Du hast mir Beigebracht zu lieben

Kapitel 154

Samira

Wincent rennt von mir davon. Ich muss schwer schlucken als ich sehe wie Wincent aus dem Zimmer flüchtet ich sehe noch in allerletzter Sekunde wie er im Badezimmer verschwindet. Shit, ihm geht es wirklich nicht gut. Jetzt verstehe ich ihn, wie er sich gefühlt haben muss, wenn ich einfach abgehauen bin. Ich meine er muss ziemlich durcheinander sein. Ja, gebe zu ich bin an dem ganzen auch nicht unbedingt unschuldig dran. Ich habe auch mein Teil dazu beigetragen.
Fuck was mache ich denn jetzt nur. Vielleicht kann Lena mir helfen, wenn jemand ziemlich gut mit der Situation umgehen kann, dann sie. Ich meine sie kennt Wincent ja auch viel besser wie ich. Ich habe ihn noch nie so erlebt!
Ich schlucke schwer und verlasse sein Schlafzimmer. Ich gehe an die Badezimmertür. "Wincent", spreche ich seinen Namen aus. "Was ist?", kommt es ziemlich angenervt von ihm. Ich verstehe, ich bin nicht wirklich ein guter Gesprächspartner, gerade für ihn am besten lasse ich ihn einfach nur in Ruhe!
"Ich will dich nicht nerven, ich wollte dir nur sagen, dass ich das Abendessen vorbereite, falls du mich suchst, ich bin in der Küche", versuche ich behutsam mit ihm zu sprechen. "Ok", antwortet er und dann kommt nichts weiter. "Na dann", spreche ich mit mir selbst und verschwinde sofort in die Küche. Sofort mache ich mich an das Werk, um alles zusammen zu suchen. Ich muss jetzt wirklich irgendwas machen, sonst werde ich echt noch verrückt!
Mit diesen Gedanken hole ich alles aus dem Kühlschrank und Vorratsschrank was ich brauche. Ich schrecke zusammen, als Wincent's Zimmertür laut zu fällt.

Gerade als ich fertig bin, erscheint Wincent in der Küche. Sofort schaue ich ihn an. "Kann ich dir irgendwie helfen?", frage ich ihn. "Wo hast du meinen Rucksack hin?", fragt er mich. "Ich habe ihn im Flur bei der Garderobe hingestellt wieso willst du wieder gehen?", frage ich ihn und muss schwer schlucken. "Nein Samira, ich will nicht weg gehen. Mein Handy ist leer und das Ladekabel ist im Rucksack noch drin. Ich wollte Lena anrufen", spricht er zu mir. "Soll ich sie Anrufen?", frage ich ihn. "Würdest du das tun?", fragt er mich. "Klar, was soll ich ihr denn sagen?", frage ich ihn weiter. "Kannst du sie fragen ob sie Zeit hat. Ich glaube ich brauche meine Therapeutin", antwortet er mir. "Mache ich", sofort nehme ich mein Handy zur Hand.
Ich beobachte Wincent dabei, wie er eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nimmt. "Ich bin wieder im Zimmer", damit verschwindet Wincent während ich mir mein Handy ans Ohr halte. "Samira?", kommt Fragend mein Name als Lena meinen Anruf annimmt. "Ja, ich bin es", antworte ich ihr. "Wie geht es dir?", fragt sie mich direkt. "Mir geht es gut, aber ich glaube Wincent braucht dich. Sein Handy ist leer, ich habe ihm gesagt das ich dir bescheid sage das er dich gerade brauche. Ihm beschäftigt etwas, aber mir geht er in der Sache aus dem Weg, kannst du kommen?", frage ich ganz unsicher meine Patentante. "Klar, ich mache mich sofort auf den Weg", antwortet sie mir. "Ich Danke dir bis gleich", damit beenden wir das Telefonat. Ich muss zugeben ich mache mir jetzt wirklich sorgen um Wincent. So Distanziert war er mir gegenüber noch nie. Eigentlich war er immer der Mensch der mich aufgefangen hat wenn es mir nicht gut ging. Ich muss jetzt auch einfach für ihn da sein auch wenn das vorerst nur bedeutet das ich Lena anrufen konnte. Da muss ich wohl abwarten.
Ich fange an, die Küche zu putzen und alles fertig zu machen. Gerade als ich die Arbeitsfläche trocknen will, klingelt es. Ich gehe an die Tür und mache unten auf, bevor ich die Wohnungstüre aufmache. Es geht einen Moment und dann sehe ich Lena. "Hey", spricht sie, als sie vor mir steht und dann nimmt sie mich in den Arm.
"Gehts dir besser?", fragt sie mich wie ich die Wohnungstüre zu mache. "Es geht, ich habe mich mittlerweile besser damit auseinander gesetzt das wir Paul verloren haben. Im Herzen wird er immer bei uns sein. Ich glaube nur Wincent kommt damit nicht so ganz klar. Ich vermute es nur, ich kann das schlecht einschätze. Lena ich mache mir wirklich sorgen um ihn", spreche ich zu ihr. "Kann ich verstehen das ist auch nicht einfach", beruhigt sie mich. "Du findest ihn in sein Zimmer. Ich hab noch ein wenig Haushalt zu tun", spreche ich zu Lena. "Mach, das" spricht sie zu mir. Ich nicke ihr zu und verschwinde sofort wieder in der Küche. Hoffentlich kann Lena ihm irgendwie helfen.

Wincent

Ich habe es in ihren Augen sehen. Samira war wirklich verletzt weil ich sie von mir stoße, aber was soll ich den machen. Ich meine ich will diese Frau so sehr viel mehr als meine beste Freundin haben aber das geht nicht. Sie wird mir das immer und immer wieder vorhalten was ich getan habe. Dazu kommt dass mit Paul das hat uns beide schon genug runter gezogen. Ich kann Sami jetzt nicht auch noch mit runter ziehen ich meine ich bin ganz froh das es ihr so weit ok geht sie hat die letzten Jahre einfach genug durch gemacht.
Ich Liebe sie und genau deswegen kann ich sie nicht mit in den Abgrund ziehen das geht einfach nicht, das ist einfach zu gefährlich, dass sie mit fällt das werde ich mir sonst nie verzeihen können, wenn genau das passiert.
Ich schrecke zusammen als es an meiner Zimmertür klopft. "Ja", antworte ich sofort erscheint Lena's Gesicht im Türrahmen. "Mira, hat mir erzählt das du mich brauchst", spricht sie. "Ja", antworte ich ihr. Lena betretet mein Zimmer und macht hinter sich direkt die Türe zu. Sie setzt sich neben mir auf mein Bett. "Da bin ich", spricht sie. "Ich verletzte Sami gerade oder?", frage ich sie. Sofort schüttel Lena den Kopf. "Du verletzt sie nicht, sie kann dich verstehen. Sie macht sich dennoch sorgen um dich, das hat sie mir gerade gesagt", antwortet mir Lena. "Was macht sie gerade?", frage ich unsicher Lena. "Wenn du Angst hast dass sie uns belauscht. Das macht sie nicht. Sie ist sofort in die Küche. Sie meinte sie hat noch etwas Haushalt zu machen. Wir sind alleine und haben unsere Ruhe", spricht Lena beruhigend auf mich ein. "Ich will mich so gerne Sami anvertrauen aber ich habe einfach Angst, ich habe Angst sie mit runter zu ziehen und irgendwie hängt ja alles zusammen, verstehst du?"
"Inwiefern hängt denn alles zusammen Wincent?"
"Paul, Sami ich meine irgendwie habe ich sie beide verloren", ich schlucke schwer. "Klar, ich bin selber schuld, dass es so gekommen ist, dass Samira sich von mir getrennt hat. Ich meine das war eine Scheiß Aktion von mir, die kann ich mir heute ja selber nicht verzeihen. Als ich dann erfahren habe das wir Eltern geworden sind habe ich Hoffnung gesehen, Hoffnung für uns aber irgendwie scheint mir das alles zu entgleiten. Wir haben Paul verloren und es kommt mir gerade alles so vor, als entgleitet mir jetzt alles komplett. Ich weiß einfach nicht. Ich will Sami Lieben, ich will ihr alles geben. Sie ist alles was ich habe und ich mag ihr so gerne sagen wie viel sie mir bedeutet und das ich sie liebe. Aber das geht alles nicht. Ich kann nicht noch weiter um sie Kämpfen ich werde Müde von dieser ganzen Kämpferei, aber dabei liebe ich Sami so sehr", kommt es alles aus mir raus.
"Ihr sollte beide das Gespräch suchen Wincent. Ihr sollte beide sprechen. Eure Mitte finden, wenn du willst, kann ich Sami darauf auch aufmerksam machen aber sonst macht ihr euch beide kaputt und ich weiß ja wie viel sie dir bedeutet. Ich kenne dich schon ziemlich lange und du bist ein Gefühlsmensch und wenn dir was wichtig ist, ziehst du es durch, das macht deinen Dickkopf aus", macht Lena mir klar.
"Du meinst, wir sollten miteinander reden?", Frage ich sie ganz unsicher.
"Ja, das solltet ihr Wincent, sonst wirst du daran zugrunde gehen!.."