Also das Kapitel mag ich auch nicht, aber egal. Übrigens: Damit ihr nicht immer fragen müsst, wann und ob ein Kapitel kommt, könnt ihr täglich auf meiner Seite vorbeigucken, weil ich es dort immer poste, wann genau ein Kapitel kommen wird. Also wenn ihr wollt, könnt ihr mir folgen :D
Ich betrete die Veranda und blicke sofort auf Harry, der rauchend auf einer Bank sitzt. Sein Blick ist auf die riesige Weide vor uns gerichtet. Es wundert mich, dass er nicht wütend oder aggressiv wirkt. Er sieht einfach neutral aus, komplett gleichgültig, als wäre nichts passiert.
Mit geneigtem Kopf komme ich zu ihm. „Hey, alles okay?"
Er sieht nicht mal zu mir, als ich mich neben ihn auf die weiche Bank setze. „Ja."
Ich verziehe nachdenklich den Mund, lehne mich zurück und sehe ebenfalls geradeaus. „Ich kann verstehen, dass du wütend bist."
„Ich bin nicht wütend", gibt er zurück und zieht wieder an seiner Zigarette.
„Was dann?"
Er sagt nichts, sieht einfach weiter geradeaus. In seinem Kopf scheint sich viel abzuspielen, denn er wirkt nachdenklich. Mich überkommt das Gefühl, wieder nach seiner Nähe zu suchen und mich an ihn heranzukuscheln, doch ich kämpfe dagegen an. Ich kann ihn gerade nicht einschätzen.
„Die Scheiße mit diesem Wichser da drin ist mir egal", sagt er jetzt wieder. „Es fuckt mich einfach nur ab, dass ... Ich hasse es, dass so viel passiert."
Ich sehe ihn an. „Wie meinst du das?"
Als müsste er sich mehr entspannen, atmet er durch. „Diese ganze Scheiße mit unseren Großeltern und deinen Eltern und dass wir wirklich versuchen meine beschissene Mutter loszuwerden. Ich hab kein Bock auf diesen Dreck. Ich sollte einfach abhauen und normal weiter machen."
„Wieso ... tust du es dann nicht?"
Wieder ist er kurz still, dann sagt er, sich die Zigarette schon vor die Lippen haltend: „Wie dumm du dich manchmal anstellst, ist beinahe unwirklich."
Wie vor den Kopf geschlagen, zucke ich zurück. „Wie bitte?", frage ich verwirrt. „Ich habe dir eine ganz normale Frage gestellt, was ist daran dumm?"
Jetzt sieht er mich erhobener Braue an. „Glaubst du, ich würde jeden in meinem Bett schlafen lassen?"
Wow. Wow, wow, wow. Ist das ein Kompliment? Ist das jetzt eine Offenbarung? Sagt er mir damit, dass er etwas für mich empfindet? Oder dass er wegen mir bleibt? Sagt er mir damit, dass ich nicht die Einzige Idioten bin, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat? Mir fehlen die Worte.
Erneut sieht er nach vorne. „Ich wäre schon längst abgehauen, wenn du nicht hier wärst."
Mein Herz wächst und wächst. Es würde mich nicht wundern, wenn man mir die Herzen in den Augen nicht ansieht. Sogar meine Körpertemperatur steigt und meine Finger jucken, weil ich ihn jetzt noch mehr küssen will. Gott, was stellt er nur an? Mein Körper spielt verrückt.
Ich räuspere mich kurz, weil mein Mund total austrocknet. „Das, ähm", stammle ich. „Das ist sehr nett."
Am liebsten würde ich mir selbst eine verpassen. Das ist sehr nett? Ich bin eine Idiotin. Eine reine Idiotin. Kann ich mich noch bescheuerter ausdrücken?
Harry lacht bitter auf. „Nett. Das ist abgefuckt."
Ich seufze und sehe auf meine Finger, die nervös in meinem Schoß spielen. War ja klar, dass er es wieder versauen muss. Nie kann er etwas Schönes sagen, ohne es im nächsten Moment wieder kaputt zu machen. „Natürlich musst es wieder nichtig machen", sage ich bedrückt.
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Remember His Story
Fanfiction"Sie wünschte sich manchmal, sie könnte seine Gedanken lesen. Doch dann fragte sie sich, ob sie mit der Wahrheit leben könnte." In Honors Grundschulzeit gab es einen Jungen, an den sie sich ewig erinnern würde. Er war anders, als die anderen Jungs...