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„Da hinten stehen die Schneeschippen und dort hinten unter dem Baum machst du den Schnee hin", erklärt Ray, ein netter Kollege aus dem Hotel mir meine nächste Aufgabe. Den Hinterhof vom Schnee befreien, der letzte Nacht in großen Mengen auf die Erde gerieselt ist. „Aber du musst auf die Blumen aufpassen. Dein Grandpa vergöttert diese Teile und wenn ihnen etwas zustößt, bin ich, glaube ich, sofort gekündigt."
Wir lachen gemeinsam. „Das sollte kein Problem sein. Bei Blumen bin ich extra vorsichtig."
„War ja klar, dass dieser Blumenfetisch in der Familie weitergeleitet wurde. Also dann ... Kann ich dich mit dem Schnee und den Schippen allein lassen?"
Ich nicke und nehme mir den Schneeschipper von der Hauswand. „Absolut."
Kurz sieht sich Ray noch um, dann seufzt er. „Viel Spaß, du hast wirklich viel zu tun. Wenn du Hilfe brauchst, dann ruf einfach den Hausmeister, der hilft dir schon. Wer weiß wo der wieder rumgeistert."
Nur über meine Leiche, denke ich mir und fange an den ersten Schnee wegzuschippen.
„Wenn du fertig bist, dann komm zu mir in die Küche, da warten so einige Kartoffeln auf dich, die geschält werden müssen", ruft Ray mir noch hinterher, bevor er wieder im Hotel verschwindet.
Ich vergrabe mein Gesicht mehr in meinem Wollschal und fahre mit dem Schneeschipper über den gepflasterten Hof, schmeiße dann den Schnee auf den Haufen unter dem Baum, von dem Ray gesprochen hat. Mein Arbeitstag ist schon fast vorbei und bisher ist mir Harry noch nicht über den Weg gelaufen, worüber ich eigentlich glücklich bin, denn so plagt er mich nicht mit seinen beleidigenden Sprüchen oder zieht mich mit dem gestrigen Abend auf.
Allerdings habe ich sein Motorrad auch nicht auf dem Parkplatz gesehen, weswegen es auch sein kann, dass er gar nicht erst an der Arbeit erschienen ist. Ob Harry sich öfters mal erlaubt, einfach nicht zur Arbeit zu kommen? Kaum vorstellbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Grandpa ihm das oft durchlassen würde und er seinen Job stattdessen dadurch schnell los wäre. Wahrscheinlich ist Harry einfach nur intelligent genug, nicht mit dem Motorrad zu fahren, während alles zugeschneit ist.
Nachdem ich die Hälfte des Hofes schon freigeschaufelt habe, meine Finger mehr als eingefroren sind, weil ich meine Handschuhe vergessen habe, mache ich mich ans Blumenbeet. Ich nehme mir einen Besen, um die Alpenveilchen vorsichtig freizukehren. Normalerweise blühen sie erst im Februar, es ist beinahe ein Wunder, dass sie hier so bunt strahlen. Die Chance muss ich sofort nutzen.
Schnell gucke ich, ob ein Mitarbeiter mich sehen könnte, dann knie ich mich zu den Blumen und pflücke gleich zwei von den lila Blüten. Sachte schiebe ich sie in meine Jackentasche, damit sie nicht kaputt gehen. Schmunzelnd streiche ich über weitere Blumen und fühle mich sofort wohl. Blumen geben mir einfach gewisse Glücksgefühle, die mich so einiges vergessen lassen, warum auch immer. Wahrscheinlich weil ich damit meine Grandma verbinde und ich viele schöne Zeiten mit ihr erlebt habe, während wir Blumen in unsere Bücher geklebt haben. Im Eifer des Gefechts, pflücke ich zwei weitere Blüten und lasse sie in meiner Jacke verschwinden. Man kann nie genug haben, vor allem weil bald Weihnachten ist und ich viele Bücher zu verschenken habe.
„Als Enkelin des Chefs ist das ganz schön unmanierlich", ertönt plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir und mir fällt ein Veilchen aus der Hand, weil ich mich so erschrecke.
Ich drehe mich um und blicke unmittelbar zu Harry, der an der Hauswand gelehnt zu mir sieht. „H-Harry", stelle ich keuchend fest und stelle mich augenblicklich auf. „Was machst du denn hier?"
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Remember His Story
Fanfiction"Sie wünschte sich manchmal, sie könnte seine Gedanken lesen. Doch dann fragte sie sich, ob sie mit der Wahrheit leben könnte." In Honors Grundschulzeit gab es einen Jungen, an den sie sich ewig erinnern würde. Er war anders, als die anderen Jungs...