Kapitel 54 - Jimmy

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Die Musik dröhnt unglaublich laut in meinen Ohren, während ich mich durch die vielen Leute quetsche, während ich versuche, nicht mein Getränk zu verschütten. Zachary hatte Recht, als er meinte, dass halb Cardiff zu Olivias Geburtstags Schrägstrich Silvesterparty kommen. Das ganze Haus ist gefüllt und alle paar Minuten hört man etwas krachen, weil wieder was zerstört wurde. Es wundert mich, dass ihre Eltern das wirklich mitmachen. Meine Eltern würden mir niemals erlauben, so eine riesige Party Zuhause zu feiern.

Weil Olivia mit ihrem australischen Freund irgendwo rumknutscht und hier definitiv mehr Leute rumlaufen, die ich nicht kenne, suche ich Zachary. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er an der Theke steht, denn nach seinen Plänen heute, sollte er dort den ganzen Abend verbringen.

Schließlich entdecke ich seinen blonden Haarschopf. Er sitzt auf einem Hocker, vor sich hat er vier Shots stehen.

Seufzend setze ich mich neben ihn und stelle meinen Becher vor mich. „Endlich habe ich dich gefunden."

Er sieht grinsend zu mir. Nach seinen Augen zu urteilen, ist er schon mehr als alkoholisiert. „Honor!", ruft er und schiebt mir wackelig zwei Shots rüber. „Du – Trinken!"

Lachend schiebe ich die Shots weg. „Zachary, ich sagte doch, dass ich nichts trinken möchte."

„Ja, aber du – Oh mein Gott." Mit großen Augen hält er sich die Hand vor den Mund und erstarrt.

„Was ist los?", frage ich schnell. „Musst du dich übergeben?"

Er nickt nur, worauf ich sofort handle. Ich ziehe ihn am Ärmel zur Tür und noch bevor wir die kleinen Treppen in den Garten kommen, übergibt er sich vor Olivias Haustür.

Angewidert verziehe ich mein Gesicht und auch alle andere um uns herum, kreischen auf, weil er eine Gruppe an Mädchen getroffen hat.

„Ihhh!", kreischen sie alle auf und springen davon. „Honor, bring ihn vorne zur Straße!", weist mich Amanda, eine Bekannte aus der Schule an.

Nickend schnappe ich mir Zachary wieder, während er sich total betrunken über den Mund wischt. „Man, Zachary", sage ich. „Wenn das deine Eltern rausbekommen."

„Hoffentlich schmeißen sie mich raus", lacht er lallend und sofort danach übergibt er sich im nächsten Busch.

Ich stelle mich neben ihn und halte ihn fest. „Du wirst nicht mal Neujahr mitbekommen, weil du so betrunken bist."

„Ach", macht er keuchend, während er sich weiter nach vorne bückt. „Silvester werde ich noch oft –'' Er übergibt sich erneut.

Mit dem Kopf schüttelnd gehe ich etwas zur Seite, damit er meine Schuhe nicht trifft und reibe ihm gleichzeitig beruhigend über den Rücken. Zachary muss aber auch echt alles machen, um gegen seine Eltern zu rebellieren, nur weil sie so streng sind. Das ist nicht das erste Mal, dass er sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinkt.

„Seht euch den an!", ruft ein Kerl weiter weg von uns.

Ich drehe mich um und sehe eine Gruppe an Jungs am Straßenrand stehen. Sie lachen über Zachary. Sofort tut er mir leid. Er gehört hier zu den jüngsten, weil er gerade mal siebzehn ist.

„Hey!", ruft wieder einer der Kerle. „Kinder sollten keinen Alkohol trinken!"

Seufzend sehe ich von ihnen weg. Idioten, mehr sind das nicht.

„Moment mal", sagt jetzt ein anderer und ich höre, wie er uns näher kommt.

Zachary stellt sich jetzt wieder gerader hin und wischt sich erneut über den Mund. Jedoch muss er sich etwas an mir stützen, um nicht umzukippen.

Remember His StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt