Kapitel 75 - Falsche Entscheidungen

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Ich. Hasse. Dieses. Kapitel. :-)))

Mary seufzt traurig und sieht auf das viele Essen am Tisch. „Ich finde, wir sollten erst Essen. Sieh doch, wie viel ich gekocht habe. Es wäre schade, wenn-''

„Nein", unterbricht Dale sie, worauf ich ihn mit gerunzelter Stirn ansehe. Muss er sie so unter Druck setzen? „Jetzt."

„Ich hole das Album", sagt jetzt Granno und steht wehleidig vom Tisch auf.

Mary nickt und sieht in die Runde. „Bevor wir euch jetzt unseren Vorschlag, der wirklich von Herzen kommt, vorstellen, solltet ihr wissen, dass wir euch nichts Böses wollen. Auch dir nicht Harry." Unglücklich sieht sie ihn an. Er jedoch sieht weg. Wahrscheinlich weil sie wieder zu viel Mitleid ausstrahlt. „Es tut uns schrecklich leid, was damals passiert ist und du hast, niemand hat das verdient. Aber wir werden euch heute helfen, auch wenn unsere Tochter dadurch zu Schaden kommt. Sie hat schreckliche Dinge getan, das wissen wir beide sehr gut. Doch was sie dir angetan haben, Harry ... Es tut uns wirklich weh, wenn wir an die Vergangenheit zurückzudenken und-''

„Ja, sie haben schreckliche Dinge getan", sagt jetzt Harry harsch. Sofort ist er wieder gereizt. „Es tut euch leid und ihr wünschtet, ihr hättet es ändern können und die ganze Scheiße. Aber das könnt ihr nicht, also sagt uns einfach, was wir wissen müssen."

Augenblicklich sehe ich ihn scharf an. Was ist denn auf einmal los mit den beiden? Vor drei Minuten war doch noch alles ruhig, weshalb müssen sie jetzt so einen Aufstand machen? Mary und Granno versuchen ihnen doch nur zu helfen.

„Wir verstehen dich, Harry", sagt jetzt Granno, der mit einem Buch unter dem Arm wieder an den Tisch kommt und es dort ablegt. „Das tun wir wirklich. Weswegen es uns umso schwerer fällt, euch jetzt gleich unseren Vorschlag zu präsentieren."

„Tut es einfach", murrt Dale.

Mary atmet tief durch und nimmt sich das Buch, was sich als Fotoalbum rausstellt. „Wir dachten, dass ihr uns vielleicht nicht glauben würdet, wenn wir euch einfach davon erzählen, deswegen haben wir alte Bilder herausgekramt." Sie blättert in den Seiten rum.

„Es sind zwar nur kleine Dinge, doch wir versuchen wirklich euch von dieser Tatsache zu überzeugen", spricht Granno für sie weiter. „Denn wir dachten schon immer so und sind uns sicher, dass es auch so ist."

Mary legt das Fotoalbum mittig auf den Tisch und alle beugen sich ein wenig nach vorne, um darauf sehen zu können. „Hier", sagt sie leise und zeigt auf ein Familienfoto.

Ich schlucke schwer. Das Bild muss sehr alt sein. Es zeigt Harry, Dale, Esther und Joel, als Familie. Sie stehen alle beieinander und blicken in die Kamera. Als ich Harry betrachte, wie er als kleiner Junge dort steht, sticht etwas in meiner Brust. Selbst auf diesem Foto, erkennt man eine Wunde an seiner Stirn. Er sieht grimmig aus, keines Falls glücklich. Dale steht als großer Bruder neben ihn und sieht mindestens genauso böse aus. Das Foto muss geschossen worden sein, kurz bevor Dale gegangen ist. Esther steht mit Joel hinter den beiden und lächelt warm. Man würde ihr niemals den Psycho ansehen, den sie eigentlich darstellt.

Unauffällig sehe ich zu Harry, während er auf das Bild sieht. Sein Blick ist neutral und gleichgültig. Doch solch eine Reaktion, hatte ich erwartet. Es wäre untypisch für ihn, auch nur ein Funken Emotion zu zeigen, während es um solche Dinge geht.

„Granno und ich wissen, dass Joel ... euer Vater", redet Mary weiter, „nie ein guter Vater war. Er hat Fehler getan, indem er zugelassen hat, was Esther mit euch gemacht hat, das steht fest. Aber seht ihr das?" Ihr dünner Zeigefinger, fährt zu Joel, der hinter Dale und Harry steht. „Seine Hände ... Sie liegen auf euren Schultern."

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