Wange. Wir beide schrecken zusammen, als Wincent's Handy auf dem Wohnzimmertisch am Eskalieren ist. "Ohhh", kommt es von seinen Lippen.
Neugierig greift Wincent nach seinem Handy, ich beobachte ihn ganz genau dabei. Sofort kommt ein Lächeln auf seinen Lippen. Muss ich jetzt Angst bekommen, so wie Wincent hier gerade am Grinsen ist?
Ich sehe Wincent dabei zu, wie er ab und zu etwas in sein Handy schreibt. Sie scheinen in der Gruppe das vermute ich zumindest hin und her zu schreiben. Wo ist denn eigentlich mein Handy? Wincent macht mich jetzt wirklich neugierig ich will wissen was die in der Gruppe schreiben.
Wincent schaut auf und grinst mich ganz zufrieden an. "Jetzt sag schon, was sagen sie?", kommt die Frage ganz schnell und einfach über meine Lippen.
"Wir beide haben heute Abend ein Date!..."

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