Du hast mir Beigebracht zu lieben

Kapitel 121

Wincent

Es kommt mein Kompass zum vorschein. Sofort bin ich erstaunt. "Sami.", kommen die Worte von meinen Lippen. Ich nehme den Kompass aus der Schachtel. "Wow!", spreche ich sprachlos als ich die Gravur hinten auf den Kompass entdecke.
"Damit du den Ort auch findest wo du ankommen kannst.", steht drauf. "Du bist doch wirklich verrückt Sami."
"Nein ich bin nicht verrückt, ich wollte dir einfach nur mal danke sagen. Danke das du da warst und mir geholfen hast aus diesem Loch zu kommen und mich in die richtige Richtung zu weisen", spricht Sami sich von der Seele.
Diese Frau ist wirklich der Wahnsinn. Aber ich werde alles tun immer wieder nur damit es ihr gut geht.
Ich beobachte Sami ganz genau und sehe etwas Traurigkeit in ihren Gesicht.

Samira

"Hey Sami", spricht er und legt das Geschenk auf dem Tisch ab. Wincent greift nach meiner Hand. "Wir haben beide eine schwere Zeit durch, bei dir war das alles noch viel schlimmer. Du hattest keine Familie mehr und das was du an Familie hattest hat sich abgewendet. Ich mag dein Bruder nicht aber das ist jetzt wirklich egal. Aber es war für mich selbstverständlich. Ich bemerkt wie zerbrochen du warst als wir uns kennengelernt haben aber ich habe auch diese besondere Verbindung zwischen uns gespürt."
Seine Worte treiben mir fast Tränen in die Augen und ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll.
"Freunde unterstützen sich maus. Ich meine auch wenn es kein Wir mehr gibt als Paar sind Freunde immer noch. Ich glaube das ist ganz viel wert. Ich gebe die Hoffnung nicht auf das wir mehr als Freunde sind. Aber ich muss ehrlich zugeben jetzt im nachhinein konnte ich deine Entscheidung verstehen.", Wincents Worte treffen mich so unerwartet. Er ist so Goldig, ich glaube ich kann mir kein besseren Vater für diesen kleinen Punkt in meinem Bauch vorstellen. Soll ich es ihm sagen?
"Hey Sami, was beschäftigt dich?", Wincent reißt mich sofort aus meinen Gedanken. Nein, ich warte bis ich aus der Gefahrenzone raus bin, genau so werde ich es einfach machen. "Wieso denkst du das?", frage ich nach. "Du hast mit deiner Stirn gerunzelt und ich kenne dich mittlerweile so gut und weiß das wenn du deine Stirn runzelst dich etwas beschäftigt.", stellt er klar. Verdammt er kennt mich einfach viel zu gut. "Es ist nur, ich werde langsam müde und ich glaube ich gehe langsam ins Bett.", antworte ich ihm. "Ok, dann lass ich dich alleine.", erwidert er und erhebt sich neben mir und ich tue es ihm gleich. "Wo willst du hin?", frage ich ihn. "Zu Lena und Leon, sie haben mir freundlicherweise einen Unterschlupf gewährt, bevor ich irgendwo ein Hotel nehme. "Schlaf doch hier.", kommen ganz unerwartet die Worte aus mir raus. "Sicher Sami?", fragend schaut mich Wincent an. "Wincent, du hast meinen Wohnungsschlüssel und denn sollst du auch wirklich behalten. Du sollst ein zu Hause haben wenn du in München bist. Bitte bleib hier, du kannst auch auf dem Sofa schlafen wenn dir das Lieber ist und wenn du von Peru zurück bist kannst du ja das leere Zimmer als deins nehme.", kommen weiter die Worte aus mir raus gesprudelt. Habe ich das gerade das wirklich getan. Es scheint so. "Du meinst das ernst oder?", fragt Wincent mich.
"Ja, das Zimmer steht doch eh leer. Vielleicht kann ich meinen besten Freund ganz gut gebrauchen, wenn er wieder voll in Deutschland ist."
Im nächsten Moment zieht Wincent mich ganz fest in seine Arme. "Ich glaube, ich nehme das Angebot meiner besten freundin sehr gerne an. Ich denke auch das ich gerne bei ihr bin wenn sie mich braucht und ich in München bin.", bei den Worten erkenne ich sofort ein lächeln auf seinen Lippen.
Wir beide lösen uns voneinander. Wincent lächelt mich an. "Dann nehme ich die Couch.", antwortet er grinsend. Ich nicke ihm zu. "Du weißt ja wo alles ist. Gute Nacht Bester Freund.", ich stelle mich kurz auf die Zehenspitze ich gebe Wincent einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht Maus", er gibt mir ebenso ein Kuss auf meine Wange. Lächelnd verlasse ich die Küche.

Am nächsten Morgen

Ich werde wach als ich den leckeren Duft von Rührei in meine Nase kommt. Sofort schrecke ich auf. Ist Wincent etwa schon wach?
Ich erhebe mich langsam aus dem Bett und schlürfe aus mein Schlafzimmer. "Wincent?", fragend kommt mein Name aus mir raus als ich die Küche betrete. Grinsend schaut mich Wincent an. "Guten Morgen Maus."
"Guten Morgen, wo ist den der morgige Muffel Wincent Weiss hin?", mustere ich ihn fragend. "Ich war schon wach, ich dachte ich kann mich nützlich machen und uns etwas zum Frühstück richten. Ich war auch schon beim Bäcker und habe Brötchen geholt.", lächelt er. "Ohne Auto?, der nächste Bäcker ist doch so weit weg.", stelle ich fest.
"Nun, das stimmt nicht ganz. Ich hab mein Auto nur gestern wo anders geparkt damit du nicht bemerkst das ich da bin. Das sollte eine Überraschung sein.", grinst er während er die Eier auf zwei Frühstücksteller verteilt. "Oh, ja die Überraschung ist dir gelungen.", antworte ich als ich dabei den Frühstückstisch mustere der liebevoll hergerichtet ist.
"Setzt dich doch, bin gleich da", lächelt Wincent mich an. Ich nicke ihm zu und nehme am gedeckten Tisch Platz. Wincent stellt unsere Teller mit dem Rührei, Avocado, Gurken und etwas Tomaten auf den Tisch. Ich komme nicht mehr aus den Staunen raus. Wincent Weiss du erreichst es gleich mich noch viel mehr um den Finger zu wickeln. Schmunzel ich etwas.
"Ich nehme an Himbeere Vanille ist immer noch dein Lieblingstee.", spricht er als er eine Tasse Tee vor mich stellt. "Ja, das ist immer noch so.", stimme ich ihm zu. "Habe ich gemerkt, als ich die Schublade aufgemacht.", spricht Wincent wie er sich zu mir an den Tisch setzt.
"Guten Appetit", spricht er. "Danke, dir auch Winc", lächel ich ihn an. Sofort greife ich nach ein Brötchen im Brotkorb. Gemeinsam genießen wir beide schweigend unser Frühstück.

"Du Sami, ich habe mir etwas überlegt.", spricht Wincent als wir gerade das ganze Geschirr in die Spülmaschine räumen. "Ja, was denn?", frage ich Wincent sofort. "Ich hab ja noch bei Fabi mein altes Bett verstaut im Keller, weil das ja nicht in mein Haus reingepasst zu dem Ambiente. Aber in das Zimmer könnte das ganz gut reinpassen, dann müsste ich das nicht entsorgen. Das ist so ein selbst zusammen gewerkeltes Bett aus Holzpaletten, ich könnte das abholen, dann habe ich wenigsten das hier.", antwortet Wincent mir. "Heute?", frage ich ihn. "Ja, also wenn das für dich in Ordnung ist."
"Klar, wenn du das alleine machen kannst. Ich darf nicht schwer tragen.", antworte ich. "Wieso darfst, du nicht schwer tragen Samira?.."