Kapitel 93 - Quälende Träume der Engel

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Kommt schon, Leute ... Als ob ich so eine anspruchsvolle Story schreiben würde und dann alles so enden lasse, dass Harry ihr BRUDER ist. Ich bin doch nicht bescheuert :D

„Ich halte das nicht mehr aus!", rufe ich aufgebracht aus, als ich in Nialls Auto sitze, nachdem er mich sofort bei meinen Eltern geholt hat.

Harry ist nicht dabei

„Ich weiß einfach nicht mehr, was noch alles passieren soll, bis ich komplett durchdrehe!", wüte ich weiter. „Sie verschweigen mir, dass mein Vater eigentlich nicht mein Vater ist! Was soll als nächstes kommen? Soll Harry auch noch mein verschollener Bruder sein?"

Niall lacht auf. „Nein, er ist ganz bestimmt nicht dein Bruder."

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Ich bin so überfordert mit all diesen Informationen und Geheimnissen, dass ich gar nicht weiß, ob das alles wirklich die Realität ist. Das alles kann nur ein Albtraum sein. Es muss ein Albtraum sein. Was habe ich Grausames in meinem Leben getan, dass ich all das verdient habe?

„Honor, bitte nicht weinen", sagt jetzt Niall hektisch. „Ich weiß nicht, wie ich mit so was umgehen soll. Weinende Mädchen waren schon immer meine Schwäche."

„Ich weine nicht." Ich atme tief ein und aus und versuche mich zu beruhigen. Eigentlich war ich kurz davor zu weinen, dennoch nur vor Wut, aber ich unterlasse es. Es macht sowieso keinen Sinn und so langsam gewöhnt sich mein Körper an diese Auf und Abs, die ich ständig erlebe. Auch wenn ich mir wünsche, es wäre nicht so.

„Gut", seufzt Niall. „Versuch dich zu beruhigen. Harry ist gerade selbst eine tickende Zeitbombe in meiner Wohnung."

„Wieso?"

„Dale ist bei uns."

Erschöpft schließe ich die Augen. Meine Güte, auch noch das. Dale ist bei Harry und ich bin mir sicher, dass – nachdem Dale ihn verraten hat – Harry ihn noch mehr hasst. Und das wird ein Problem nach dem anderen heißen, wenn sie zusammen sind.

Ich stelle mich mental schon mal auf den nächsten Disput ein, wenn wir bei Niall in der Wohnung sind.

Die Ruhe und das Glück wird mir einfach nicht gegönnt.

Ich habe mir nichts sehnlichster gewünscht, als dass Harry mir sagt, dass er mich liebt und zu mir zurück kommt, aber jetzt ... Jetzt bin ich mir nicht mal sicher, was noch alles passieren soll, damit ich einen Herzinfarkt bekomme. So langsam ertrage ich es nicht mehr.

Niall und ich betreten sein Wohnhaus und es wundert mich, dass man noch keine Schreie durch das Treppenhaus hallen hören kann, wenn man bedenkt, dass Harry und Dale allein in seinem Apartment sind. Wenn ich mir vorstelle, wie oft sie sich angeschrien haben, noch bevor Dale ihn hintergangen hat, ist es eine Überraschung, dass es so still ist.

Wir betreten das kleine Wohnzimmer und die Überraschung wird immer größer, als ich sehe, dass Harry und Dale einfach schweigsam auf den zwei Couchen sitzen. Beide haben angespannte Mienen, doch sie beleidigen sich nicht, was mich wenigstens ein bisschen beruhigt.

„Honor", sagt Dale, als er mich sieht. Er sieht ein wenig geknickt aus, obwohl er versucht zu lächeln. Man sieht ihm die Reue an. „Schön, dich wieder zu sehen."

„Spar's dir", knurrt Harry ihn scharf an, was mich zum Durchatmen bringt.

Ich kann die angestaute Spannung schon jetzt riechen. Und diesmal bin ich mir nicht sicher, ob ich einfach ein erneutes Mal zusehen kann, wie sich die Gemüter aufbauen. Denn auch in mir staut sich die Spannung immer mehr an.

„Ich habe sie nur gegrüßt", zischt Dale und sieht Harry mit verengten Augen an.

Harry lehnt sich daraufhin nach vorne auf seine Knie. „Ist mir scheiß egal. Du solltest gar nicht hier sein, also redest du auch nicht mit ihr."

Remember His StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt