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Ich blinzle, beinahe überfordert mit seiner plötzlichen Ehrlichkeit. „Okay?", sage ich. „Und, ähm, wieso?"
„Weil Eduard ein verdammter Wichser ist."
„Eduard ist der Kerl, der letztens bei dir war, nicht wahr?"
„Ja. Der Kerl mit dieser scheiß Elvisfrisur."
Ich muss leise in meinen Ärmel kichern. „Elvis?"
„Ja. Eine noch mit mehr Drogen vollgepumpte Version von einem dünnen sechzig Jahre alten Elvis."
Wieder kichere ich. „Gemischt mit McGonagall aus Harry Potter."
Ich traue meinen Augen kaum, doch Harry lacht. Zwar nicht stark oder laut, aber er leicht in sich hinein. Ich habe ihn schon oft lächeln gesehen oder lachen gehört, doch jedes Mal war es aus Sarkasmus oder purer Dreistigkeit. Jetzt lacht er, weil er etwas lustig findet. Und ohne gemein sein zu wollen. Er sieht viel jünger aus, wenn er lacht, unbeschwerter, doch innerhalb von Momenten verschwindet sein Lachen wieder. Erneut bildet sich diese strenge Falte zwischen seinen Brauen, während er geradeaus sieht, als dürfte er es sich nicht erlauben zu lachen. „Wie auch immer", sagt er wieder ernst. „Er ist ein Wichser."
Sofort verschwindet mein Lächeln und ich taste mich langsam wieder an die Konversation ran. „Okay, verstehe ... Er ist doch dein Onkel oder?"
„Er ist der Bruder der Frau, die mich geboren hat, ja."
„Oh", mache ich. Anscheinend gibt es Gründe, weshalb er ihn nicht als seinen Onkel bezeichnen möchte. „Und wieso ist – Schon okay, ich will dir nicht zu nahe treten", korrigiere ich mich sofort, weil ich genau weiß, wie aggressiv er auf private Fragen reagiert.
Harry sagt nichts darauf, was mir die Bestätigung gibt, dass es wirklich besser ist, wenn ich den Rand halte. Egal wie viel er für mich tun könnte, wahrscheinlich würde er mich nie richtig an sich ranlassen und ein ehrliches Gespräch mit mir führen.
Ich muss mir einen traurigen Seufzer unterdrücken und sehe zu Diabo, der an verschiedenen Bäumen schnuppert.
„Er bezahlt mir meine Wohnung", sagt jetzt Harry und sieht weiter geradeaus.
Überrascht blicke ich zu ihm. Er redet? Freiwillig?
„Er ist" – Harry verzieht beinahe angewidert das Gesicht – „Scheiße, ich wünschte, ich könnte ihn einfach umbringen. Aber ich muss mir weiter seine Scheiße geben. Ich bin so verdammt abhängig von ihm, das macht mich krank."
Mir verschlägt es die Sprache. Wow. Ich folge jedem Wort, das er sagt und sauge es quasi in mich auf. Von mir aus, könnte er ständig so weiterreden, egal wie viel Obszönitäten darin vorkommen.
„Er sorgt dafür, dass ich weiter hier in Cardiff leben kann und ich sorge dafür, dass er weiterhin wie ein beschissener Wichser leben kann und seine abgefuckten Geschäfte macht", redet Harry weiter. Ich sehe, wie er mit sich kämpft, allerdings glaube ich, dass das Dinge sind, die er noch nie jemanden erzählt hat, weshalb solch ein Gespräch vielleicht schon längst überfällig ist. „Aber das – Ach, scheiß drauf." Er sieht von mir weg.
„Nein", sage ich schnell, beinahe flehend. Er soll nicht aufhören zu reden. „Du kannst mit mir reden, Harry. Ich höre dir zu. Wirklich."
Er sieht wieder nach vorne und er greift in seine Jacke, zieht eine Zigarettenschachtel hervor.
Sofort nehme ich mehr Abstand. Das tut er also, wenn er dicht macht. Rauchen. Zumindest kann er mich so verjagen. „Weißt du, das ist echt schlecht, was du da tust", sage ich und sehe zu, wie er sich den Krebsstängel anzündet.
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Remember His Story
Fanfiction"Sie wünschte sich manchmal, sie könnte seine Gedanken lesen. Doch dann fragte sie sich, ob sie mit der Wahrheit leben könnte." In Honors Grundschulzeit gab es einen Jungen, an den sie sich ewig erinnern würde. Er war anders, als die anderen Jungs...