Kapitel 65 - Satanskind

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Boar, das Kapitel ist heftig geworden

Sofort entziehe ich mich ihrem Griff. „Esther", sage ich und gehe von ihr Weg zum Tor. „Lass das, ich war nirgends. Was ist nur mit dir los?"

Mit schnellen Schritten folgt sie mir. Noch bevor ich das Tor öffnen kann, packt sie mach an den Armen und schüttelt mich. „Sag mir, wo er ist!", brüllt sie mir ins Gesicht und ihre kranken Augen durchbohren mich. „Sag mir es mir schon! Los! Sag es!"

„Hör auf!", brülle ich zurück und versuche mich aus ihren dünnen Fingern zu winden, doch sie ist ungewöhnlich stark. „Du bist verrückt!"

„Du musst mir sagen, wo er ist", haucht sie jetzt und kommt mir mit ihrem Kopf ganz nahe. Sie riecht an meinem Haar. „Gott ... Ich kann es riechen."

Sie widert mich an. Sogar so sehr, dass ich ihr am liebsten eine verpassen würde, doch ich kann mich kaum bewegen. Sie hält mich stark in ihrem Griff, sodass ich zulassen muss, wie sie weiter an meiner Haut am Hals riecht.

„Du musst es mir sagen, Honor-Marie", flüstert sie. „Sag es mir."

„Nein", wimmere ich ängstlich und kneife die Augen zusammen. „Ich war in der Bibliothek."

„LÜGE!", kreischt sie plötzlich außer sich und schupst mich einfach zu Boden. „Du bist eine Lügnerin! Ich täusche mich nicht! Ich kann ihn spüren!"

Ich kauere mich am Boden zusammen und bete einfach, dass meine Eltern sie schreien hören und mir helfen. Wieder beginnt meine Unterlippe zu zittern, denn ich kann mit solch einer Angst nicht umgehen. Gott ... Noch nie hat mir jemand so viel Angst gemacht, wie sie.

Esther kniet sich jetzt vor mich und nimmt unsanft mein Kinn zwischen ihre Finger. Ihre Augen. So krank. „Ich muss wissen, wo er ist", zischt sie. „Sag mir, wo er ist."

Ich wimmere wieder und schließe vor lauter Furcht die Augen. „I-Ich weiß nichts ... I-Ich war in der Bibliothek ..."

Plötzlich kreischt Esther wieder wild auf und vergreift ihre Finger in meinen Haaren, zieht meinen Kopf schmerzvoll nach hinten, was mich vor Schmerz aufschreien lässt. „Hör auf, Hero!", schreit sie mich an. „Hör auf ihn zu beschützen! Er ist der Teufel, verstehst du das denn nicht?"

Jetzt weine ich. „B-Bitte", flehe ich sie an und versuche mit meinen Händen ihre Hand aus meinen Haaren zu nehmen. Es tut so weh.

Wieder kommt sie mir mit ihrem Kopf nahe.

Wo sind nur meine Eltern? Wieso hören sie nicht, wie hysterisch sie umherschreit?

„Du wirst sterben", haucht sie mir zu und ein mitfühlender Ton klingt in ihrer Stimme mit. Doch es ist klingt immer noch krank. „Wieso willst du das nicht verstehen, Honor-Marie? Du wirst sterben, wenn du ihn liebst ... Ich will dich beschützen. Du musst mir nur sagen, wo er ist. Es ist nur zu deinem Besten, du schöner Engel."

„Ich bin hier."

Plötzlich hält Esther inne. Ihre Miene erstarrt und sie sieht mit großen Augen über meinen Kopf hinweg, als hätte sie der Blitz getroffen.

Ich kann ihn nicht sehen, doch er steht hinter ihr. Seine Stimme ist unverkennbar.

Esthers Griff in meinen Haaren lockert sich. Sie sieht sogar ängstlich aus, als sie sich langsam umdreht.

Jetzt kann ich ihn sehen. Er steht ungefähr vier Meter von uns entfernt in der Dunkelheit. Er wirkt schwarz. Dunkel. Wie eine düstere Gestalt.

Wie der Teufel.

„Da ist er", sagt Esther leise und steht wie hypnotisiert auf.

Harry starrt sie mit hasserfüllten Augen an. Ich habe ihn schon oft böse gesehen, doch jetzt ... Das ist etwas anderes. Das ist richtiger Hass. Purer Hass. Pure Verachtung.

Remember His StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt