Kapitel 92 - Schlechte Menschen

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Ich hasse dieses Kapitel ... Ih, ih, ih

Harry und Niall fahren fort und ich stehe bereits mit pochendem Herzen vor der Haustür. Ein letztes Mal atme ich tief durch, bevor es losgeht. Ich habe schon gesehen, wie meine Mutter durch das Fenster gelugt hat, als sie mich mit Harry gesehen hat, deswegen stelle ich mich sofort auf das Schlimmste ein.

Doch das ist mir egal. Nochmal werde ich so eine Zeit, wie in den letzten 33 Tagen nicht durchmachen. Jetzt, wo Harry wieder bei mir ist und er mir sagt, dass er mich liebt, wie ich ihn liebe, kann mich nichts mehr zurück halten. Auch nicht meine Eltern.

Es donnert erneut.

Gott, bitte lasse es schnell vorbei sein, damit ich wieder zu Harry verschwinden kann.

Ich öffne die Tür und betrete das warme Haus. Unmittelbar ertönen mehrere Stimmen.

„Nein!", ruft meine Mutter aufgebracht, was durch den ganzen Flur hallt. „Sie hört nicht, also müssen wir etwas ändern!"

„Diana, du hast nicht das Recht dazu!", ertönt zu meiner Überraschung die Stimme meines Grandpas. „Sie ist ein achtzehnjähriges Mädchen, lass sie endlich zusammen sein, mit wem sie möchte!"

Ich schlucke. Sie streiten schon jetzt wegen mir.

Ängstlich betrete ich das Wohnzimmer und augenblicklich sehen mich vier Augenpaare an. Grandma, Grandpa, Papa und Mama. Und alle zeigen die gleiche Emotion. Wut. Ein schlechter Anfang, wenn man bedenkt, dass ich allein bin und hier stehe.

„Endlich bist du Zuhause!", bellt meine Mutter sofort und sie wird rot vor Wut. „Was bildest du dir eigentlich ein, die ganze Nacht wegzubleiben, ohne uns Bescheid zu geben und dann auch noch mit dieser Gestalt vor unserem Hof zu stehen!"

Noch bekomme ich kein Wort raus.

„Sagtest du nicht, er sei verschwunden?", schreit jetzt auch mein Vater in meine Richtung. „Wieso ist er hier?"

Man sieht sofort, wer auf meiner Seite ist. Grandpa steht näher bei mir, während Grandma, Mama und Papa eine Wand gegen uns beide bilden, während ich all ihr Geschrei hinnehme.

„Er ist schlecht, Honor!", wütet meine Mutter weiter. „Er ist ein grausamer Mensch, wann siehst du das endlich? Was hat er dir erzählt? Dass er dich liebt und deswegen zurückgekommen ist?"

Ich sehe zu Boden. Ja, das hat er gesagt. Doch ich bekomme keinen Ton heraus. Der Druck in meinem Hals ist zu groß und ich kämpfe damit, nicht sofort in Tränen auszubrechen, weil ich solche Angst vor der Zukunft habe. Würden sie mir je verzeihen, wenn ich sie wegen Harry verlasse?

„Du bist so naiv und abhängig von ihm!", schreit Mama weiter. „Und was trägst du da? Seine Klamotte?"

Ich nicke nur schwach.

„Honor, das alles nimmt jetzt ein Ende! Er belügt dich! Er liebt dich nicht, das kann er nicht und er ist ein Monster! Er ist wie der Teufel höchstpersönlich!"

Und bei ihrem letzten Satz, dreht sich bei mir ein Schalter um. Sofort vergeht die Angst in mir und mein Herz pocht schneller. Nicht jedoch vor Trauer, sondern vor Wut. Ich sehe sie scharf an.

Harry ist nicht der Teufel.

„Ihr wagt es euch, ihn als Lügner zu bezeichnen?", frage ich sie giftig und balle die Fäuste.

Mamas Miene wird wütender. „Er ist ein Lügner!"

Ich schüttle unglaubwürdig den Kopf. „Die Lügner höchstpersönlich betiteln jemanden als Lügner."

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