Kapitel 60 - Das ergibt Sinn

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Also ich will mal kurz was anmerken, weil wirklich viele solcher Kommentare kommen: Ich update jeden Tag. In 9 von 10 Fällen, kommt täglich ein update, nu eben zu ungewissen Uhrzeiten ... Ihr braucht nicht immer danach fragen, weil ihr euch sicher sein könnt, dass eins kommen wird. Es passiert wirklich selten, dass ich mal nicht update.

Hektisch klopfe ich gegen die Tür des Hotelzimmers, in dem Dale momentan wohnt. Bevor ich zu Harry gehe und ihn damit konfrontiere, muss ich erst mit Dale darüber sprechen, damit ich mir auch sicher sein kann, dass all diese Dinge stimmen. Jetzt bleibt ihm nichts mehr anderes übrig, außer mir die Wahrheit zu sagen. Ich habe schon zu viel erfahren.

Der Stich mit dem silbernen Dolch ins Herz des Dämons, um ihn endlich auszulöschen.

Der Satz spukt die ganze Zeit in meinem Kopf herum.

Es ist grausam, wenn man sich vorstellt, was Esther und Joel Harry alles angetan haben müssen, doch die Tatsache, dass sie ihn jetzt suchen und Esther letzte Nacht zu mir sagte, sie würde Luzifer vernichten ... Sie wollen Harry töten. Und das kann ich nicht zulassen.

„Dale, mach auf!", rufe ich durch die Tür und klopfe weiter, weil sich nichts tut.

Im nächsten Moment öffnet sich die Tür einen Spalt und ein verschlafener Dale mit verwuschelten Haaren sieht mich an. „Honor", sagt er mit kratziger Morgenstimme. „Was zum-''

Ich jedoch lasse ihn nicht ausreden, sondern drücke die Tür auf, worauf er zwei Schritte zurückstolpert. Aufgebracht gehe ich an ihm vorbei und stelle mich in sein Zimmer.

Dale kommt nur in Unterhose, sich das Auge reibend, auf mich zu. „Also normalerweise-''

„Dale, eure Eltern sind Exorzisten!", platze ich heraus. In der Sekunde, in der ich es ausgesprochen habe, habe ich es erst richtig realisiert. Sie haben Harry wirklich diese schrecklichen Dinge angetan.

Noch bevor Dale etwas dazu sagen kann, spreche ich weiter. „Sie sind Exorzisten", wiederhole ich und merke sofort, wie mir ein Kloß im Hals wächst. Umso öfter ich es ausspreche, umso klarer wird mir die Situation. „Sie dachten wirklich, Harry wäre der Teufel! Sie dachten, er wer der Teufel und diesen mussten sie aus ihm austreiben!"

Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr aufhalten. Zu grauenvoll ist die Vorstellung, welche Höllenqualen dieser kleine Harry aus der Grundschule erlebt haben muss, während ich mit meiner glücklichen Familie ein wunderbares Leben hatte.

Schluchzend lasse ich mich auf seine Bettkante fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Sie dachten, er sei der Teufel ... S-Sie wollten ihm die Augen ausstechen. Jeden Tag hatte er Wunden, weil sie ihn so geschändet haben ..." Bitterlich weine ich. Dieser arme, kleine Harry ...

„Hey", sagt Dale sanft und setzt sich neben mich, während ich meine verzweifelten Schluchzer nicht kontrollieren kann. Er legt einen Arm um mich und drückt mich an seine nackte Brust. „Wie kommst du denn auf so was?"

„I-Ich war in der Bibliothek", weine ich gegen ihn. „Dort stand alles. Es hat alles perfekt zusammen gepasst ... Diese Sache mit Pan und dieser verdammten Schlange und ..." Ich bekomme kaum Luft, weil ich so sehr weine. „Das ist, was deine Mutter gemeint hatte!" Ich stehe aufgekratzt auf und wische mir ständig über die Wangen, laufe von links nach rechts. „Die Augen so grün, wie die einer Schlange. Dale, ich war so dumm, wieso konnte ich das einfach nicht sehen? Harry denkt wirklich, er wäre der Teufel!"

Dale stellt sich zu mir und hält mich an den Schultern fest. „Honor, beruhige dich!", redet er auf mich ein. „Du redest wirr durcheinander, ich kann dir kaum folgen!"

Remember His StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt